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Sky: Kinder des Lichts (Adventure) – Dem Himmel so nah

Acht Jahre sind seit dem PS3-Juwel Journey vergangen. Sky: Kinder des Lichts, das neue Spiel von thatgamecompany, ist bereits seit 2019 für iOS erhältlich, aber jetzt für Android erschienen. Und leider hat es sich selbst den Weg zum Platin-Award verbaut. Wie dieses Kunststück gelang, verrät unser Test.

© thatgamecompany / thatgamecompany

Von Journey zu Sky

 

Im Jahr 2012 veröffentlichte das kalifornische Studio thatgamecompay sein Meisterstück: Journey. Das gleichsam leise wie kraftvolle Abenteuer bildete den Abschluss der von Sony finanzierten Spiele-Trilogie bestehend aus flOw, Flower und eben Journey. Der PSN-Titel stellte schnell einen Verkaufsrekord auf, wurde drei Jahre später für die PS4 portiert und landete 2019 sogar noch im Epic Games Store. Doch finanziell brachte das Projekt das Indiestudio zunächst an den Rande des Ruins. Weil sich die Entwicklungszeit deutlich verlängerte, mussten Gehälter halbiert und Mitarbeiter in Urlaub geschickt oder sogar entlassen werden – Gründer und Kreativchef Chenova Chen gab über diese Vorgänge bereits 2013 überraschend offen Auskunft.


Um künftig derartige Schieflagen zu vermeiden, sicherte sich thatgamecompany nach der Fertigstellung von Journey Finanzspritzen in Höhe von über zehn Millionen Euro. 4,2 Millionen Euro stammten dabei von der Risikokapital-Beteiligungsgesellschaft Benchmark Capital. Die ist bekannt dafür, regelmäßig in aufstrebende Tech-Unternehmen zu investieren, darunter heutige Schwergewichte wie eBay, Uber oder Instagram. Zudem ist gut vorstellbar (Zahlen wurden aber keine kommuniziert), dass sich Apple das nächste thatgamecompany-Spiel Sky: Kinder des Lichts etwas kosten ließ – schließlich wurde der Titel prominent auf einer Apple-Konferenz vorgestellt und erschien letzten Sommer zeitexklusiv für iOS-Plattformen. Mittlerweile ist aber nicht nur eine Switch-Umsetzung für „Sommer 2020“ bestätigt, sondern das Spiel auch auf Android verfügbar. Höchste Zeit also, den Journey-Nachfolger unter die Lupe zu nehmen.

 

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Sky: Kinder des Lichts versucht nicht, sein Journey-Erbe zu verbergen – die optische Ähnlichkeit wäre auch zu groß dafür. © 4P/Screenshot

Vorweg: Sky: Kinder des Lichts setzt noch deutlich mehr als Journey, dessen stilles Koop-Erlebnis viele Zocker begeisterte, auf gemeinsames Erleben. Fast immer sind andere Lichtkinder mit euch in der Spielwelt unterwegs, man kann Einladungen an befreundete Android-User schicken, zusätzlich gibt es Abschnitte in der Spielwelt, die sich nur für Gruppen öffnen. Trotzdem kann man Sky auch getrost als Einzelspieler-Titel zocken – der Großteil der Welten ist zugänglich und die (ohnehin sehr sachte) Kommunikation nicht verpflichtend. In spielerischer Hinsicht schließt der Titel fast nahtlos an das reduzierte, grundentspannte Prinzip seines Vorgängers im Geiste an…

 

Laufen, Surfen, Fliegen

 

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Kein Artwork, sondern Spielgrafik. Auf einem Handy! Sky ist optisch eine Offenbarung und sieht auf einem Smartphone-Display knackscharf aus. © 4P/Screenshot

Mit zwei virtuellen Analogsticks und einem leichtfüßigen, bemäntelten Wesen laufe ich durch eine virtuelle Landschaft, die dem Begriff „sanfte Hügel“ eine neue Dimension verleiht: Wo andere Erzählabenteuer seit Journey nur versuchen, die Eleganz des Weltendesigns von thatgamecompany nachzuahmen, zeigt Sky: Kinder des Lichts, wie man es richtig macht. Die sandigen Wüsten, kleinen Gras-Inselchen und halb verfallenen Paläste sehen so adrett und wunderschön aus, dass es mir selbst auf dem verhältnismäßig kleinen Smartphone-Display regelmäßig die Sprache verschlagen hat. Wie im Vorgänger gibt es keine Kämpfe mit Feinden, keine konkreten Schalterrätsel, keine Waffen oder anspruchsvollen Geschicklichkeitspassen. Stattdessen wird das Erwandern der Spielwelt zum Spielinhalt – man schaut sich gut um, aktiviert ein paar simple Mechanismen, kommuniziert hier und da vage mit anderen Spielern und surft im Farbenrausch Dünen hinab. Und man fliegt neuerdings! War in Journey das kurze Schweben per aufgeleveltem Zauberschal noch mehr eine erweiterte Sprungmechanik, erlaubt ein aufgeladenes Kleidchen voller Licht in Sky nun deutlich längeres Verweilen in der Luft. Zudem sind die „Landabschnitte“ vielfach durch echte Flugpassagen verknüpft: Meine Figur breitet beim Sprung in die Wolken automatisch die Flügel aus und stürzt sich in die Winde.

