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The Forgotten City (Adventure) – Das ewige Städtchen

The Forgotten City ist ein Kleinod. Ein toll geschriebenes, kluges Spiel voller Überraschungen, das sich seine vielen guten Kritiken redlich verdient hat. Wohl auch deshalb wurde es zum Wunschtest-Sieger im August. In unserem Test lest ihr, was euch erwartet und in welchen Punkten der Titel brilliert – natürlich mit einem besonderen Auge darauf, euch nur das Nötigste zu verraten.

© Modern Storyteller / Dear Villagers

Und täglich grüßt die Römerstadt

 

Begeht man als Spieler in der Stadt eine Sünde, z.B. das Entwenden von Geld aus Kisten (wer das im Spiel nie tut, der werfe den ersten Stein), kommt es tatsächlich zum göttlichen Gericht. Die goldenen Statuen, die euch schon bei eurem Eintreffen verdächtig vorkamen, erwachen zum Leben und liquidieren alle Bewohner. Euch auch? Ja, wenn sie eurer habhaft werden. Doch es gibt einen Ausweg: Wer es unbeschadet zu dem Tempel schafft, wo er oder sie erstmals die Spielwelt betrat, der kann durch den Sprung in ein magisches Portal eine Zeitschleife in Gang setzen. Im Handumdrehen ist die römische Miniwelt wieder in Ordnung (so sehr sie das unter dieser goldenen Regel eben sein kann) – und man selbst steht als Spieler wieder vor denselben Aufgaben. Mit Leuten reden. Ausgang suchen. Wahl beeinflussen. Suizid verhindern. In den  Palast gelangen. Unfall abwenden.

 

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Wurde hier etwa die goldene Regel verletzt? Dann donnert eine Stimme vom Himmel und goldene Jäger töten die Bewohner. © 4P/Screenshot

Allerdings ist man nicht nur reicher an Wissen, sondern hat auch die Dinge von den bisherigen Durchgängen in den Taschen. Geld, Dokumente, Schlüssel, vielleicht sogar eine Waffe. Außerdem geht das Spiel sehr klug mit redundanten Dialogoptionen um und hat eine Art Helfer installiert, der euch die Sache mit der Zeitschleife glaubt und Dinge, die ihr im vorherigen Loop herausgefunden und gemeistert habt, für euch übernimmt. Das mag minimal bemüht wirken, erleichtert das Spielerlebnis aber um ätzende Wiederholungen, die manch anderes Zeitschleifenspiel (ich meine dich, Twelve Minutes) so beschwerlich macht.

 

Am Anfang  war die Mod

 

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Schlecht spielbar, aber nettes Angebot: zwei verschiedene Pixelfilter sowie diverse Farbfilter sind ganz einfach per Richtungstaste anwählbar. © 4P/Screenshot

Viel mehr will und sollte ich euch nicht verraten, daher noch ein paar technische Hinweise: The Forgotten City steuert sich flüssig, bleibt auch bei den wenig dynamischen Actionszenen stets ordentlich spielbar, listet seine vielen Quests übersichtlich auf und bietet im Menü einen guten Überblick auf das überschaubare Inventar. Das Spiel verfügt über anständige deutsche Untertitel und läuft der PS5 sehr flüssig, man sieht dem Projekt sein begrenztes Budget aber durchaus an. Das liegt auch daran, dass es ursprünglich mal eine Skyrim-Mod war – die wurde im Jahr 2016 bereits hochgelobt und sackte sogar einen australischen Autorenpreis ein. Spielmechanisch hat der Titel, abseits des Bogenschießens, nur noch wenig mit dem Mammut-Rollenspiel gemein, besonders die sehr direkte Positionierung der (mittel bis mäßig modellierten) Gesichter eurer Gesprächspartner erinnert aber noch sehr deutlich an Skyrim.

  1. ICHI- hat geschrieben: 08.10.2021 21:58 Ein kleines Juwel.
    Ja, sehr zu empfehlen. Wusste gar nicht das es ein Mod war.
    Tolles Spiel und vielen Dank für den Nachtest. Danke auch an VaniKa für den Tipp.

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