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The Caligula Effect (Rollenspiel) – Gefangen in einer virtuellen Welt

NIS America hat das ursprünglich für PlayStation Vita erschienene Anime-Rollenspiel The Caligula Effect in erweiterter Form (Overdose) auch für PlayStation 4 und Nintendo Switch veröffentlicht. Was die Neuauflage des virtuellen Highschool-Gefängnisses zu bieten hat, verrät der Test.

© Aquria / FuRyu / historia / Engine Software / Atlus / Arc System Works / NIS America / Koch Media

Neue Wege

Insgesamt können über 500 Mitschüler dauerhaft oder vorübergehend rekrutiert und sogar in Kämpfen eingesetzt werden. Zur Wehr setzen muss man sich dabei nicht nur gegen Amok laufende Schüler, sogenannte Digiheads, sondern auch gegen mysteriöse Musiker, die mit μ sympathisieren und Mobius verteidigen.

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Eine Gruppe mysteriöser Musiker kommt den Fluchtsuchenden in die Quere. © 4P/Screenshot

Auf PlayStation 4 und Nintendo Switch kann man sogar eine zweite Identität annehmen und insgeheim zwischen den zwei rivalisierenden Vereinigungen wechseln und so noch tiefer hinter die Heile-Welt-Kulisse des virtuellen Gefängnisses zu blicken.

Zudem gibt es neue Charaktere, Ereignisse und Spielenden. Auch Grafik und Handhabung wurden überarbeitet. Das Resultat ist allerdings eher ernüchternd: Die mit der Unreal Engine realisierten Kulissen wirken meist karg und trostlos, die Texturen verwaschen, die Charaktermodelle grob, die Animationen hölzern. Und auch die Bildrate könnte geschmeidiger sein. Hinzu kommt, dass die kleine Schrift vom Sofa aus oder im Handheld-Modus der Switch nur schwer zu lesen ist. Touch-Unterstützung wird auf Nintendos Konsole auch nicht geboten.

Schwächelnde Inszenierung

Ähnlich düster sieht’s in punkto Lokalisierung aus: Sprachausgabe gibt’s ausschließlich auf Japanisch, Untertitel nur auf Englisch. Zudem ist die Vertonung lückenhaft und Lippenbewegungen der Charaktere gibt’s weder bei den 2D-Portraits, noch den 3D-Modellen. Nur in seltenen Anime-Sequenzen machen die Figuren tatsächlich den Mund auf. Der Protagonist selbst bleibt hingegen trotz diverser Entscheidungsmöglichkeiten gänzlich stumm und profillos, was ebenfalls auf die Atmosphäre drückt.

Davon abgesehen ist die Soundkulisse aber durchaus stimmungsvoll, die sphärischen Klänge fast hypnotisierend. Und auch die Einbindung des virtuellen Smartphones gefällt.

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Ein Diagramm hält die persönlichen Probleme und Beziehungen der über 500 Schüler fest. © 4P/Screenshot

So bleibt man über eingeblendete Chat-Nachrichten im Kontakt mit seinen Kommilitonen, kann gezielt Kontakte anschreiben, um Hilfe bitten oder nach ihrem Aufenthaltsort fragen. Trifft man andere Schüler, kann man sich sogar mit ihnen anfreunden, sie in die Gruppe einladen, sich ihre Probleme anhören und ihnen bei deren Lösung helfen.

Ein Aufwand, der sich durchaus lohnt. Denn wer anderen dabei hilft, bestimmte Personen zu treffen, Objekte auszurüsten oder Abenteuer zu erleben, kann dadurch auch seine eigenen Charakterwerte verbessern und neue Passiv-Fähigkeiten erwerben. Anderen Hauptfiguren erlauben sogar sehr persönliche Einblicke in ihr Leben. An fremde Personen kommt man hingegen oft gar nicht so leicht ran, muss sich erst mit Kollegen treffen und anfreunden oder deren Probleme lösen. Ein jederzeit aufrufbares Beziehungsdiagramm aller 524 Schüler hilft bei der Orientierung.

