Zunächst müsst ihr euch mit dem veralteten Equipment vom Ende des Zweiten Weltkriegs zufrieden geben,
Bei den in Echtzeit ablaufenden Kämpfen rumpeln mal wieder die üblichen Panzer durch die öde Gegend. |
da eure modernen Waffen leider alle beim Atomschlag vernichtet wurden. Der T-34 erhält hier ebenso ein spätes Comeback wie Panther oder Sherman auf der kapitalistischen Seite. Es gibt Panzer, Artillerie, Panzerabwehr, motorisierte Infanterie und Flugzeuge. Einziges Zugeständnis an die 60er-Jahre sind zu Anfang die Raketenwerfer eurer Infanteristen. Eile mit Weile – später kommen dann wie es sich für die Zeit gehört Mig-21 Düsenjäger, Mi-Hubschrauber und T-55 Panzer hinzu. Leider gibt es keine Bodenfahrzeuge zur Aufklärung, so dass ihr hier -bis ihr Flieger habt- aufs Fernglas eurer Soldaten angewiesen seid. Immerhin sammeln eure Truppen Erfahrung und ihr könnt sie bei der nächsten Schlacht wieder einsetzen.
Fehlende Balance
Obwohl eure Truppen sogar Hinterhalte legen können, sind die in Echtzeit ablaufenden Kämpfe alles andere als sonderlich abwechslungsreich. Meist müsst ihr den schwer eingegrabenen Feind ausschalten, der sich wenig rührt und natürlich nur auf euch wartet. Zudem wiederholen sich die Einsätze immer wieder – ihr dürft hundertmal hintereinander irgendeine angeblich sauwichtige Brücke einnehmen. Die Pausenfunktion, die euch bequem Befehle erteilen lässt, sorgt dabei immerhin für etwas Ruhe.
Das Balancing stimmt jedoch überhaupt nicht, denn die zufallsgenerierten Missionen sind schon auf Stufe „normal“ kaum zu schaffen. Mit traumwandlerischer Sicherheit ballert euch der Feind eure Hand voll Panzer unterm Hintern weg. Auf leichter Schwierigkeit hingegen verliert ihr kaum einen Soldaten und bekommt hinterher noch einen Orden angesteckt. Die Wegfindung der eigenen Einheiten lässt zudem zu wünschen übrig, da sie den Eingang oft nicht finden können und deshalb sinnlose Umwege machen.
Altbackene 2D-Grafik
Auch technisch ist The Day After keinesfalls auf dem neuesten Stand,
auch wenn die Blitzkrieg-Engine früher einmal zu überzeugen vermochte. Das liegt daran, dass alles ziemlich detailarm und kahl aussieht. Im Gegensatz zu Blitzkrieg fehlen die netten kleinen Details, die die Szenerie gelegentlich auflockern. Einzig die Menüs können mit ihrem zeitgenössischen Design zumindest etwas Atmosphäre entfachen. Die Effekte wie Explosionen, Kettenspuren oder auch Blut, das sich zuschalten lässt, gehen in Ordnung, können aber nicht mit denen einer modernen 3D-Grafik mithalten. Zoomen dürft ihr hier auch nicht. Für Abwechslung sorgende Elemente wie Zwischensequenzen sucht ihr leider vergebens, schmucklos reiht sich Mission an Mission. Untermalt wird das Ganze von russisch klingender Militärmusik, wie sie viele Kriegsspiele von 1C Company ziert.