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Smash ’n‘ Survive (Arcade-Action) – Smash ’n‘ Survive

Für Fans brachialer Verschrottungsorgien hat das Warten auf Twisted Metal in wenigen Tagen endlich ein Ende. Wer sich vorab schon etwas warm crashen will, hat vielleicht ein Auge auf Smash ’n‘ Survive geworfen, das seit Kurzem im Sony Entertainment Network seine Runden dreht. Lohnt der Download, um auf Touren zu kommen?

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Indische Straßenschlachten

[GUI_PLAYER(ID=84937,width=450,text=Das durch den Trailer geweckte Interesse ist schnell verflogen.,align=left)]Bei knapp 13 Euro hegt man bei einem reinen Download-Titel ja durchaus Hoffnungen auf eine entsprechend hochwertige Produktion. Ein Blick auf die bisher völlig unbekannten indischen Entwickler ließ jedoch erste Zweifel aufkommen. Die fehlende Lokalisierung und lieblosen Menüs waren dabei aber noch das geringste Übel…

Mangels Mitspielern konnte ich anfangs nur eine neue Kampagne starten, während der ich mir für irgendeine gesichtlose Straßengang die Sporen verdienen musste: Ein Checkpoint-Rennen hier, ein Crash-Duell da, ein Arenen-Wettkampf dort. Dazwischen ein paar lapidare Textfetzen und immer wieder ein Besuch beim Autohändler, um mit verdienten Credits immer robustere und schnellere Boliden zu erstehen – insgesamt knapp 30 Modelle.

Hässliches Entlein

Sowohl Streckendesign als auch Fahr- und Kollisionsverhalten sind eine Katastrophe.
Sowohl Streckendesign als auch Fahr- und Kollisionsverhalten sind eine Katastrophe. © 4P/Screenshot

Das mag manch einem reichen, aber mir hat schon die selten trostlose Inszenierung innerhalb kürzester Zeit jegliches Interesse geraubt. Auch hinterm Steuer wurde es kaum besser: Die Fahrzeuge wirken wie Spielzeugautos, die Strecken wie hoch skalierte PS2-Kulissen und für die grausamen Effekte würde sich selbst eine PSone in Grund und Boden schämen.

Hinzu kommen ein Soundtrack, der einem die Ohren bluten lässt, eine KI, der alles egal zu sein scheint, sowie eine Physik-Engine, fernab der Realität: Da brettert man fast ungebremst durch massive Steinmauern, nur um kurz darauf von einem maroden Holzzaun aufgehalten zu werden oder man rammt im Tunnel einen Konvoi, der danach plötzlich über der Erde unbekümmert weiterfährt.

Das Schadensmodell ist ähnlich primitiv, das Streckendesign teils die reinste Katastrophe und die aufmontierten Nahkampfwaffen wie Sägen, Bunsenbrenner oder Störsender hätte man auch ganz weglassen können. Das unnötigste Feature überhaupt ist aber wohl der Mehrspielermodus.

Einsames Gestotter

Die aufmontierten Nahkampfwaffen hätte man sich komplett sparen können.
Die aufmontierten Nahkampfwaffen hätte man sich komplett sparen können. © 4P/Screenshot

Dabei hätten spannende Online-Teamschlachten den Titel vielleicht sogar als einziges noch vor der kompletten Bedeutungslosigkeit bewahren können. Aber die Entwickler haben leider nur einen mehr als dürftigen Splitscreen-Modus hinbekommen, bei dem sich zwei Spieler völlig allein auf weiter Flur Renn- und Crash-Duelle liefern, bei denen die größte Herausforderung darin besteht, nicht schon nach wenigen Sekunden völlig gelangweilt einzuschlafen.

Doch frei nach dem Motto „Schlimmer geht immer“ schießt man selbst Spielern, die über all das hinweg sehen können, noch ins Bein, indem man die Menüs von Rennen zu Rennen schwerfälliger werden lässt, bis sie fast kaum noch reagieren und jede reguläre Spielbeendigung zum Absturz der Konsole führt. Bravo…

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