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Star Wars: The Clone Wars – Lichtschwert-Duelle (Action-Adventure) – Star Wars: The Clone Wars – Lichtschwert-Duelle

Dehnt die Handgelenke – neues Fuchtel-Futter ist im Anmarsch! Bitte entschuldigt das Flamer-Vokabular, doch in diesem Fall passt das böse „F-Wort“ wie die Faust auf’s Auge. Im aktuellen Star-Wars-Beat’em up seid ihr tatsächlich die meiste Zeit über damit beschäftigt, wild mit der Fernbedienung herumzuwedeln. Die Handgymnastik an sich muss nichts schlechtes sein: Der Bewegungsablauf kommt einem echten Lichtschwertkampf näher, als Knöpchen zu drücken. Schließlich ist auch der Jedi-Orden nicht durch bequemes Lümmeln auf der Couch berühmt geworden.

© Krome Studios / Activision

Wii Fit für’s Handgelenk

Vierfach hält besser: Der EG-5 Jedi Hunter Droid bearbeitet euch mit einem ganzen Arsenal an Lichtschwertern.
Doch anders als es die Verpackung verspricht, dürft ihr euren Controller nicht wirklich wie ein Laserschwert führen. Stattdessen schwenkt ihr ihn ruckartig nach links rechts, oben oder unten und hofft darauf, dass die etwas schwammige Gesten-Erkennung einen Schwertstreich in die gleiche Richtung ausführt. Auch ein frontaler Stich ist möglich.

Mit ein wenig Übung bekommt ihr das Timing zwar einigermaßen auf die Reihe, doch selbst nach mehreren Stunden spürte ich ständig ein unbändiges Verlangen danach, ins Optionsmenü zu wechseln und die Schläge auf Feuerknöpfe umzulegen. Leider gibt es keine Alternative zur Standard-Belegung. Dabei bietet die Spielmechanik nichts revolutionär Neues, das nicht konventionell hätte umgesetzt werden können. In den Grundzügen ist The Clone Wars: Lichtschwert-Duelle ein klassisches Beat’em up wie z.B. Soul Calibur.

Episode 2,5

Ihr schlüpft in die Rolle von Obi-Wan, Anakin oder seiner Schülerin Ahsoka Tano und zeigt einem finsteren Seperatisten nach dem anderen, wer den mächtigsten Laserprügel besitzt. Die Riege eurer Widersacher setzt sich aus Count Doku, Asajj Ventress, 
Von Zeit zu Zeit kreuzen sich die Klingen und ihr müsst eine nervige Quick-Time-Kombo meistern. 
dem EG-5 Jedi Hunter Droid und einer Hand voll anderer finsterer Gesellen zusammen. Zwischen den Kämpfen erklärt euch ein aufgekratzter Wochenschau-Sprecher ein paar geschichtliche Zusammenhänge zwischen Episode 2 und 3 der Saga. Auch die Kämpfe selbst werden mit cineastischen Kameraperspektiven in Szene gesetzt.

Wenn sich die Schwerter kreuzen, gönnen sich die Kampfhähne ab und zu eine Auszeit und diskutieren in einer Nahaufname ihre Streitigkeiten aus, bevor zu dramatischen Orchesterklängen wieder die Lichtfetzen fliegen. Doku versucht beispielsweise immer wieder, seinen ehemaligen Verbündeten Obi-Wan mit altklugen Weisheiten zu korrumpieren. Nicht nur in der Karriere bekommt ihr eine Menge Text zu hören: Jede einzelne Paarung hat ihre eigenen Dialoge spendiert bekommen. Anakin versucht Obi-Wan ständig klarzumachen, dass er längst aus seinem Schatten getreten ist und Ahsoka Tano brabbelt ununterbrochen von ihren neuen Trainingserfolgen, wenn ihr sie gegen Anakin antreten lasst.

Keine galaktische Vielfalt

Habt ihr die Kampagne gemeistert, dürft ihr auch mit freigeschalteten Bösewichten wie Asajj Ventress in den Ring steigen. Es stehen allerdings nicht all zu viele Krieger zur Auswahl. Die Zahl der Spielmodi fällt ähnlich mickrig aus. In der „Schlacht“ tretet ihr nacheinander gegen mehrere Gegner an und in der Herausforderung erfüllt ihr bestimmte Voraussetzungen:
Nach ein paar Kombos dürft ihr euren Kontrahenten mit einem kräftigen Machtstoß beharken. 
Mal dürft ihr z.B. keine Macht einsetzen, ein anderes mal müsst ihr eine Mindestanzahl an Kombos hinlegen. Im Zwei-Spieler-Modus müsst ihr mit nur einer Spielvariante leben. 

In beinah allen Szenarien herrscht das Chaos: ihr bekriegt euch über einem riesigen, mit Tentakeln wedelnden Kratermonster in der Wüste oder mitten zwischen Laser-Salven auf einem Schlachtfeld. Die Schauplätze sind alllesamt filmisch inszeniert und die Lichtschwerter surren und glühen, dass es jedem Star-Wars Fan warm ums Herz wird. Doch die schlichten Hintergrund-Texturen können in Punkto Detailreichtum nicht einmal mit dem rund zehn Jahre alte Power Stone auf Dreamcast mithalten. Auch die Laufbewegungen wirken reichlich staksig. Immerhin sorgen die recht ordentlich animierten Gesichter im Zeichentrick-Stil ein wenig dafür, dass ihr euch mit euren Lieblings-Jedis identifizieren könnt.

Gute Kombinationsgabe erwünscht

Wollt ihr im Duell bestehen, solltet ihr so oft wie möglich Kombos ausführen. Jeder Charakter besitzt eine Hand voll spezieller Schlagkombinationen, mit welchen ihr die Macht-Anzeige aufladet. Mit ihrer Hilfe lasst ihr langsame, aber starke Macht-Attacken vom Stapel. Aus großer Distanz könnt ihr außerdem in der Arena herumliegende Trümmer in Richtung Gegner schleudern – oder ihr verpasst ihm im Nahkampf einen „mächtigen“ Energiestoß. Einige Schläge eures Gegenübers lassen sich einfach per Knopfdruck abwehren. Ihr könnt einen Angriff aber auch parieren, indem ihr die Fernbedienung in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Die gelegentlichen Quick-Time-Events hätten sich die Entwickler sparen können. Kreuzen sich eure Schwerter, müsst ihr von Zeit zu Zeit die eingeblendete Schlagkombination nachahmen.