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Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge (Prügeln & Kämpfen) – Turtles zwischen Nostalgie & Moderne

Nostalgie und Fan-Service liegen nicht nur im Kino voll im Trend: Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge bedient sich ungeniert an den Turtles-Abenteuern der 1980er und 1990er und hievt gleichzeitig das Straßenprügler-Genre mit frischen Spielideen in die Gegenwart. Ob das zum Hit reicht, klären wir im ausführlichen Test.

© Tribute Games / Dotemu

Retro-Experten am Werk

In den letzten Jahren zeichnet sich im Kino ein Trend ab: Verbissen wird die Nostalgiegeige gespielt, um alte Fans von damals wieder in die Lichtspielhäuser zu locken. Hierfür gießt Hollywood Jahrzehnte alte Geschichten neu auf und zerrt die Stars von einst zurück vor die Kamera. Jüngstes Beispiel: Jurassic World: Ein neues Zeitalter. Was nur selten wirklich gute Werke hervorbringt, kann auch anders laufen – wenn statt feigem Studiokalkül leidenschaftliche Kreative am Ruder sind. Solche arbeiten beim kanadischen Entwickler Tribute Games. Ihren Hang zu retro-inspirierten Straßenprüglern haben die Firmengründer bereits mit Scott Pilgrim vs. the World: The Game erfolgreich zur Schau gestellt. Mit Dotemu wurde zudem ein Publisher gefunden, der sich auf die Neuinterpretation alter Pixelhits versteht, wie Windjammers 2 oder Streets of Rage 4 beweisen.

Nostalgie für alle Sinne

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Als einen von drei möglichen Würfen gab es diesen hier gegen den Bildschirm dank Mode-7-Grafikeffekt schon auf dem SNES. Shredder’s Revenge würdigt das sogar mit einer Trophäe! © 4P/Screenshot

Vom ersten Frame an versteht sich Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge als Liebeserklärung an die 1980er und 1990er Jahre. Damals waren die vier Ninja-Schildkröten am Höhepunkt ihrer Karriere: In Comics, drei Kinofilmen und einer Zeichentrickserie samt Spielzeug sowie in etlichen Videospielen zogen sie gegen Krang, Shredder und dessen Foot-Clan in den Kampf. Das jüngste Spiel erscheint nun für PlayStation 4, Xbox One, Switch sowie PC und beginnt mit einem rasanten Trickfilm-Intro, begleitet vom englischen Titelsong der TV-Serie, den diesmal Mike Patton von Faith No More singt. Der Zeiger meines Nostalgiebarometers fängt an zu zucken, obwohl ich natürlich gerne Frank Zanders legendäres deutsches Titellied gehört hätte.

Auf dem Startbildschirm erwarten mich ein Arcade- und ein Story-Modus, jeweils mit drei Schwierigkeitsstufen. Im klassischen Arcade-Modus sind sowohl Leben als auch Continues begrenzt. Sind alle aufgebraucht, endet das Spiel, gespeichert wird der Fortschritt nicht. Dafür gibt es hier eine Online-Rangliste, welche die einstige Highscore-Tabelle der Spielautomaten ersetzt. Alles ganz klassisch eben. Als Neuling fange ich aber lieber mit dem Story-Modus an…

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Jeder Charakter hat eigene Vorzüge: Donatello ist zwar langsam, hat dafür aber eine große Reichweite. Außerdem beherrschen alle Helden Paraden und schnelles Aufstehen, sofern das Timing stimmt.    © 4P/Screenshot

Shredder’s Revenge scheint 2022 ziemlich aus der Zeit gefallen. Das Spiel ist ein klassischer Brawler, der mit jeder Faser wirkt wie eine Fortsetzung zu Teenage Mutant Ninja Turtles: Turtles in Time, das 1991 für Super Nintendo erschien. Es besteht aus 16 Episoden, die jeweils nur fünf bis zwölf Minuten dauern. Wahlweise mit Leonardo, Raphael, Michelangelo oder Donatello kämpfe ich mich von links nach rechts durch Gegnerwellen zum Endboss; erstmals sind auch Reporterin April O’Neil und Meister Splinter spielbar, nach einmaligem Durchspielen sogar Casey Jones. Zwischen den Levels geht’s mit dem Turtle-Van auf einer Manhattan-Karte direkt zum nächsten Abschnitt. Kurze Standbildsequenzen und Sprachsamples der Original-Sprecher aus der TV-Serie erzählen zu Beginn jeden Levels die eher hohle Geschichte weiter: Ninjaschurke Shredder hat schon wieder die Freiheitsstatue geklaut, obendrein jagen Bebop und Rocksteady den verschollenen Einzelteilen von Krangs Robotergehäuse hinterher – mit den Turtles stets dicht auf ihren Fersen.

Das ist die große bunte Schurken-Show…


Shredder’s Revenge huldigt seinen 16-Bit-Ahnen Turtles in Time sowie The Hyperstone Heist (Mega Drive) mit zahllosen Anspielungen, bis hin zu einzelnen Animationen. Ebenso freue ich mich über die Rückkehr altbekannter Gegnertypen, Bosse und Schauplätze. Das abwechslungsreiche Backpfeifen-Konzert führt über Dächer durch Straßen in U-Bahn-Schächte und die Kanalisation, auch Ausflüge ins Museum, eine TV-Sendestation, ein Einkaufszentrum und sogar ein Abstecher in die Dimension X zum Technodrom stehen auf dem Programm.

  1. So toll gemacht es auch ist, so viel Details drinstecken, spielerisch kommt es an Fight n Rage leider nicht ran.
    ....und warum kann man in der Oberwelt nicht bequem die Figur wechseln, sondern muss dafür jedes Mal zurück Richtung Hauptmenü?

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