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The Assembly (Adventure) – VR-Ausflug in unteriridische Labors

“Wir haben die Motion-Sickness besiegt!” – mit diesem mutigen Statement bewarb der englische Entwicker nDreams sein VR-Adventure auf der vergangenen Gamescom. Eine verfeinerte Teleportations-Technik soll den Mystery-Thriller in einer unterirdischen Forschungsstation extrem komfortabel gestalten. Im Test haben wir uns auf die Suche nach gefährlichen Viren begeben.

© nDreams /

Anspruchslose Aufnahmetests

Die Rätsel beschränken sich oft leider auf einfaches Zusammenklauben von Informationen: Bin ich nach dem Durchwühlen von Schränken und E-Mails auf einen Zugangscode und neue Pläne zu gefährlichen Experimenten gestoßen, bekomme ich Zugriff zu neuen Büros verschwörerischer Kollegen. Manchmal muss Cal auch diverse Zutaten sammeln, um z.B. technische Anlagen zu sabotieren und so Kollegen abzulenken. Oder ich muss im Tierlabor logische Hinweise wie „Jene, die im Nest bleiben“ deuten, um eine Schlüssel-Code herauszufinden.  Meist bleibt es aber beim anspruchslosen Abklappern der Umgebung. Sehr sinnvoll wirkt dabei allerdings die Einbindung von Monologen als Ersatz für das fehlende Inventar: Per Knopfdruck sehe ich stets eine Liste grob umrissener Aufgaben, benötigter Objekten oder Informationen, während Cal bei meinen Aktionen oft nützliche Hinweise von sich gibt: „Das brauche ich nicht!“, „ein Gang in die Bakteriologie hilft mir momentan auch nicht weiter“, „Es fehlt noch Zutat xy für die Versuchsanordnung“ usw.

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Für eine fast jederzeit flüssige Darstellung reicht eine GeForce GTX 970. © 4P/Screenshot

So wirkt die Suche immerhin authentisch und komfortabel. Madeleines Aufgaben haben mich dagegen meist gelangweilt: Bei einem Intelligenztest z.B. bekommt sie lediglich ein dreidimensionales Schiebepuzzle vorgesetzt. Auch das Lösen eines inszenierten Mordfalls mit Puppen an einer großen Dinner-Tafel gestaltet sich kinderleicht, weil die Motive nach der Befragung aller Zeugen zu offensichtlich waren. Unverständlich ist auch, dass der Fortschritt nur zu Beginn eines Kapitels abgespeichert wird. Es gibt aber immerhin mehrere Spielstände für unterschiedliche Nutzer.

Professionelle Vertonung

Des Weiteren plätschert die Geschichte meist zu ruhig vor sich hin, da trotz der interessanten Ausgangslage nicht wirklich ein Spannungsbogen aufgebaut wird. Moralische Entscheidungen mit einschneidenden Auswirkungen sind trotz alternativer Enden Mangelware. Die professionelle deutsche Synchronisation sorgt aber immerhin für ein gewisses Kinogefühl – was im Bereich von VR-Abenteuern noch eine Seltenheit darstellt. Auch grafisch hinterlässt das Spiel einen hochwertigen Eindruck: Die ansehnlichen Kulissen wirken dank Dunst und spiegelnder Oberflächen angenehm räumlich. Weniger gelungen sind die etwas steifen Animationen und der Umstand, dass man in den verlassen wirkenden Räumen nur selten mit anderen Figuren spricht und interagiert.

 

  1. Ich überlege mir, das im Sale zuzulegen. VR steckt noch in den Kinderschuhen und ich bin gewillt, sehr viel zu verzeihen bzw. ich respektiere Studios, die sich an der neuen Technologie versuchen.
    VR ist so schon faszinierend genug. Ich brauche kein ausgefeiltes Produkt wie ein Portal 2 um mit der HTC Vive Spaß zu haben. Spiele wie Portal profitieren von jahrzehntelangen Erfahrungen im Spielebereich! Geben wir VR - dem Küken unter den Spielen - doch erst mal die Zeit, Anlauf zu nehmen.

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