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Story of Seasons: Pioneers of Olive Town (Simulation) – Das bessere Harvest Moon

Nachdem Harvest Moon: Eine Welt erst kürzlich wieder lieblos das Bauernhof-Thema gemolken hat, liegt die Hoffnung derzeit auf Story of Seasons: Pioneers of Olive Town. Dies stammt schließlich vom ursprünglichen Harvest-Moon-Schöpfer Marvelous. Wir haben uns im Switch-Titel die virtuelle Hacke geschnappt und den verfallenen Hof des Großvaters auf Vordermann gebracht.

© Marvelous / Marvelous

Zu viel simples Knöpfchendrücken

Die Komplexität von Sakuna: Of Rice and Ruin beim Reisanbau wäre hier vermutlich zu viel des Guten – trotzdem würde mehr mechanische Abwechslung dem Spiel gut tun. Sogar der zunächst geheimnisvolle Besuch bei den kugelrunden Wichteln verkommt schnell zum öden Abklappern ihres Dorfes, um per Knopfdruck Belohnungen abzusahnen und Aufgaben zu verteilen. Ähnlich lustlos wurden die Online-Features umgesetzt, z.B. zum Hochladen von Schnappschüssen. Selbst in Wii-Oldies wie Animal Crossing: Let’s Go to the City konnte man schließlich schon die Welten anderer Spieler besuchen, sogar inklusive Sprach-Chat. Hier hingegen scheint man nur seinen Avatar auf die Reise zuschicken.

Trotz all dieser Versäumnisse offenbaren sich aber auch schnell einige Stärken von Pioneers of Olive Town: Der üppige Umfang und das Feintuning der ineinander greifenden Tätigkeiten profitieren schließlich spürbar von der langen Erfahrung des Teams. Die wirtschaftlichen Zusammenhänge, technischen Hilfsmittel, Läden und helfenden Handwerker wurden größtenteils sinnvoll aufeinander abgestimmt – auch wenn man hier die Konkurrenz durch Mitbewerber vermisst.

Konkurrenz für Stardew Valley?

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Guter Rat ist teuer – ein gutes Rathaus ebenfalls. © 4P/Screenshot

Der Erkundungsdrang bleibt ebenfalls hinter manch einem Konkurrenzspiel zurück. Die abenteuerliche Aufbruchstimmung des postapokalyptischen My Time at Portia mit seinen weiten Landschaften und urigen Figuren sollte man hier nicht erwarten. Stardew Valley versteht es ebenfalls besser, den Spieler mit interessanteren Charakteren in seine liebevoll designte Pixel-Welt zu ziehen. Die Figuren im aktuellen Story of Seasons bleiben dagegen ziemlich austauschbar. Mit ihrem belanglosen, fast immer freundlichen Smalltalk gehen sie viel zu sehr auf Nummer sicher, statt immerhin etwas Profil zu zeigen. Im Gegensatz zum neuen Harvest Moon besitzen aber immerhin alle Personen ihren eigenen Namen statt plump generierter Titel wie „Plumper Mann“.

Kurze Gespräche und individuelle Geschenke fördern erneut die Freundschaft, um später z.B. zu heiraten und eine Familie zu gründen. Wie gehabt spielen auch Geburtstage und Festivals eine wichtige Rolle in der Dorfgemeinschaft, insgesamt gibt es über 200 Events. Sie sorgen aber nicht unbedingt für Abwechslung, da Feste wie die an Ostern erinnernde Eiersuche automatisch ablaufen. Interessanter wird später die Haltung von Pferden zum Reiten, diversen Schaf-Züchtungen oder exotischen Tierarten wie Lamas. Auch verschiedene Pilze lassen sich züchten, sobald man einen entsprechenden Baumstamm zum Anbau repariert hat.

Ländlicher Zeitfresser

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Der Knuddelfaktor ist um einiges höher als im aktuellen Harvest Moon. Kein Wunder: Viele Tiere bestehen zu 50% aus Kopf. © 4P/Screenshot

Hof und Werkzeuge werden im Laufe der Zeit bei den Handwerkern des Ortes aufgemotzt, was im gewöhnlichen Spiel aber eine ganze Menge Zeit und Ressourcen bedeutet. Allgemein gehen hier viele Spielstunden ins Land, bis eine Jahreszeit verstrichen ist und sich auf der überschaubaren Karte neue Gebiete eröffnen. Das Schlafengehen lässt sich mit Hilfe gekochter Gerichte (plus Nachtisch ohne Völlegefühl!) sogar auf praktische Weise hinauszögern. So wird nach einem langen Tag noch ein abendlicher Trip in eine Mine möglich. Wer den Alltag auf dem Land entspannter angehen möchte, kann übrigens alternativ einen „Setzlings-Modus“ starten. Darin wird das Leben mit Vorteilen wie höheren Einnahmen, höherer Ausdauer und schneller Erfahrungspunkten für Fertigkeiten erleichtert.

  1. Sehr schade. Hatte mich auf das Spiel gefreut.
    Kenne die Vorgänger nicht, nur das allererste Harvest Moon und selbstverständlich das sehr gute Stardew Valley.
    Aber bei so einer Wertung und den verhaltenden Reaktionen auf dem Reddit-Forum werde ich lieber erst einmal nicht zuschlagen.
    Dann also jetzt erst einmal auf Rune Factory 5 warten?

  2. UAZ-469 hat geschrieben: 26.03.2021 16:16 Was macht Stardew Valley denn gameplaytechnisch besser?
    IMO nichts, bzw. nichts, was nicht irgendein HM-Teil schon gemacht hätte.
    Aber es scheint mir dabei deutlich fokussierter zu sein, d.h. es gibt keine Features, die dir irgendwie zwischen die Beine grätschen. Es konzentriert sich auf sein Kernelement und dieses wird durch neue Inhalte nicht zerstört. Jeder HM-Teil der irgendein neues Gimmick hatte, änderte auch das Kernelement, also den Bauernhof-Teil.

  3. Ich glaube ein großer Aspekt ist der Look. Ich finde sowohl Harvest Moon als Story of Seasons sehen immer noch aus wie hochskalierte DS-Spiele. Ich bin mal gespannt ob Rune Factory was abliefert. Habe den Wii-Teil ziemlich gut gefunden, wenn dieses Spirit-System dort nur nicht gewesen wäre.

  4. UAZ-469 hat geschrieben: 24.03.2021 17:11 Was genau macht Stardew Valley eigentlich besser als die Konkurrenz?
    Das ist eigentlich eine sehr gute Frage.
    Die Unterschiede fangen ja schon ganz vorne an: Sowohl HM, als auch SoS sind wirtschaftliche Produkte die Cash abwerfen sollen. Das ist ihr einziger Zweck. Der Season Pass wird prominent beworben.
    Stardew Valley hingegen war das Produkt eines Mannes, der sein Herz und seine Seele reingesteckt hat, da das Spiel zeigen sollte, was er alles kann. Es bekam im Laufe seines Bestehens mehrere Inhaltsupdates und sogar Multiplayer - alles kostenlos, obwohl mit 505 ein wirklich geldgeiler Publisher mit dabei ist.
    Ich schätze Stardew spricht zudem einfach unsere Nostalgie an, da es grafisch an das Original HM erinnert, das biele von uns gespielt haben. Die HM-Reihe verlor ja irgendwie den Zauber, als sie sich ins Dreidimensionale wagte.

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