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SpongeBob SquarePants: Battle for Bikini Bottom – Rehydrated (Plattformer) – Wir sind bereit!

Die nächsten Crash- und Ratchet-Titel lassen noch auf sich warten, doch Jump’n’Run-Fans können schon jetzt in die bunte Hüpfspiel-Vergangenheit des Schwammkopfs abtauchen. Das Remake SpongeBob SquarePants: Battle for Bikini Bottom – Rehydrated verströmt auf Anhieb unbeschwerte Sommerstimmung – allerdings nur, wenn man einen Spiele-PC oder eine starke Konsole besitzt. Im Test nehmen wir Bikini Bottom und seine technischen Macken genauer unter die Lupe.

© Purple Lamp Studios / THQ Nordic

Nicht gerade Sonic…

Die Helden bewegen sich vor allem für heutige Verhältnisse ein wenig behäbig. Glücklicherweise reagiert die Steuerung bei weitem nicht so träge, wie es zu Beginn in Yooka-Laylee der Fall war. Trotzdem hätte man – ähnlich wie in Crash Bandicoots Trilogie – auch hier die Handhabung etwas gründlicher bzw. griffiger modernisieren können. Zumindest am PC, auf der Xbox One X und der PS4 Pro bleibt es aber präzise genug, um auch im streng bewachten Museum gezielt durch dichte Lasergitter zu hüpfen. In solchen Momenten werden Erinnerungen an Sly Cooper: Jagd durch die Zeit wach, auch wenn das Schleichen bei Spongebob um einiges simpler umgesetzt wurde. Einfach per Trippeltaste oder mit Sandys Lasso an den schlafenden Wächter-Robo heranmogeln und auf Knopfdruck ist die Blechbüchse Geschichte. Ein weiteres Extra ist übrigens Spongebobs Fähigkeit als Bungie-Springer – nicht besonders fordernd, aber eine nette Ergänzung.

Auf der PS4 Pro mit ihrer Standard-Festplatte kann es allerdings passieren, dass ein Streaming-Ruckler das Bild einfriert und das Timing der eigentlich flüssigen 60 Bilder pro Sekunde versaut. Zum Glück nimmt die Macke nicht Überhand, weshalb wir auf Sonys Plattform lediglich einen Prozentpunkt abwerten. Auch die unscharfen Berge im Hintergrund wabern hier etwas unsauberer am Horizont als auf einem aktuellen Spiele-PC mit einer GeForce RTX 2070 Super.

Misslungene Switch-Umsetzung

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Texas bleibt ein Innovator bei der Entwicklung von Software und Mecha-Eichhörnchen! © 4P/Screenshot

Die Switch-Umsetzung ist dagegen weitgehend in die Hose gegangen. Trotz deutlich gröberer Auflösung und plötzlich aufploppender Objekte strapazieren hier lange Ladezeiten und ständige Ruckler die Nerven. Die niedrige Bildrate beeinträchtigt sogar das Sprungverhalten und andere Feinheiten der Steuerung, so dass sich alles spürbar träger anfühlt. Einmal hat ein Bug die Kameraperspektive sogar ungewollt in Spongebobs Innereien befördert, wo wir danach regungslos feststeckten. Dank gutmütig verteilter Speicherpunkte sind solche Malheure aber nicht wirklich tragisch.

Im neuen Koop-Modus, der sich lokal, mit Online-Freunde oder Fremden angehen lässt, wird der Sparkurs ebenfalls deutlich: Das öde Dauergemetzel zu zweit gegen die monotonen Horden von Robo-Thaddäus hätten sich THQ Nordic und die Purple Lamp Studios lieber sparen sollen, da es unter massiven Verbindungsabbrüchen leidet. Das Dauergeballer findet zwar in der Vogelperspektive statt, trotzdem darf man nicht einmal im Zweistick-Shooter-Stil mit dem rechten Analogknubbel zielen. PC-Besitzer ohne ein Gamepad können das Abenteuer übrigens alternativ komplett mit Maus und Tastatur bestreiten.