 

  1. 4P|Matthias hat geschrieben: 22.04.2020 10:23
    HugoEgon hat geschrieben: 22.04.2020 08:00 Aber das klingt für mich so als wenn du sagst, man hätte Journey mit Echtgeld abkürzen können. Will man das? Also ist es denn jetzt schlimm, dass man länger an diesem Spiel sitzt oder stört dich nur die Tatsache, dass es auch schneller ginge, wenn du was kaufst?
    Es ist ganz einfach so, dass man beim normalen Spielen sehr wenig Kerzen bekommt. Also hat man, wenn man durch ist, fast überhaupt nichts von dem ganzen Kram freischalten können. Und darauf wird man bei zig Gelegenheiten gestoßen. Wollte ich irgendwas vernünftig customizen bei meiner Figur oder bei den Freischaltbäumen der Geistwesen, die man oft trifft, mal richtig vorankommen, bräuchte ich Kerzen via Kohle oder müsste ewig nochmal und nochmal die Levels machen.
    Hm ok also kann man ohne einen Cent den tollen Spielablauf erleben, will man alles erleben wird es doof. Gut dann schau ich vielleicht mal rein. Mich können solche Ads sowieso kaum triggern von daher denke ich mal, ich werd meinen Spaß haben. Danke für deine Antwort :)

  2. HugoEgon hat geschrieben: 22.04.2020 08:00 Aber das klingt für mich so als wenn du sagst, man hätte Journey mit Echtgeld abkürzen können. Will man das? Also ist es denn jetzt schlimm, dass man länger an diesem Spiel sitzt oder stört dich nur die Tatsache, dass es auch schneller ginge, wenn du was kaufst?
    Es ist ganz einfach so, dass man beim normalen Spielen sehr wenig Kerzen bekommt. Also hat man, wenn man durch ist, fast überhaupt nichts von dem ganzen Kram freischalten können. Und darauf wird man bei zig Gelegenheiten gestoßen. Wollte ich irgendwas vernünftig customizen bei meiner Figur oder bei den Freischaltbäumen der Geistwesen, die man oft trifft, mal richtig vorankommen, bräuchte ich Kerzen via Kohle oder müsste ewig nochmal und nochmal die Levels machen.

  3. 4P|Matthias hat geschrieben: 21.04.2020 20:51 Sorry, dass es so lang gedauert hat mir der Antwort. Zum Thema Mikrotransaktionen bei Sky:
    Das ist jetzt kein Gamebreaker und kostet das Spiel vielleicht, so genau kann man das ja nie abschätzen, 5 Prozentpünktchen. Auch die vielen Abstürze, die suboptimale Bildrate und ein paar nicht so gute Aspekte der Wegführung haben vom Platin-Siegel abgeknabbert.
    Konkret ist es nicht so, dass das Spiel einen alle paar Meter mit Einblendungen zubombt, aber es ist schon so, dass das Kaufen der Kerzen in krassem Gegensatz zum seeeehr langsamen normalen Sammeln des Lichts steht. Bei vielen Geistern, bei den Kostümen, bei den Frisuren, also am Anfang und Ende jedes Levels wird mir deutlich vor Augen geführt, was es jetzt alles gäbe, wenn ich nur bereit wäre Kohle zu investieren - das hat mir tatsächlich deutlich an der Immersion gekratzt.
    Ich denke die Punkte
    - Der Shop ist penetranter Bestandteil der Menüs oder Benutzerführung.
    - Man wird durch Grind animiert die Spielzeit über Käufe verkürzen, Pay-to-Shortcut.
    sind definitiv gegeben.
    Und
    Käufe beeinflussen das Spieldesign stark.
    ist natürlich etwas subjektiver- ich empfand es auf jeden Fall als störend. Aber natürlich nichts auf Mario Kart Tour Niveau... Daher die immer noch richtig gute Wertung.
    Aber das klingt für mich so als wenn du sagst, man hätte Journey mit Echtgeld abkürzen können. Will man das? Also ist es denn jetzt schlimm, dass man länger an diesem Spiel sitzt oder stört dich nur die Tatsache, dass es auch schneller ginge, wenn du was kaufst?

  4. Sorry, dass es so lang gedauert hat mir der Antwort. Zum Thema Mikrotransaktionen bei Sky:
    Das ist jetzt kein Gamebreaker und kostet das Spiel vielleicht, so genau kann man das ja nie abschätzen, 5 Prozentpünktchen. Auch die vielen Abstürze, die suboptimale Bildrate und ein paar nicht so gute Aspekte der Wegführung haben vom Platin-Siegel abgeknabbert.
    Konkret ist es nicht so, dass das Spiel einen alle paar Meter mit Einblendungen zubombt, aber es ist schon so, dass das Kaufen der Kerzen in krassem Gegensatz zum seeeehr langsamen normalen Sammeln des Lichts steht. Bei vielen Geistern, bei den Kostümen, bei den Frisuren, also am Anfang und Ende jedes Levels wird mir deutlich vor Augen geführt, was es jetzt alles gäbe, wenn ich nur bereit wäre Kohle zu investieren - das hat mir tatsächlich deutlich an der Immersion gekratzt.
    Ich denke die Punkte
    - Der Shop ist penetranter Bestandteil der Menüs oder Benutzerführung.
    - Man wird durch Grind animiert die Spielzeit über Käufe verkürzen, Pay-to-Shortcut.
    sind definitiv gegeben.
    Und
    Käufe beeinflussen das Spieldesign stark.
    ist natürlich etwas subjektiver- ich empfand es auf jeden Fall als störend. Aber natürlich nichts auf Mario Kart Tour Niveau... Daher die immer noch richtig gute Wertung.

  5. M4g1c79 hat geschrieben: 21.04.2020 12:02 Naja die Ingame Käufe sind, was ich sehen konnte, doch sehr aufdringlich. Also kann ich die Abwertung schon verstehen.
    Wie genau kann ich mir das nervig vorstellen? Poppt während dem Spiel einfach mal so ein Banner auf?

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