  1. Hmmm...
    also bei mir sind die Konsolen auf englisch eingestellt, da ich generell die englische Vertonung der deutschen vorziehe.
    Bei Spielen aus Japan dagegen wird sofern verfügbar mit Japanischem Ton und englischen Untertiteln gespielt.. einfach weil das nen extra Charme hat.
    Warum englische Untertitel?
    Na, die sind erstens meist besser als ne zusätzliche [hingeklatschte] deutsche Übersetzung, es gibt weniger zu lesen [deutsche Sätze sind länger..^^] und ich "lerne" bzw. "halte mein Englisch frisch", so dass ich die verspielten Stunden mir iwie rechtfertigen kann. :D

  2. Der Chris hat geschrieben: 16.03.2019 14:09 Vielleicht entgeht mir ja irgendwas...aber warum zum Henker sollen in einem JRPG englische Untertitel besser sein als deutsche? Vielleicht geht mir da ja das Verständnis ab, daher eine ernstgemeinte Frage. Englisch ist in dem Fall doch genauso eine Lokalisierung wie eine deutsche Fassung. Welche Chance gibt es, dass Englisch da in irgendeiner Form besser/authentischer/sonstwas ist? Also ich hätte keine Probleme so was in japanischer Synchro mit deutschen Untertiteln zu spielen. Ich seh da kein Problem, ehrlich gesagt. Vielleicht bin ich auch nicht feingeistig genug dafür...das kann natürlich auch sein.
    Btw...ich muss aber auch dazu sagen dass für mich dieser OV/OmU-Fetisch bei Filmen das größte Rätsel ist.
    So simpel es nun auch klingen mag: englische Untertitel sind oftmals näher am Original dran als deutsche. Das variiert natürlich stark vom jeweiligen Publisher, vom Spiel und natürlich auch von den Gegebenheiten, etwa ob das deutsche Übersetzerteam die bereits englisch übersetzte Fassung vorgelegt bekommen hat, wodurch dann viel verfälscht wird. Der Background vom Übersetzer kann ebenfalls viel ausmachen.
    Erfahrungsgemäß habe ich leider feststellen müssen, dass englische Übersetzer hier qualitativ bessere Arbeit abliefern - sowohl im Anime- als auch Gaming-Bereich. Auf dem ersten Blick sind das nur inhaltlich adäquatere Übersetzungen des Originals, im Detail dann eine Menge Wortwitz oder kulturell Signifikantes, die verloren gehen können.
    Wie gesagt, all das hängt von vielen Faktoren ab, aber erfahrungsgemäß habe ich mit englischen Übersetzungen weit bessere Erfahrungen gemacht, weshalb diese Anmerkung für mich immer ein wichtiges Kriterium ist.

  3. Wenn man persona liebt sonst aber keine JRPGS spielt und Englisch einigermaßen kann, ist das dann was für mich? Ist so eine Art persona Lite oder?
    Bräuchte was fürs Wochenende...

  4. Also ich hätte auch gerne bei japanischer Sprachausgabe wenigstens englische Untertitel gehabt. Vor allem die, die gut lesbar sind udn sich von den Figuren und Hintergründen auch gut abheben.

  5. @Neptunia: Also ich fand Teil eins und drei bzw. V einfach amüsanter als zwei, aber keinen durch und durch gut, daher auch keine 75 von mir ;P
    @Loka: Ich verstehe nicht, warum eine zusätzliche deutsche Übersetzung, englische Untertitel ausschließen soll oder weitere Tonspuren den Originalton. Ist doch beides ein Mehrwert, den man nutzen kann, aber nicht muss - also keine Zwangsvorgabe wie bei Caligula. Da kann ich ja dann auch gleich zum weit früher erhältlichen Asia-Import greifen. Wenn die Originaltonspur fehlt, kreide ich das in JRPG-Tests übrigens genauso an ;)

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