Fazit
Das Sonic Team hat es tatsächlich geschafft: Im Großen und Ganzen ist das neue offene Konzept aufgegangen und beschert der Serie endlich wieder ein spielenswertes Jump-n-Run. Die freie Erkundung der großen Inseln ist sogar das unterhaltsamste Element. Beim rhythmisch orchestrierten Sprinten, Springen und Bekämpfen der fantasievoll attackierenden Gegner kam ich schnell in diesen typischen entspannten Rhythmus, der dem Aufdecken neuer Kartenabschnitte einen gewissen Suchtfaktor verleiht. Selbst die an Rollenspiele angelehnte Fleißarbeit wie das häufige Aufleveln störte mich als Fan klassischer Plattformer nicht wirklich. Ganz anders sieht das bei den lieblos zusammengeklatschten Cyberspace-Levels auf vorgegebenen Wegen aus, die auch seitliche 2D-Passagen bieten. Steuerung und Physik sind in diesem Spiel einfach nicht für eine feste Kamera gemacht. Die Kämpfe gegen fette Bosse präsentieren sich etwas besser, sie zählen aber ebenfalls eher zu den Schwachpunkten. Die störenden Kamera-Kapriolen halten sich zwar in Grenzen, Sega hätte dem Team trotzdem noch mehr Zeit für Feinschliff gönnen sollen. Auch der omnipräsente Grafikaufbau hätte sich so ausmerzen lassen, zumal die Kulisse ohnehin nicht gerade modern wirkt. All diese Macken spielen aber zum Glück nur eine untergeordnete Rolle. Das Kernstück des Spiels – die neue Erkundung – macht schließlich überraschend viel Spaß! Mit etwas mehr Fokus aufs Wesentliche hätte Sega aber noch deutlich mehr aus dem Konzept herausholen können!
Auch grafisch verdammt gut gealtert, trotz 2011 Release. Verdiente 84% auf 4Players.
An den Autor: Nicht das es die Wertung verändern würde aber in einen Monster Hunter wäre ein spiegelnder Schweif, der bei falschen Lichtverhältnissen das Angreifen schwerer macht ein gelobtes Feature wie bedacht man den Zeitpunkt seiner Angriffe wählen muss. Oder irre ich da?
Jetzt kann kann sagen ein J&R ist eben kein MH; andererseits wollen und sollen sich Spiele ja weiterentwickeln und ich finde solche Dinge in einer Open World mit Tageszeitwechsel garnicht so unpassend.
Aber gut, hab‘s nocht gespielt. Also meine Kritik basiert auf einer Vermutung das der Effekt auch Absicht sein könnte und passt.
Ich will einfach nur sagen, dass Veränderungen in der Spielfeld oft Jahre lang mit negativen Bewertungen abgestraft werden. Resident Evil ist ein schönes Beispiel dafür, wie es stets Verrissen wurde. Es sei überhaupt kein Survival Horror mehr ist und das passe nicht zut Serie. Das stimmt natürlich, aber die Entwickler wollten eben ein Action spiel liefern. Mittlerweile hat man das ja auch bei der Serie akzeptiert und die neuen, actionorientierte spiele Mechaniken sind etwas Positives. Aber es hat eben gedauert.
Mir persönlich geht es mit Final Fantasy so. Ich vermisse die gemütlichen, rundenbasierenden kämpfe in denen es überwiegend um Taktik ging. Aber es gehören mal auch dazu den künstlerischen Weg zumindest zu akzeptieren, den Entwickler einschlagen möchte. Auch wenn er einem persönlich vielleicht nicht so gefällt oder vermeintlich nicht zu den Vorgängern passt.
Und das auf dem Weg von einem Konzept zum Anderen die Dinge nicht von Anfang an so perfekt klappen. Wie bei den Genre Königen ist ihm auch normal.
Aber das alles soll nicht davon ablenken, dass es sich bei Sonic auch einfach um ein mittelmäßiges spiel handeln könnte…
Ich hoffe, dass das Spiel ein Erfolg wird und viele Nacharmer findet. Ein Open World Spyro würde ich blind kaufen (sollte dies noch auf der PlayStation erscheinen).
Die Tests und Reviews sind ja auch ordentlich und sprechen von einem gelungenen und hoffnungsvollen Neustart.
Wertungstechnisch das beste Sonic seit Langem.
Sieht aber immer noch so aus, als ob jemand die Engine-Demo-Standardwelt genommen und in ihr ein paar unpassende Sci-Fi-Assets lieblos verteilt hätte.