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Söldner – Marine Corps (Shooter) – Söldner – Marine Corps

Söldner – Secret Wars glich beim Release im letzten Jahr einer Großbaustelle. Vielen guten Ideen standen eine durchwachsene technische Umsetzung sowie zahllose Bugs im Weg. Die Monate zogen dahin und langsam verbesserte sich das Gameplay auf Kosten der Spieler, die wieder einmal als zahlende Beta-Tester missbraucht wurden. Ende März wurde das Entwickler-Studio geschlossen, aber vorher kam das Add-On „Marine Corps“ in den Handel, dem wir jetzt auf den Zahn fühlen.

© Wings Simulations / JoWooD

Bugs & Balance

Die von uns getestete Version 33628 ist ein Meilenstein im Vergleich zur Verkaufsversion von Söldner – Secret Wars. Zwar gibt es immer noch Schwächen beim Server-Browser und manchmal verschwindet die Spielperson kurzzeitig von der

So muss ein Boot aussehen, dann klappt es auch mit dem Angriff.

Bildfläche, aber sonst sind die Entwickler den Tausenden von Bugs durchaus Herr geworden. Besonders der Commander-Modus und die Zerstörung der Häuser bzw. der Landschaften funktionieren jetzt gut. Auch an der Balance der Waffen und Fahrzeuge ist ordentlich gefeilt worden, obwohl die Stinger etwas zu stark ist. Verbessert hat sich ebenfalls der Netcode, somit treten Lags und sonstige ärgerliche Trennungen vom Server deutlich seltener auf. Am grundlegenden, sehr stark auf Taktik ausgerichteten Gameplay haben die Entwickler keineswegs gerüttelt – nur dass jetzt fast alles endlich so funktioniert, wie es soll.

Weiterhin ist uns in stundenlangen Gefechten aufgefallen, dass sich auf den Karten gewisse Ballungsgebiete ausbilden, in denen richtig was los ist. Der Rest der Map ist meist nur spärlich belebt. Also müsst ihr den ein oder anderen Fußmarsch an die Front in Kauf nehmen – Fans schneller Action werden hier enttäuscht. Des Weiteren hängt der Spielspaß entscheidend davon ab, wie „gut“ euer Team ist. Habt ihr einen erfahrenen Commander an eurer Seite und halbwegs freundliche Mitspieler, dann macht eine Partie richtig viel Spaß, aber sobald ihr als „Newbie“ oder „Quer-Einsteiger“ auf einen Profi-Server kommt, seid ihr hoffnungslos verloren.

Tücken der Technik

Die riesigen veränderbaren Landschaften sowie die zahllosen Fahrzeuge und Waffen schrauben natürlich die Hardware-Anforderungen in die Höhe. Mit weniger als 512 MB RAM solltet ihr Söldner nicht starten. Trotzdem stehen zwischen euch und der Schlacht recht lange Ladezeiten, aber dafür entschädigen die Ausmaße des Schlachtfeldes sowie die hohe Sichtweite. Den Preis dafür zahlt aber die Grafik-Kulisse, denn das Spiel krankt an hässlichen Waffenmodellen, verwaschenen Texturen, leeren Gebäuden und oftmals eckigen Arealen. Lediglich die Spieler-Modelle sowie die Vehikel überzeugen im Vergleich zu Konkurrenz-Titeln wie Joint Operations oder Battlefield.