SingStar mit Gitarre
Wer sich bei The Beatles: Rock Band oder dem jüngst veröffentlichten Rock Band 3 schon mal am Harmoniegesang versucht hat, während weitere Spieler die Plastik-Gitarren, Keyboard und Schlagzeug bearbeiten, kehrt nur noch ungern zu SingStar zurück – vor allem, wenn man die Bude voll hat und möglichst viele Leute beschäftigen will. Um dem zumindest etwas entgegen
zu wirken, hat sich Sony einer Gegenmaßnahme entschlossen, die einfacher kaum sein könnte: Ab sofort unterstützt SingStar auch sämtliche Plastik-Klampfen – zumindest in der Gitarren-Edition. Zusätzlich kann man sich im SingStar-Store weitere Songs kaufen oder das eigene Sortiment mit (natürlich kostenpflichtigen) Gitarren-Spuren aufrüsten.Die Gitarrenspur wird ziemlich lieblos mitten ins Musikvideo geklatscht.
Guitar Hero light
Das Prinzip funktioniert hier ähnlich wie man es bereits aus Guitar Hero & Co kennt: In der bekannten Darstellung scrollen von oben die Symbole für die bis zu sechs Spuren auf die „Trefferleiste“ zu. Dabei gilt es wie gehabt die Pseudo-Noten im richtigen Moment zu treffen oder auch schon mal zu halten. Hammer-ons und Pull-offs gehören ebenso dazu wie Akkorde, bei denen man schon mal bis zu drei Knöpfe gleichzeitig am Gitarrenhals drücken muss. Trotzdem hält sich der Schwierigkeitsgrad verglichen mit den berühmt-berüchtigten Schrammel-Tracks á la Dragon Force oder Metallica in Grenzen: Selbst auf dem höchsten der gerade mal drei Schwierigkeitsgrade erreichen die Notationen vom Anspruch her etwa das Niveau, was bei anderen Musikspielen auf der mittleren Stufe gefordert wird – mit dem Unterschied, dass man ab und zu schon umgreifen muss. Kombos sucht man bei SingStar genau so vergeblich wie die Starpower – das Herumspielen mit der Whammybar dient also lediglich der Klangverzerrung und hat keinen spielerischen Wert. Tatsächlich gibt es keinen großen Unterschied, ob man SingStar mit der Gitarre oder dem Mikrofon in Angriff nimmt: Das maximale Ergebnis beträgt für jeden Song auch mit der Klampfe die üblichen 10000 Punkte, während das Treffen von
„goldenen Noten“ mit einem Bonus belohnt wird. Halbwegs kreativ zeigt man sich beim Einsatz der Beschleunigungssensoren – da es keine Starpower zu aktivieren gibt, schießt man mit der Bewegung pro Song bis zu zehn Fotos von seinem Auftritt als Gitarrenheld. Bei Sängern und Gitarristen wird der Bildschirm aufgeteilt, doch benötigt man einen relativ großen Fernseher, um die Tonspuren noch entziffern zu können.
Überflüssig
Insgesamt wirkt die hässliche Gitarrenspur ziemlich lieblos ins Spiel geklatscht, indem sie einfach mittig über das Musikvideo platziert wird und sich die Symbole teilweise mit leichten Ruckelanfällen den Weg nach unten bahnen. Hinzu kommt, dass Sänger im Fall der Gitarrenbegleitung auf die Tonhöhenlinien und damit eine gute Orientierung verzichten müssen oder der Bildschirm geteilt wird. Bei letzterer Option ist die Übersicht aber besonders für Instrumentalisten nicht ideal. Einen großen Vorteil hat die Gitarrenintegrierung aber: Dank ihr hat sich Sony anscheinend intensiver mit der Trennung einzelner Songspuren beschäftigt – mit dem Ergebnis, dass die Stimmreduzierung hier im Gegensatz zu den meisten anderen SingStar-Edition ausnahmsweise mal super funktioniert. Die Gesangsstimme wird nicht nur durch irgendwelche Filter künstlich leiser gemacht, sondern komplett ausgeblendet – so müsste das immer sein! Die Trackliste ist wie immer eine Frage des persönlichen Geschmacks – für mich stellt die Auswahl aus mehreren Gründen den größten Schwachpunkt von SingStar Guitar dar. Da wäre zum einen das Recycling, das leider immer öfter Einzug in neue SingStar-Editionen hält. Titel wie „Song 2“ von Blur , „Suddenly I See“ von KT Tunstall oder „I Predict a Riot“ von den Kaiser Chiefs sind schon aus anderen, vornehmlich PS2-Erweiterungen bekannt. Zudem hätte die Auswahl generell weniger pop-, sondern stattdessen mehr rocklastiger ausfallen können. Ein großes Kopfschütteln meinerseits erntet Sony erneut für die obligatorische Quotenauswahl deutscher Künstler. Okay, die Toten Hosen machen sich mit „Ertrinken“ noch ganz gut in der Liste, aber wer braucht bei einem SingStar Guitar bitte Vertreter wie Ich & Ich („Pflaster“) oder Auletta („Meine Stadt“)? Vor allem, wenn dafür passendere Bands wie Vampire Weekend („A Punk“) oder The Veronicas („Untouched“) aus der Trackliste geworfen werden. Ich werde die Geschichte mit dem nationalen Song-Zwang wohl nie verstehen… Doch auch unabhängig davon lässt die Songauswahl insgesamt für meinen Geschmack zu wünschen übrig.
SingStar Guitar (Musik & Party) – SingStar Guitar
Mit SingStar hat Sony einen Volltreffer gelandet und der PS2 einen System-Seller für Gelegenheitsspieler und DSDS-Aspiranten beschert. Doch mittlerweile ist man schon lange nicht mehr allein am Mikrofon: Neben WeSing, U-Sing. Karaoke Revolution und wie sie alle heißen werden auch die „Instrumenten-Musikspiele“ wie Guitar Hero oder Rock Band seit der Gesangsunterstützung immer mehr zu argen Konkurrenten. Doch jetzt schlägt Sony zurück…
A-Punk und Untouched nicht in der DE Version, ach Sony...
wobei mir die Idee mit der Chart im Musikvideo ganz gut gefällt.. eigentlich.
bei Rock Band ACDC wäre das fantastisch gewesen.
dazu darf die Chart aber auch nicht zu groß eingeblendet sein