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Star Wars Outlaws im Test: Große Welten, Nix dahinter? Das taugt Ubisofts Open World-Shooter

Star Wars Outlaws ist erschienen. In unserem Test erfahrt ihr jetzt alles über die Stärken und Schwächen des jüngsten Open World-Spiels von Ubisoft und Massive Entertainment.

Screenshot-Montage von Star Wars Outlaws. Im Hintergrund ist ein imperialer Hangar zu sehen, im Vordergrund Protagonistin Kay Vess.
© 4P Screenshot / Ubisoft / Massive Entertainment / Adobe Photoshop [M]

Star Wars Outlaws TEST - Warum Ubisoft enttäuscht, aber trotzdem unterhält

Welche Stärken und Schwächen Star Wars Outlaws besitzt, ob wir die Besonderheit noch gefunden habe und warum Entwickler Massive Entertainment ein paar Monate Feintuning mehr gutgetan hätten, verraten wir euch in unserem Test-Video!

Der Speeder in Star Wars Outlaws: Grausam wie schnell

Während die Städte fast ausschließlich nur zu Fuß erkundbar sind, kann ich in den äußeren Bezirken den Landspeeder nutzen. Der bietet selbst in der Standardfassung ohne eingebauten Booster bereits eine rasante Beschleunigung und Endgeschwindigkeit, was Star Wars Outlaws optisch an und für sich gut in Szene setzt.

Allerdings fällt die Steuerung nicht gerade angenehm aus. Das Lenken fühlt sich insbesondere zu Beginn ein wenig schwammig an: immer wieder knalle ich frontal gegen Leitplanken, Steine oder Bäume, wodurch Kay stets unangenehm vom Sattel fällt. Wisst ihr noch, als man in GTA: San Andreas zu Beginn wenig Erfahrung beim Fahren hatte und mit CJ stets vom Fahrrad oder Motorrad gefallen ist? Star Wars Outlaws lässt diese Erinnerungen wieder aufleben.

Mit späteren Upgrades, die unter anderem das Lenken verbessern oder sogar eine Möglichkeit bereitstellen, über Wasser zu düsen, fährt es sich nach und nach besser, aber nie wirklich gut. Etwas komisch mutet es darüber hinaus an, dass sämtliche Feinde mit ihren Blastern vom Speeder aus feuern können, ich mich selbst aber nur über den Revolverhelden-Skill wehren darf. Manchmal ist es dann hilfreicher, kurz abzusteigen, die Feinde abzuschießen und weiterzufahren.

Die Fragezeichen sind wieder da

Jetzt komme ich aber mal zum wichtigsten Punkt der offenen Welt: Was gibt es überhaupt zu tun? Theoretisch jede Menge, denn die Welt ist trotz ihrer geringen Größe vollgepflastert mit Nebenaktivitäten. Überall finden sich kleinere versteckte Schätze, Quests oder Sammelgegenstände. Die werden jedoch nicht sofort auf der Karte angezeigt und es gibt auch keine Türme oder Radaranlagen, die ich erst erklimmen muss.

Stattdessen ploppen die bekannten Open World-Fragezeichen erst auf, wenn ich in unmittelbarer Nähe eines möglichen Ereignis bin. Was sich dahinter dann verbirgt, muss ich auf eigene Faust herausfinden. Manchmal gibt es sogar zufällige Events, die auftauchen: Mal werden Zivilisten von Piraten bedroht, ein andermal haben Gauner ein paar Kisten des Imperiums geklaut. Diesen Miniaufträgen kann ich für ein paar Credits nachgehen, wirklich notwendig ist das aber nicht.

Generell bietet die offene Welt von Star Wars Outlaws nichts, was man nicht auch schon aus anderen Open World-Spielen kennt. Durch ihre Kompaktheit fällt das immerhin nicht allzu sehr ins Gewicht und die Anzahl der Sammelgegenstände sind deutlich stärker begrenzt, als man es vielleicht aus anderen Ubisoft-Produktionen kennt.

Immerhin die Atmosphäre taugt: Egal ob ich durch die Savanne von Toshara rase oder im dichten Dschungel von Akiva unterwegs bin, stets versprüht Star Wars Outlaws jede Menge Flair. Es macht schon Spaß, durch die Gegenden zu fahren und insbesondere auf Tatooine durch Mos Eisley zu schlendern. Auch ist es cool, dass ich vom Weltraum auf Schienen direkt auf den Planeten fliege – ist zwar nur eine versteckte Ladezeit, aber allemal schöner anzusehen als ein schwarzer Bildschirm mit Fortschrittsanzeige.

Sabbac statt Blackjack

Wie es sich für ein modernes Open World-Spiel gehört gibt es auch in Star Wars Outlaws einige Minispiele. So darf ich etwa Geld bei Pferderennen setzen, an Arcade-Automaten wundervolle Retro-Games zocken oder dem Glücksspiel in Sabbac verfallen.

Letzteres funktioniert grob gesagt ein wenig wie Blackjack: Es werden Karten verteilt, die unterschiedliche Zahlenwerte haben. Ziel ist es, ein Sabbac zu erzielen, also zwei Karten mit dem gleichen Wert auf der Hand zu haben. Je niedriger die Zahl, desto besser. Außerdem gibt es noch ein paar Sonderkarten, wie etwa, dass die Karte automatisch den Wert der anderen annimmt oder ich die finale Zahl erwürfeln darf.

Zusätzlich verfügt jede*r Spieler*in über drei aktive Karten, die der Partie die nötige Würze verleihen. So tausche ich etwa die Hand mit jemanden oder fordere alle dazu auf, einen zusätzlichen Credit in den Pott zu werfen. Fies: Nix darf ich zum Schummeln anstiften und ihm per Knopfdruck befehligen, in die Karten meiner Kontrahenten zu linsen.

Insgesamt ist Sabbac ein ganz netter Zeitvertreib, bietet aber bei Weitem nicht die Tiefe eines Gwent aus The Witcher 3. Um zwischendurch aber mal abzukühlen, lohnt sich der Besuch in der einen oder anderen Cantina – zudem ihr vielleicht auch einem bekannten Gesicht über die Füße stolpert.