Jede Menge Türmchen
Im Kern seines Wesens unterscheidet sich auch The Creeps nicht von anderen Tower Defense-Varianten, die gerade auf der Apple-Plattform boomen: Ob Fieldrunners, Elemental Monsters, geoDefense oder The Creeps – stets kriechen Monster von A nach B, wobei dazwischen möglichst viele, effizient gebaute Türme dafür sorgen sollen, dass sie B gar nicht erst zu Gesicht bekommen. Und an dieser Stelle unterscheidet sich das Spiel von Super Squawk Software deutlich, denn die »Türme« sind einzigartig: Keine Bogenschützen oder Kanonentürme, stattdessen Leimtuben, Taschenlampen oder grinsende Wirbelstürme, mit denen man den stöhnenden, ächzenden, hustenden und pustenden Albtraumgestalten das Leben verkürzt.Die iPad-Grafik wurde im Vergleich zur iPod-Version ordentlich aufgemöbelt. Allerdings gibt es immer wieder verpixelte Ausreißer.
Die meisten Türme sind in drei Stufen ausbaubar, die aufsteigend immer mehr Geld kosten. Das bekommt man auf drei Wegen: Erstens durch das Erledigen der Creeps. Zweitens durch das Abschießen des zerstörbaren Teils der Umgebung – das können Steine sein, Muscheln, Bäume oder Marsgesichter. Teilweise bröckelt die Umwelt schon nach ein paar Schuss, teilweise dauert das Zerstören mehrere Runden, bringt aber entsprechend mehr Kohle – man muss also vorsichtig taktieren, ob man die Aufmerksamkeit der Türme auf die Gegner oder eine Geldanlage fokussiert. Die dritte Möglichkeit ist das Sparschwein, das zusätzlich zum Feindesgeld noch Zinsen bunkert, allerdings auch nur ein Mal geknackt werden kann. Je nach Level sind unterschiedliche Türme vorgegeben; wie bei Plants vs. Zombies eine individuelle Bewaffnung zusammen zu stellen ist hier leider nicht möglich.
Leuchtet dem Zombie ins Gesicht!
Die Levels bestehen jeweils aus einem Bildschirm, in dem der Pfad der Gegner vorgeschrieben ist – eine eigene Route zu designen wie bei Fieldrunners ist hier nicht möglich. Dafür gibt es hier unterschiedliche Spielmodi: Der Standard besteht aus bis zu 40 Gegnerwellen, die man nur überleben muss – nicht besonders anspruchsvoll, aber gut zum Warmmachen. Hat man einen Level geschafft,
kann man ihn auch jederzeit wieder im »Endurance« angehen, der wichtigsten Spielvariante. Denn hier kommt unbegrenzt Welle nach Welle, solange man überleben kann. Der vom iPod bekannte dritte Modus »Door Buster«, in dem man schnellstmöglichst die Ausgangstür des Feindes zerbröseln musste, fehlt unerklärlicherweise in der iPad-Variante komplett. Das ist nicht der einzige Unterschied, denn auch die Levels sind komplett neu: Acht Karten warten auf den Creeps-Spieler, der besser schon mit dem Original geübt haben sollte – denn die neuen, weitaus komplexer als üblich aufgebauten Maps sind teilweise verdammt schwer! Leider sind die zwölf Karten des Originals nicht mit dabei, auch die Download-Inhalte für iPod und iPhone sind bislang nicht fürs iPad verfügbar. Programmierer Russell Bernau hat allerdings schon Kartennachschub angekündigt.Das wichtigste neue Spielelement ist die Batterie, welche die Angriffe der Standard-Türme verstärkt, aber auch schnell aufgebraucht ist.
Dem Genrestandard entsprechend zielen die Türme automatisch auf vorbeirauschende Gegner, wobei die Erfassung nicht immer zuverlässig bzw. nachvollziehbar ist: Gelegentlich konzentriert sich die Phalanx z.B. auf eine Bande gemächlich vorbeischlurfender Zombies, während die weitaus gefährlichere, da schnellere Fledermaus ignoriert wird. In diesem Fall hilft nur das manuelle Nachkorrigieren der Aufmerksamkeit: Ein Tippser auf den Feind, und alle Türme in Reichweite widmen ihm ihr volles Interesse. Im Falle von Supertürmen (Tornado, Spinne oder UFO) kommt der Neigungssensor ins Spiel, mit dem man entweder die Widersacher gezielt ins Visier nimmt oder ihnen im Falle des Ölfelds das Weiterkommen erschwert. Ein Spielelement ist neu in der HD-Variante: Die Batterie. Mit dieser kann man die Schadenswirkung im nahen Umkreis stehender Türme verstärken. Allerdings verbraucht das sehr schnell die Kraft der Batterien, welche sich durch das Aufsammeln von Energiegeistern wieder aufladen lassen – was den Scharmützeln ein angenehm hektisches Zusatzelement hinzu fügt. Das muss man allerdings selbst herausfinden, denn der Hilfetext des Spiels bezieht sich auf die Original-Version: Von Batterien ist da keine Rede, aber vom Door Buster-Modus umso mehr.
Technisch ist The Creeps zwar simpel, aber nichtsdestotrotz liebenswert: Die detailreichen Hintergründe sind handgepinselt, die mit wenigen Animationsphasen auskommenden Gegner ideenreich designt. Die Bedienung ist aufgrund großer Icons einfach und narrensicher, gelegentliches Danebengreifen lässt sich mit Wurstfingersyndrom trotzdem kaum vermeiden – das sollte aber besser nicht beim Verkauf von Türmen passieren, da es hier keine Sicherheitsabfragen gibt. Die HD-Auflösung tut dem Spiel sehr gut, man erkennt mehr Details als vorher. Allerdings gibt es einige merkwürdige Ausrutscher im HD-Bild: Die Level-Ladebildschirme sind ebenso hässlich krümelig wie die Leimkleckser, die unter den getroffenen Creeps herumpixeln. Wem das Ganze zu langsam vonstatten geht, der kann die Geschwindigkeit auch verdoppeln, was gerade im Falle von Leerlaufpassagen, wenn man etwa auf ein Upgrade spart, sehr nützlich ist. Akustisch gibt es in erster Linie die Abwesenheit von Musik zu Die Levels sind komplett neu designt, die Original-Levels vom iPod leider nicht enthalten.
Größe: 14,3 MB Getestete Version: 1.5.1 Preis (Stand: 11.05.2010): 2,99 Euro |
vermelden – das wird durch die unterhaltsamen Sprachsamples (Favorit: der Vampir mit »Ow, that burns!«) prima vertuscht.