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Smash Court Tennis 3 (Sport) – Smash Court Tennis 3

Alles dreht sich um die Zahl Drei: Drei Mal hat Sega bereits mit Virtua Tennis bewiesen, dass sie die Meister im Arcadebereich sind. Drei Mal hat sich Take 2 mit Top Spin angeschickt, auch die Freunde anspruchsvoller Simulationen zufrieden zu stellen. Und zwischen den beiden Vorzeige-Serien versucht Namco ebenfalls zum dritten Mal, mit Smash Court Tennis ein Ass zu landen. Aber braucht die Konsolenwelt wirklich drei Titel, die sich um den gelben Filzball drehen?

© Namco Bandai / Namco Bandai

Ausbaubare Fähigkeiten

Neben einem Schaukampf sowie dem Arcade-Modus mit seinen drei Schwierigkeitsgraden steht vor allem die Pro Tour im Zentrum der Smash Court-Welt. In diesem Karrieremodus bastelt ihr euch zunächst im umfangreichen Editor euren Spieler zusammen und passt Aussehen sowie Outfit vom Kopf bis hin zur Breite der Füße euren Wünschen entsprechend an. Ihr startet auf Platz 250 der Weltrangliste und das Ziel dürfte klar sein: Ihr wollt die neue Nummer Eins im Tennissport werden. Dazu müsst ihr euch möglichst erfolgreich in den Turnieren schlagen, die nicht nur Preisgelder mit sich bringen, sondern auch

Mit Grundlinien-Duellen könnt ihr keinen Blumentopf gewinnen – Punkte werden in der Regel nur am Netz gemacht.

 Punkte, die ihr in die Verbesserung eures Spielers investieren könnt. Auf der einen Seite gibt es die sechs Parameter Powerspiel, Serve & Volley, Beinarbeit, Grundschläge sowie Vor- und Rückhand. Habt ihr diese Parameter auf eine bestimmte Stufe gebracht, dürft ihr zusätzlich Fähigkeiten wie Aufschläge mit Spin, Super-Schmetterball oder Schläge aus dem Lauf heraus erwerben. Im Shop dürft ihr euch außerdem mit neuen Klamotten und Equipment eindecken. Zusätzlich sorgt ihr in Trainingseinheiten dafür, dass euer Profi nicht einrostet, allerdings sind diese Minispiele von ähnlich öder Natur wie das Tutorial und beschränken sich darauf, bei Aufschlägen kleine Ballhäufchen zu treffen oder eine bestimmte Anzahl an vorgegebenen Schlägen auszuführen. Genau so geht es zu, wenn ihr Sponsoren von eurem Talent beeindrucken wollt, denn genau wie bei Race Driver: GRID dürft ihr euch auch hier durch Abkommen mit lizenzierten Sportartikel-Herstellern wie Adidas zusätzliche Einnahmen sichern. Zunächst müssen jedoch kleinere Brötchen gebacken werden. Und wie schmecken die? Nach Frust! Denn in den ersten Turnieren werdet ihr mangels Fähigkeiten meist nur zu peinlichen Leistungen imstande sein. Etwas seltsam ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass manche Turniere erst ab einem Weltranglistenplatz über 150 zugänglich werden, ihr dann aber doch gegen die Nummer 95 antreten müsst. Doch kommt Zeit, kommt Erfolg. Kommt Erfolg, kommen Fähigkeiten. Und mit denen hat man seine Gegner dann auch gleich viel besser im Griff, auch wenn euch die Steuerung immer wieder einige Flüche entlocken wird.

Gebremste Online-Vorstellung

Auch bei Online-Matches über Xbox Live machen euch die trägen Tennis-Profis zu schaffen, doch wird die ohnehin schon langsame Spielgeschwindigkeit unter Umständen hier noch weiter ausgebremst, was die Suche nach dem richtigen Timing nur unnötig erschwerte. In einigen unserer Testspiele war leider genau das der Fall, was besonders bei gewerteten Spielen für die Rangliste mehr als ärgerlich ist. Während ihr im Karrieremodus euren zukünftigen Doppel-Partner

Lasst euren Emotionen freien Lauf!

erst noch überzeugen müsst, dürft ihr online sofort als Team loslegen und damit insgesamt mit bis zu vier Spielern um Punkte kämpfen.

Technischer Fehler

Wer zum ersten Mal die virtuellen Courts betritt, wird sich vermutlich erstmal die Augen reiben. Was ist denn da passiert? Hab ich aus Versehen ein abwärtskompatibles Xbox-Spiel ins Laufwerk der 360 eingelegt? Nein, Smash Court Tennis 3 sieht tatsächlich so altbacken aus! Das geht schon bei dem Einführungsflug über den verflimmerten Court mit seinen abstoßenden Kanten los und endet bei den Akteuren, die nicht gerade mit geschmeidigen, sondern eher abgehakten Animationen den Bällen nachhecheln. Da spielen Virtua Tennis und Top Spin schon in einer ganz anderen Liga. Auch der Audiobereich kommt mit den leicht aufgesetzt wirkenden Zuschauer-Reaktionen sowie dem furchtbaren Japano-Gedüdel in den Menüs nicht über das Mittelmaß hinaus. Vor ein paar Jahren hätte man mit einer solchen Präsentation vielleicht noch zu einem spannenden Tie-Break gegen die Mitbewerber aufschlagen können – heute nicht mehr!