Ohne den richtigen Einsatz von Reverse Thrust (Umkehrschub), dem passenden Waffensystem und olympiareifer Controller-Akrobatik werdet Ihr verzweifelt hinter den feindlichen Jägern herjagen und eine Salve nach der anderen in die Weiten des Alls schicken. Um nicht missverstanden zu werden: Alle Fans geballter Weltraum-Action werden Starlancer lieben. Denn wenn Eure Suchraketen oder Bordkanonen mal eine dieser lästigen Metallschüsseln in Weltraumschrott verwandeln, wird Euch ein euphorisches Glücksgefühl übermannen, das im letzten Stadium zur Sucht wird: ICH KRIEG EUCH ALLE! AAAALLE!!!
Im Gegensatz zur PC-Version verzichteten die Entwickler auf zahlreiche unnötige Sequenzen und konzentrierten sich voll und ganz auf die Weltraum-Action: So wurden z.B. Radionachrichten und das Andocken an Mutterschiffe automatisiert, die Spaziergänge durch Raumschiffe sind ganz weggefallen. Starlancer bietet drei Spielmodi. Neben der erwähnten Kampagne gibt es noch die Instant Action und das Death Match übers Internet.
Die Instant Action kann ich jedem Einsteiger nur wärmstens empfehlen, bevor er sich an die Kampagne wagt. Denn dort habt Ihr Gelegenheit, die insg. zwölf verfügbaren Raumjäger kennen- und fliegen zu lernen – wenn Ihr sie freispielt.
Es gibt u.a. amerikanische, französische und deutsche Einheiten. Die Unterschiede sind groß und reichen von Panzerung, Beweglichkeit, Geschwindigkeit bis hin zur Anzahl der Bordkanonen und Spezialtechniken wie Reverse Thrust und Zielhilfen. Ob sich der Online-Modus auf Dreamcast durchsetzt, bleibt abzuwarten. Ihr könnt jedenfalls mit bis zu fünf Freunden gegeneinander antreten: Deathmatch oder Capture-the-Flag stehen zur Auswahl und sorgen für kurzweilige und spannende Action ohne die Abstriche der Kampagne, nämlich Schwierigkeitsgrad und Englischkenntnisse. Leider müsst Ihr auf den motivierenden Co-Op-Mode der PC-Version verzichten, der Euch das Durchspielen der Kampagne mit Freunden ermöglicht hätte.
Grafik/Sound
Auch wenn die Grafik im Detail und der Schärfe nicht mit der PC-Fassung mithalten kann, wird Euch eine sehr gute Optik mit feinen Texturen und schönen Lichteffekten geboten. Ab und zu ertappt man sich sogar dabei, die hektischen Kampfeinsätze zu vergessen, um die riesigen Geschwaderschiffe und Raumstationen mit leichtem Schub aus der Nähe zu betrachten. Auch die eingespielten Filmsequenzen tragen zur Sternenkrieg-Atmosphäre bei und zeigen keinerlei Mängel.
Die Soundeffekte und die dramatische Musikuntermalung stehen der PC-Version eigentlich in nichts nach. Hinzu kommen all die Detonationen, sirrenden Raketen und brachialen Explosionen, die erheblich zum Spielspaß beitragen. Aber leider hat sich Ubi Soft gegen eine Lokalisierung der DC-Version ausgesprochen. Okay: Die deutschen Stimmen der PC-Version sorgten aufgrund der schlechten Qualität für viel Unmut, aber jetzt müsst Ihr selbst bei guten Englischkenntnissen oft genug kapitulieren und Eure Phantasie spielen lassen. Zwar werdet Ihr Dank der exzellenten englischen Sprachausgabe sehr schnell am Akzent merken, ob Euch ein deutscher oder italienischer Pilote anführt. Aber ich hätte lieber manchen Auftrag oder Kommentar in Gänze verstanden, denn sehr oft müsst Ihr im Eifer des Gefechts schnell auf Hilferufe und Eilmeldungen reagieren, um die Mission erfolgreich und mit der wichtigen Beförderung zu beenden – allzu oft werdet Ihr so gezwungen eine Mission mit gespitzten Ohren zu wiederholen.
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