Veröffentlicht inTests

Super Paper Mario (Plattformer) – Super Paper Mario

Abgesehen von den sporadischen Multiplattform-Vergleichstiteln blieb Wii bei mir in den letzten Wochen und Monaten stumm – zu stumm. Doch ein Spiel hat dafür gesorgt, dass der Wii nicht nur wieder in Betrieb ist, sondern temporär sogar der Xbox 360 den Rang als meistgespielte Konsole bei mir zu Hause abgelaufen hat: Super Paper Mario! Reicht die Euphorie vielleicht sogar bis zum Award?

© Intelligent Systems / Nintendo

Die Pixelwelt z.B., die mit all ihren kleinen Retro-Anspielungen sowie harten Farbübergängen einen unverkennbaren, aber dennoch liebenswerten Stil hat. Oder der überlebensgroße Mario, der wie in New Super Mario Bros. DS durch den Abschnitt stampft und alles platt walzt. Nur mit dem Unterschied, dass hier nicht der papierne Schnurrbart-Träger  zu einem Godzilla-Klempner wird, sondern seine pixelierte NES-Variante – einfach nur wunderschön!!
Und in den Punkten Spielmechanik, Leveldesign sowie Charakterzeichnung baut Intelligent Systems auf allen Stärken auf, die man mit einem Mario-Hüpfer assoziiert. 

In der zweidimensionalen Ansicht scheint es keinen Ausweg zu geben…
Vier Freunde müsst ihr sein

Die Steuerung über die wie bei Excite Truck quergelegte Remote geht bereits nach dem ersten Hüpfer in Fleisch und Blut über und man kann sich fortan auf das Spielgeschehen konzentrieren, das neben Standard-Springerei und den Auseinandersetzungen mit zahlreichen bekannten und einigen unbekannten Gegnern auch einige Überraschungen parat hat.

So seid ihr nicht nur mit Mario unterwegs, sondern könnt später auch die Kontrolle über Peach, Luigi und sogar Erzfeind Bowser übernehmen, der an eurer Seite kämpft, da es sonst keine Welt mehr für ihn gibt, über die er herrschen könnte.
Sie alle haben verschiedene Eigenschaften, die vom durchdachten Leveldesign immer wieder von euch abverlangt werden. Peach z.B. kann mit ihrem Sonnenschirm große Abgründe überschweben, Bowser hat einen durchdringenden Flammenangriff und Luigi ist der vertikal sprunggewaltigste des ungleichen Quartetts.
Die interessanteste Fähigkeit jedoch bleibt Mario vorbehalten: Er kann auf Knopfdruck die Dimension wechseln. Klingt kompliziert und hat auch weitreichende Konsequenzen, ist aber letztlich einfach zu erklären. Anstatt die normale zweidimensionale Ansicht zu bieten, wird die Kamera um 90 Grad gedreht sowie leicht angehoben und schon seid ihr in der dritten Dimension, die eine vollkommen neue Sicht auf die Dinge bietet – eine Idee, die in ähnlicher Form auch schon bei Segas Crush eingesetzt wurde und die auch bei Sonys Echochrome eine übergeordnete Rolle spielen wird.

Dimensions-Wirrwarr

Eine Reihe aus Steinen, die in 2D eine wunderbare Plattform bietet, um in höher gelegene Gefilde zu hüpfen, kann in 3D räumlich versetzt liegen. Oder der Pappmaché-Busch, der in 2D den Hintergrund bildet, in der dritten Dimension aber in der

In der dritten Dimension ist die Gefahr quasi nicht-existent… Nur ein Beispiel für den intelligenten Rätseleinsatz in Super Paper Mario

Mitte des Raumes steht und eine der berüchtigten Röhren verdeckt hat, in die man abtauchen kann.
Gewürzt werden die Abstecher in die dritte Dimension zum einen durch eine Zeitbegrenzung: Eine Leiste zählt unerbittlich runter. Sollte sie leer sein, wird euch ein Lebenspunkt abgezogen, bevor sie sich wieder füllt. Und zum anderen gibt es auch Gegner, die nur in der dritten Dimension erkennbar sind und nur darauf warten, sich auf auch stürzen zu können.
In dieser Ansicht ist allerdings ein vernünftiges Springen und vor allem Treffen der Gegner ungleich schwerer als in 2D. Zwar zeigt euch ein Schatten immer eure perspektivische Position an, doch da die „Papier“-Gegner bis auf wenige Ausnahmen genauso flach sind wie ihr, ist es schwer die Entfernung und damit nötige punktgenaue Landung abzuschätzen. Dafür allerdings sorgt das Entwickler-Team mit vielen versteckten Elementen und Pfaden, die ihr nur in der dritten Dimension sehen und begehen könnt immer wieder für Motivation und Notwendigkeit zu „flippen“.

Pixl-Helfer

Trotzdem kann es trotz vieler Hinweise im Spiel passieren, dass man in einer scheinbaren Sackgasse landet. Und spätestens hier kommen die so genannten Pixl ins Spiel: Kleine magische Wesen (vergleichbar mit Navi in Ocarina of Time), die euch begleiten und deren Spezialfähigkeiten ihr nutzen könnt. Allerdings habt ihr anfänglich nur Zugriff auf Tippi, die ihrem Namen entsprechend Tipps zu relevanten (und ggf. versteckten) Gegenständen geben kann, wenn ihr die Remote wie eine Taschenlampe auf den Bildschirm richtet.
Später hinzu kommende Pixel können z.B. als Bombe eingesetzt werden, als stachelbesetzter Angriffsschild, um Gegenstände zu greifen und zu werfen oder auch, um nur bestimmte Gebiete in der zweiten Dimension zu drehen, um dahinter liegende Gegenstände etc. zum Vorschein zu bringen.

  

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1