Als Simon aufwacht, befindet er sich scheinbar nicht mehr in dem Büro. Ist er überhaupt noch in der Gegenwart? Wie benommen wandert man durch eine futuristisch anmutende, aber verlassen wirkende Anlage. Wem gehören all die Anzüge? Was sind das für ausrangierte Maschinen an Haken? Was tropft da pechschwarz von der Decke? Man kann sich in Egosicht bewegen, ducken und damit schleichen, ab und zu durch Tunnel kriechen, rennen oder Gegenstände aufnehmen, um sie auf Scheiben zu werfen – so gelangt man z.B. aus einem Raum. Recht früh findet man ein „Omnitool“, mit dem man auf Terminals zugreifen und weitere Türen öffnen kann.
Dann wird es immer seltsamer: Wieso sind manche Wände und Türen aufgebrochen? Was schepperte da hinten im Korridor? Berührt man bestimmte Objekte, verschwimmt die Szene und man bekommt eine Art Rückblick – plötzlich lauscht man Leuten, die hier früher gearbeitet haben Ist man verrückt oder ein Medium? So sammelt man jedenfalls Hinweis für Hinweis, um sich ein Bild von der bizarren Lage zu machen. Und die ist überaus schaurig, denn man ist umgeben von Maschinenwesen, die nicht nur wehklagen, sondern auch jagen – und zwar Menschen. Hier klopft der Survival-Horror an die Tür, dem es auf lange Sicht aber an spielerischer Abwechslung fehlt.
Verstecken und erkunden
Zunächst lässt Alien: Isolation in den Schleich- und Schockmomenten grüßen: Da man keine Waffe hat, muss man sich leise bewegen und verstecken, aus Nischen heraus lugen und kann unterwegs auch Türen, Luken oder Gatter schließen, um den Maschinenwesen in letzter Sekunde zu entkommen. Die sind allerdings nicht so aufmerksam wie das berühmte Alien und leichter auszutricksen, so dass die Angst im Nacken hier schneller verwschwindet – es gibt später auch einiges an Leerlauf, wenn man die Außenareale erkundet. Immerhin gibt es einige Arten von Gegnern, die einen nicht nur aufgrund ihrer grotesken Gestalt erschrecken, sondern auch stärker fordern, weil sie z.B. auch aus der Distanz mit mentalen Schlägen attackieren.
Ärgerlich ist, dass das manchmal auch aufgrund fehlender Möglichkeiten auf Trial & Error hinausläuft – man hat zu wenig bis gar keine Mittel, um die Kreaturen akustisch oder optisch abzulenken, geschweige denn sie zumindest kurzfristig aufzuhalten; schade, dass man da keine weitere Ausrüstung oder Fähigkeiten gewinnt, denn so bleibt es beim Schleichen und Wegrennen mit Taschenlampe. Auch die vielen Gegenstände kann man kaum sinnvoll einsetzen.
Wird man erwischt, ist man noch nicht sofort tot, aber die Kulisse verschwimmt ein wenig, man ist langsamer und hat dabei fast das Gefühl, zu halluzinieren – in diesem Zustand ist man kaum in der Lage auszuweichen, so dass es auch mal zu frustrierenden Begegnungen der zweiten Art kommt, bevor man endgültig stirbt. Man kann sich nur an blau leuchtenden Apparaturen heilen, indem man seine Hand in diese halb organisch, halb metallisch wirkenden Muscheln steckt. Ob man sich dadurch auch verändert? Warum hat man plötzlich blaue Punkte an den Händen? Einige der Verstörungseffekte und Wahrnehmungsprobleme erinnern angenehm an Eternal Darkness. Da wird also nicht nur im Intro die Schrift verzerrt – es folgen noch ganz andere Brüche.
Rätsel und Kombinationen
So stimmungsvoll und bedrohlich das Interieur der Anlagen und die Außenwelten inszeniert werden, vermisst man innerhalb der Aufgaben einfach den Anspruch – oder zumindest mal mehr Kombinationen in der Recherche. Meist geht es nur darum, den passenden Code einzugeben, Hebel umzulegen oder Strom an- bzw. auszuschalten, um Datenbanken oder Zugänge zu öffnen. Das Leveldesign ist zudem sehr linear ausgelegt, so dass man selten alternative Wege einschlagen kann. Zwar ist es toll, dass man Passwörter & Co auch mal findet, indem man Zettel oder Visitenkarten dreht, aber das ist meist offensichtlich und die vielen anderen 3D-Objekte sind nutzlos – es gibt auch kein Inventar oder eine Werkbank, so dass man etwas kombinieren oder bauen könnte.
Lediglich das Omnitool lässt sich an bestimmten Stellen mit Chips aufrüsten, um andere Funktionen anzubieten. Allerdings lässt Frictional Games hier viel Potenzial liegen. Es ist nicht so vielseitig wie der Name klingt, zumal man es auch nicht so einsetzen kann, dass man z.B. weitere Fähigkeiten gewinnt oder den Charakter damit indirekt entwickelt. All das beschränkt SOMA spielmechanisch, aber auch ohne diese klassischen Aufrüstungsreize wird man über knapp zehn Stunden stets motiviert, weiter nach Antworten zu suchen.
Grade erst durch gespielt. Cooles Game.
Ich hatte es schon vor längerem mal angefangen, fand den Anfang aber schwach und es kam wieder auf Halde.
Ich finde das Spiel wird immer besser je mehr man "eintaucht".
Und das Ende macht schon nachdenklich. Echt cool gemacht.
Die Horrormomente fand ich eher bischen nervig. Giubt nicht umsonst ne Mod, bei der man ohne Gegner spielt. Ich hatte die nicht drauf, aber beim spielen mir öfter gedacht das es ohne die Monster manchmal besser wäre weil einfach das erforschen schon spaß macht.
Waaaaaaaasssss 2007 kam schon Resi 5?
Wtf mein Zeitgefühl ist echt durcheinander...
Jedenfalls echt schade dass Penumbra immer im Schatten von Amnesia steht. Gameplaytechnisch fand (zumindest) ich den Titel um Meilen besser.
Vsync ausschalten und über den Treiber erzwingen + Dreifachbuffer hatte ich auch schon ausprobiert. Bei manchen User scheint es zu funktionieren, bei mir leider nicht.
Trotzdem Danke für den Versuch.