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SingStar Deutsch: Rock-Pop (Musik & Party) – SingStar Deutsch: Rock-Pop

Sonys Gelddruckmaschine SingStar kommt nicht zur Ruhe: Mit Legends, Anthems und der PS3-Fassung, die mit Sicherheit auch in die eine oder andere Runde gehen wird, sind gegenwärtig drei weitere Inkarnationen der Unendlichen Geschichte in Arbeit, die in immer schnelleren Abständen auf den Markt geworfen werden. Mit »Deutsch Rock-Pop« gibt es auch erstmals eine Fassung speziell für das hiesige Publikum, das sich sonst mit einigen deutschen Extrasongs (und damit weniger englischen Liedern) zufrieden geben musste. Wir haben das Oropax gelockert und uns durch die Charts geträllert.

© Sony London / Sony

Ich singe deutsch!

Das Konzept von SingStar muss vermutlich niemandem mehr erklärt werden – mittlerweile dürfte fast jeder, der eine PS2 besitzt, schon Mal mit den Mikros und den Linien-des-Schicksals (den Abfragespuren, die das Gesungene mit der Originalspur vergleichen, und den Mikrofonhopser 

Allein währt das Vergnügen nur sehr kurz – SingStar macht erst ab zwei Personen Spaß.
damit entweder zum Jungstar oder zum Küblböck stempeln) zu tun gehabt haben. SingStar Deutsch: Rock-Pop kümmert sich erstmals exklusiv um die nach deutschem Liedgut lechzende Zielgruppe – ähnlich wie »SingStar – Svenska Hits« in Schweden. Das bedeutet, dass ihr ausschließlich deutschsprachigen Künstlern wie Christina Stürmer, Ich & Ich, Annett Louisan, Die Toten Hosen oder Tokio Hotel nachträllern dürft, manche Interpreten wie Juli, Wir sind Helden oder Jesus‘ Heulboje Xavier Naidoo sind gleich doppelt vertreten. Insgesamt lauern wie gewohnt 30 Songs auf der DVD, die in sechs Medleys zusammengefasst sind – und die sind wie immer technisch sehr mau aneinandergehackt.

Solisten haben der Serientradition folgend nicht viel Spaß am Mikro: Kein Karrieremodus weit und breit, nur ein schnelles Spiel bzw. freies Singen ist möglich – aber das gilt genauso gut für die Dusche. Der echte Singstar-Spaß lauert wie immer in den Mehrspielermodi, die aber genauso konservativ daherkommen wie der Papst: Duell, Duett, Mikro weitergeben – bloß keine Experimente!

Lalalamist

Nicht erschrecken: Während ihr trällert, laufen die Original-Videos im Hintergrund.
Der Spaß am SingStar-Singen steht und fällt mit der Qualität der Lieder – nicht unbedingt die hör-, sondern vielmehr die singbare. Und gerade in dieser Hinsicht hat sich Sony dieses Mal einige Schnitzer erlaubt: Speziell Songs mit Kinder- (Tokio Hotel) oder abstrusen Stimmen (Annett Louisan) sind für normal rangierende Stimmbänder schwer nachvollziehbar. Da wurde bei der Auswahl scheinbar eher auf Zielgruppen-Affinität denn auf gute Singbarkeit geachtet. Das würde auch erklären, warum »Hier kommt Alex« von den Toten Hosen in der Unplugged-Version aus dem Wiener Burgtheater vertreten ist – ein Song von nachweislich brauchbarer Qualität, der aber in dieser Sammlung merkwürdig fremd wirkt. Immerhin ist mit »Ab in den Süden« von Buddy auch mindestens ein Lied enthalten, das man mit jeder Zunge und jedem Promillespiegel fachgerecht hinbekommt.