Denn die kann sich durchaus sehen lassen – vor allem an einem halbwegs potenten PC. Die unterschiedlichen Landstriche von Großstädten über die Prärien in Texas, der Yellowstone Nationalpark bis hin zu den Küstengebieten der Florida Keys oder die San Francisco Bay wurden mit ihren visuellen Eigenheiten und Lichtstimmungen sehr schön sowie überzeugend eingefangen. Und die Boliden liegen hinsichtlich ihrer Qualität mit allen ihren Lackspiegelungen nicht weit von Forza Motorsport 2 oder DriveClub entfernt. Man hat sogar an eine passable Cockpitkamera gedacht! Und ich habe auch kein großes Problem damit, dass innerhalb der teils stark komprimierten USA Entfernungsverhältnisse mitunter missachtet wurden und selbst in Relation der Weg von Santa Monica zum Basket Center (Staples Center) in Los Angeles eher unbekannt wirkt. Entscheidende Orte sind am richtigen Platz, wenngleich der Weg dorthin nicht über die Straßen führt, die man als Städtekenner evtl. erwartet. Doch wenn ich schon die Option habe, auf dem Kurs von Laguna Seca meine Runden zu drehen, dann bietet mir den doch in Originalgröße an und nicht als halbwegs akkurate, aber geschrumpfte Version, die nicht mehr viel mit dem Kurs gemein hat, den man vielleicht aus Gran Turismo oder Forza Motorsport kennt.
Doch dies ist nicht das einzige Problem, das die Kulisse mit sich herumschleppt. Vor allem auf Konsolen gibt es zwei Hemmschuhe: Kanten und Slowdowns. Im Vorfeld der Veröffentlichung wurde von 30 Bildern pro Sekunde in einer 1080p-Auflösung gesprochen. Das wird auf dem PC auch problemlos erreicht, auch 60 Bilder pro Sekunde sind auf entsprechenden Rechnern kein Problem. Auf Konsolen jedoch (und dabei auf PS4 etwas häufiger) kommt es immer mal wieder zu Bildrateneinbrüchen. Das ist insofern schade, da das Geschwindigkeitsgefühl ungeachtet der gewählten Kameraposition eigentlich sehr hoch ist und keine Probleme hat, z.B. Burnout Paradise Paroli bieten zu können. Auf Konsolen hat The Crew sogar noch etwas gemeinsam mit dem Arcade-Racer von Criterion: Kanten. Mitunter sehr fiese Kanten. Es verwundert allerdings, dass es neben Gebieten, in denen einem beinahe die Augen angesichts der flimmernden Treppchen tränen, auch Gebiete wie z.B. den Grand Canyon gibt, die ohne diese Kanten auskommen und einen guten bis sehr guten Eindruck hinterlassen. In diesen Momenten habe ich mich dabei ertappt, wie ich einfach nur geparkt und die Aussicht genossen habe. Dennoch: Die Diskrepanz zwischen visuellen Glanzlichtern und Tiefpunkten ist bei The Crew hoch. Vielleicht wäre es besser gewesen, wie bei den letzten Saints Rows dem Spieler in den Optionen eine Alternative zur Verfügung zu stellen, bei der er Anti-Aliasing einschalten kann, aber dafür evtl. stärkere Geschwindigkeitseinbußen in der einen oder anderen Situationen in Kauf nehmen muss. Oder einen Schalter, bei dem man zwischen einer 720p-Auflösung und Kantenglättung und der normalen 1080p-Variante wählen kann. Denn in dieser Form beraubt sich The Crew seines eigentlich verdienten Lohns.
