Die Magie der Zusatzhardware
Stellt euch vor, ihr müsstet in Guitar Hero oder Rock Band ohne die Plastikklampfen in der Hand die Bühnen rocken. Oder bei Samba de Amigo ohne die Maracas-Rasseln die lateinamerikanischen Rhythmen begleiten. Oder mit DJ Hero oder Beatmania ohne den Platten-Controller zum DJ avancieren. Und was bleibt wohl von Donkey Konga übrig, wenn man nicht im Takt auf der dazugehörigen Bongo-Hardware trommelt?
Manche der genannten Musikspiele lassen sich tatsächlich auch mit einem Standard-Controller bedienen. Aber will man das? Die klare Antwort: Nein! Das will man auf keinen Fall! Diese Titel ziehen einen großen Teil ihrer Faszination und Magie aus der dazugehörigen Spezial-Hardware. Deshalb fällt es bei aller Freude über die Veröffentlichung von Taiko no Tatsujin in westlichen Gefilden schwer zu verstehen, warum Bandai Namco hierzulande die Taiko-Trommel aus Plastik nur im Bundle mit dem Switch-Ableger anbietet, PS4-Trommler aber außen vor lässt und mit einem Schulterzucken auf den teuren Import
verweist. Entsprechend blieb auch uns nichts anderes übrig, den DualShock als Taiko-Ersatz zu verwenden. Was dabei vom Spielspaß übrig bleibt, kann man wohl erahnen…
Viel Musik für Japan-Fans
Die Entscheidung, PS4-Besitzern in Deutschland den Taiko-Controller vorzuenthalten, ist vor allem auch deshalb so bedauerlich, weil Taiko no Tatsujin: Drum Session! für Fans japanischer Musik viel zu bieten hat: Es warten mehr als 70 Songs aus den Bereichen Pop, Anime, Vocaloid, Klassik, Spielmusik, Original-Kompositionen und diversen Zusatz-Tracks. Darunter befindet sich u.a. Musik aus Tekken, Tales of Besteria, Ridge Racer und japanische Versionen der Titel-Melodien zu Frozen („Let It Go“) sowie Zoomania (Try Everything). Auch das virtuelle Vocaloid-Sternchen Hatsune Miku ist mit dem ein oder anderen Track vertreten und stellt sich neben weiteren Gast-Stars wie Hello Kitty, Pac-Man oder Heihachi Mishima sogar als Partner für ein Trommel-Duett zur Verfügung.
Allerdings sollte jedem klar sein, dass die gebotene Songauswahl trotz des einen oder anderen bekannten Track eher in Kategorien zwischen „nie gehört“, „sehr speziell“ und „Oh mein Gott!!!“ fallen. Zudem handelt es sich ausschließlich um japanisches Liedgut, auch wenn zwischendurch auch mal englische Begriffe den Weg in die Gehörgänge finden. Um bei der schieren Masse an Songs nicht den Überblick zu verlieren, darf man die Lieblinge in einer Favoritenliste speichern und es stehen auch viele Sortierungs-Optionen zur Verfügung.
Don und Ka
Genau wie in den meisten anderen Musikpielen ist die grundlegende Mechanik auch hier auf den ersten Blick recht simpel, doch erweisen sich die geforderten Rhythmus-Arrangements in höheren Schwierigkeitsgraden als äußerst fordernd. Dabei gibt es im Prinzip lediglich zwei Varianten von Noten, die man treffen muss: Die roten Don-Symbole (für die man bei einem Taiko-Controller auf die Mitte schlagen müsste) und die hellblauen Ka-Symbole (für die man bei einem Taiko-Controller auf den Rand schlagen müsste). Dazu gesellen sich große Varianten, bei denen man gleichzeitig mit dem rechten und linken Drumstick zuschlagen müsste, wobei der Unterschied beim Spielen mit dem Controller bedeutungslos ist. Außerdem sind bei gelben Noten sowie Ballon- und Schlägelsymbolen Trommelwirbel gefordert, bei denen man so schnell wie möglich auf die Taiko-Oberfläche bzw. die Controller-Knöpfe eindreschen sollte. Je länger man fehlerfrei spielt, desto höher steigt der
Kombozähler und damit auch die Punktzahl. Alternativ darf man sich aber auch für ein anderes Bewertungssystem entscheiden: Bei Shin-Uchi werden Kombos eher zur Nebensache. Stattdessen ist vor allem das richtige Timing entscheidend.
Dabei entspricht das Layout exakt dem, wie man es aus Donkey Konga kennt, so dass die Noten auch hier auf einer horizontalen Linie von rechts nach links über den Bildschirm wandern und zum richtigen Zeitpunkt im Takt geschlagen werden müssen. Die deutlichen Parallelen kommen dabei nicht von ungefähr: Für Nintendos affiges Konga-Spiel zeichnete ebenfalls Bandai Namco verantwortlich und man orientierte sich am Taiko-Vorbild, das vor allem durch die imposanten Spielhallen-Automaten viele Fans gewinnen konnte.
Diese viel zu niedrige Wertung ist ja wohl eine absolute Frechheit
Taiko no Tatsujin kommt hierzulande auf Konsole? Sehr geil! 2015 mit meiner Frau das Game in Tokio in einer Spielhalle gezockt und hat unglaublich viel Spaß gemacht. Aber verstehe ich das richtig, Trommel in der deutschen Version nur bei der Switch-Version? Muss ich da wohl zuschlagen.
Das Spiel wird hier ohne die Hardware gepublished? Wer hat das denn verzapft?
und boom tod. Damit hätte es sich wohl mit dem Game erledigt
Und das liegt nicht an den J-songs, höre ja selber sehr gerne japanische musik.