Bosskampf oder Boxkampf?

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So sieht Spongebob also von innen aus – bei einem Bug in der technisch schwachen Switch-Umsetzung. © 4P/Screenshot

Mehr Spaß bereiten viele der regulären Bosse im Story-Modus: Der große Boxkampf gegen Mecha-Sandy wurde richtig schön albern inszeniert, inklusive enthusiastisch blubberndem Fisch-Moderator. Geschickte Strategien sind gegen Biester wie den Quallenkönig zwar nicht nötig, die Gefechte sorgen aber immerhin für eine willkommene Abwechslung. Allgemein ist es schön, so viele bekannte Gesichter aus der Serie zu treffen. Kumpelblase, Mr. Crabs, der mürrische Meerjungfraumann und viele andere Legenden warten am Rande der Levels darauf, Quests und neue Fähigkeiten zu vergeben – bis man schließlich, ähnlich wie in Super Mario 64, alle goldenen Pfannenwender eines Levels eingesackt hat.

  1. Flojoe hat geschrieben: 25.06.2020 10:14
    Jazzdude hat geschrieben: 24.06.2020 23:25
    Flojoe hat geschrieben: 24.06.2020 22:42 Warum existieren die Staffeln nach der dritten nicht?
    Die ersten drei Staffeln haben auf eine wirklich geniale Weise grundsympathische Charaktere und Handlungen mit teils (insbesondere für Kinder) überraschend komplexem Humor verbunden. Damit hat sich Spongebob von allem abgehoben was es sonst gab. Entweder es war anarcho Unterhaltung für Erwachsene oder Bimmelbammel Unterhaltung für Kinder. Spongebob hat als eine der wenigen Sendungen genau diese Lücke gefüllt und den perfekten Spagat geschafft
    Ab der vierten Staffel (welche nicht existiert) wurde der Humor eingetauscht in völlig belanglosen Blödsinn (Spongebob und Patrick sind halt dumm weil sie dumm sind). Ab da hatte sich auch Stephen Hillenburg von der Sendung zurückgezogen (er wollte den ersten Film als komplettes Franchise-Ende). Stattdessen hat Nickeloden munter weiter produziert, mit einem Team das eindeutig nicht verstanden hat was den kleinen gelben Schwamm besonders gemacht hat.
    Blitzgescheite kindliche Naivität, getauscht gegen ein komplett bescheuertes, hostiles und teils abartig widerliches Setting.
    Ist ja aber auch nicht so wichtig, denn es existieren ja keine Staffeln nach der Dritten, nicht wahr?
    Dann werd ich mir doch mal die ersten drei Staffeln ansehen.
    Sorry für die late reaction. Bin definitiv gespannt auf dein Review. Die erste Staffel ist teilweise etwas schlecht gealtert, aber die zweite und dritte, das war Höchstform!

  2. Ach Kinder, Originalsprecher sind ja schön und gut, aber dann achtet doch bitte darauf, dass die Übersetzung stimmt. Da sich die Sprüche eh alle zwei Minuten wiederholen zucke ich bei Patrick immer zusammen, wenn er das Aufsammeln einer Socke mit "Noch einer!" kommentiert.

  3. Haha freue mich drauf.. hatte das Spiel auf dem Gamecube und bin damal mit meiner Freundin in den Mittzwanzigern in den film ins Kino gegangen in einer Nachtvorstellung die voll mit betrunkenen Studenten war. Alle haben "Männer wie wir" mitgegröhlt, Hammer :D

  4. Auch ich finde, dass die Serie qualitativ im Laufe der Jahre stark nachgelassen hat.
    Im Großen und Ganzen sind die Mehrzahl der neuen Forlgen dennoch ganz okay.
    Lediglich der zweite Kinofilm hat die Kotzgrenze weit überschritten. Der war echt unerträglich.

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