Detailfragen
Wobei es im Detail noch weiteren Gesprächsbedarf gibt. Denn allzu weit darf man seine Blicke nicht immer schweifen lassen. Auch wenn der Gesamteindruck weiterhin positiv bleibt, findet man auch an Sehenswürdigkeiten immer wieder schwache Texturen. Am Fahrbahnrand geparkte Autos werden mit deutlich weniger Polygonen gebaut und mit niedriger aufgelösten Tapeten bezogen. Bei einem Unfall überschlagen sich NPC-Boliden und offenbaren eine flache, unifarbene Unterbodenschicht. Die Sichtweite wird gelegentlich von deutlichen Pop-ups getrübt. Und während mit Fauna und allerlei maschinellen Hilfsmitteln (Hubschrauber, Flugzeuge, Ballons etc.) die Umgebung mit Leben gefüllt wird, hat sich die menschliche Bevölkerung zurückgezogen – beinahe so, als ob die Zivilisten sich angesichts ihrer unterdurchschnittlichen Gestaltung oder Animationen nicht auf die Straße trauen. Selbst Straßen von Tourismus-Hochburgen wie Miami oder New York City sind leerer als Norderstedt Sonntagnacht.
Und so effektiv ein Tag-/Nachtwechsel auch eingesetzt wird, so sehr vermisse ich dynamisches Wetter. Wo ist der Regen in Seattle? Wo sind die Stürme oder Tornados des Mittleren Westens? In Yellowstone schneit es zwar, aber das ist ein permanenter Zustand. Zugegeben: Die Welt von GTA 5 ist kleiner als die USA von The Crew. Doch in vielen Punkten wie Bevölkerungsdichte, Wetter und Umgebungsdetails ist die Nextgen-Fassung von Rockstars Gangster-Epos dennoch weiter. Das gilt übrigens auch für die Rückspiegel in der Cockpit-Ansicht. Konnte man in Los Santos die hinter einem liegende Umgebung wenigstens schemenhaft erkennen, sind die reflektierenden Gläser hier vollkommen blind – autsch. Und wenn wir schon bei Grand Theft Auto sind, hätte sich Ivory Tower durchaus anschauen bzw. anhören können, wie man mehrstündigen Hörgenuss erschafft. Die sieben Radiosender, die hier aufgeboten werden, sind nicht nur numerisch schwach, sondern auch inhaltlich. Bei einem Titel, in dem man Missionen von einer Stunde oder mehr bewältigen kann, wäre ein umfangreicheres Musikprogramm Pflicht gewesen – wenngleich man zahlreiche Stilrichtungen mit einigermaßen aktuellen Songs abrufen kann. Doch mit den Rocksmith- und Just-Dance-Spielen im gleichen Haus wäre zumindest theoretisch mehr Material vorhanden. Immerhin kann man das Radio stumm stellen und dann seine eigene Musik laufen lassen, um die mitunter zu schrill klingenden Motorengeräusche zu übertönen.
Geldfrage
Auch in The Crew hält Ubisoft an Mikrotransaktionen und Zusatzkäufen fest. Während ein Season Pass mittlerweile selbst bei Titeln wie Lego Batman eingeführt wurde und natürlich auch hier wieder zusätzliche Inhalte spendiert, hat man mit den Crew Credits (CC) eine spielinterne Währung, die über Echtgeldzukäufe in den entsprechenden Stores aufgestockt werden kann. Doch hat man dadurch einen nennenswerten Vorteil? Nein. Denn zum einen dienen die CC nur als Abkürzung, wenn man nicht genügend Bucks (die reguläre Spielwährung) auf der hohen Kante hat.
Zwar dauert es relativ lange, bis man z.B. eine Million erfahren hat, um sich den Koenigsegg Agera R kaufen zu können. Aber mit entsprechendem Zeiteinsatz hat man keinen Nachteil gegenüber den Schnellspur-Käufern mit ihren CC. Und zum anderen bekommt man beim Beitritt zu einer der fünf Fraktionen im Spiel von dieser einen Willkommensbonus in Höhe von satten 100.000 CC (entspricht etwa zehn Euro), die man bei Bedarf für Ausrüstung oder neue Karren ausgeben kann. Wenn man zu den über 50 durch neue Stufen erreichbare „Perk-Punkte“, die man für kleinere Verbesserungen (z.B. ein Prozent verbesserte Kontrolle der Fahrzeuge, leicht erhöhte Beschleunigung bei Turbonutzung, bessere Preise bei Händlern) ausgeben kann, weitere hinzukaufen möchte, kann man dies ebenfalls per CC erledigen. Da man die Perks jedoch auch gegen einen geringen Buck-Obulus neu verteilen kann, erübrigt sich diese Option eigentlich.
Hat sich jetzt eigentlich was getan, wodurch es eventuell sogar so gut geworden ist, dass man mal im Sale über den Onlinezwang hinwegsehen kann oder ist es immer noch technische Grütze (es kommen immer noch Horrorgeschichten auf, dass Leute bis zu mehreren Wochen am Stück nicht ins Spiel reinkommen) und stinkt allgemein gegen Forza Horizon 2 ab?
keine ahnung, was das mit the crew soll. durchgespielt hat man es in weniger als einer woche und danach? schon in den wenigen storyrennen fährt man nur gegen die uhr. das max. level ist VIEL zu schnell erreicht. die anzahl der autos ist trotz season pass/gold edition überschaubar. zudem ist es leider selbst im steamsale rausgeschmissenes geld gewesen, da der nissan 370 z vom anfang für alles reicht. selbst wenn, hat man mit den richtigen tests in ein paar minuten alle platinteile zusammen. optisches tuning ist ein witz, keine ahnung, was der tester hier gespielt hat und da lässt sich auch nichts mehr an teilen freischalten. zum 100. mal irgendeinen test auf einer anderen strecke machen und platin holen? das spielt man höchstens noch mit anderen, weil man irgendwie zeit damit verbringen will. für die 15€ im steamsale konnte man das spiel mal durchspielen und das war es dann auch.
PGR4 ist für mich das beste Spiel aller Zeiten. Nicht Rennspiel, generell. Wann immer ich wieder dazu komme, bin ich erneut geflasht, wie weit es immer noch vorraus sind. Alle anderen Rennspiele beschneiden weiterhin die Features. Keine Cockpit Perspektive, kein Wetter, kein Fokus, keine Ideen. Stattdessen Microtransactions und DLC Massen. Und kein Geometry Wars.
Also aufgrund der relativ durchwachsenen Wertungen die doch mal Positiver mal Negativer ausfallen, habe ich bei allen im Grunde relativ gleiche "Kritikpunkte" gelesen.
Aber eigentlich hat jeder das selbe Fazit: "Rennspiel hat Macken, ist nicht ganz das geworden was es werden wollte, aber macht doch recht viel, bis sehr viel Spaß und naja ist es nicht das, worauf es letztendlich ankommt?
Ich habe es mir zugelegt weil halt schon lange kein Racing Game mehr im Laufwerk war welches mich mal wieder packen konnte. Und The Crew macht einen guten Job.
Zumindest überbrückt es hervoragend die Wartezeit bis mein sehnlichst erwartetes Underground 3 erscheint.
Achja man darf ja noch Träumen. Selbst wenn EA ein NfS U3 ankündigt... wird es bestimmt anstatt am alten Prinzip anzuknüpfen, dass Denkmal der genialen Underground Spiele der PS2 Ära schänden, durch den Dreck ziehen, anspucken und uns ein solides bis gutes Need for Speed Bunrout Underground 3 bescheren....
aber ich schweife vom Thema ab.
Wer Racing Spiele mag und etwas ähnlcihes richtung NfS Most Wanted von 2005 gerne erleben würde der kann ruhig zugreifen und wird bestimmt auch seinen Spaß haben so wie ich halt :wink:
Übrigens muss ich meine Meinung über "The Crew" revidieren! Ich hab am WE nochmal "Alleine" angefangen und Ja es hat viele macken und vieles an dem Spiel stört mich ABER es gibt auch vieles was wirklich Spaß macht!
Die Wertung geht vollkommen i.O. und ich werde sicher noch einige Stunden Spaß haben mit dem Spiel!