Sammeln und Basteln
Im gleichen Moment ist es aber sehr schade, dass die Entwickler nicht den ganzen Weg gegangen sind, denn die aus Part 2 bekannten Elemente wie Hinlegen, Robben, aus dem Liegen schießen oder auch das aktive Springen wurden nicht implementiert. Selbst eine Ausweich-Taste gibt es nicht, sodass ich mich nicht elegant unter Klicker-Attacken wegducken kann. Das ist bedauerlich und limitiert The Last of Us Part 1 etwas zu sehr auf sein spielerisches Skelett von 2013, auch wenn mir die Shootouts und Schleichpassagen trotzdem richtig viel Spaß machen.
Selbst das Crafting ist recht ordentlich gealtert. Das Durchforsten der hübschen Umgebung, das Knacken der Safes und das Basteln von Shivs, Medkits oder Molotovcocktails fügt sich gut in den übrigen Spielablauf ein – und wird spätestens auf den höheren Schwierigkeitsgraden zu einer Art Überlebensversicherung. Richtig cool finde ich, dass Naughty Dog die visuell hochwertigen Werkbänke des zweiten Teils übernommen und Joel frische Bastel-Animationen spendiert hat, wenn er ein Holster näht oder ein verlängertes Magazin in die Shotgun schraubt. Da kann ich es fast verschmerzen, dass unser Waffenspezialist eine Pistole beim Nachladen durchlädt, obwohl die Waffe zuvor nicht ganz leergeschossen war – oder die Shotgun repetiert, obwohl sich definitiv noch eine Patrone in der Kammer befindet. Klar, das sind jetzt Details. Die mir aber eben besonders auffallen, wenn alles andere stimmt.
Zurückgelassen
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicke ich auch auf die ebenfalls überarbeitete und absolut großartige Erweiterung Left Behind, die mich beim ersten Mal beinahe noch mehr mitgenommen hat als das Hauptspiel. Hier erlebe ich mit Ellie Geschehnisse, die einige Wochen bevor sie Joel kennenlernt, stattfinden. Gemeinsam mit ihrer Freundin Riley, die sich kurz zuvor den Fireflies angeschlossen hat, erkundet sie eine Mall in Boston. Dabei erlebt sie wenige Stunden ausgelassener Freude, bevor ihr Ausflug in einer Katstrophe mündet. Kontrastiert werden die Szenen mit der Gegenwart, in der sich Ellie um den schwer verletzten Joel kümmern muss.
So sehr mich diese Szenen berühren und so begeistert ich auch bin, wie gerade dieser tolle DLC vom visuellen Upgrade der Charaktere profitieren, bin ich doch gerade von der Einbindung von Left Behind etwas enttäuscht. Anstatt nämlich den Aufwand zu investieren aus The Last of Us und Left Behind wirklich „Part 1“ zu machen, also eine nahtlose Erfahrung zu bieten, wähle ich den DLC schnöde im Hauptmenü aus. Klar, das war im PS4-Remaster auch so, aber für ein Vollpreis-Remake hätte ich mir wenigstens die Option gewünscht, Left Behind im Spiel eingebettet zu erleben. Immerhin geben das die Cutscenes für Einstieg und Ende sogar einigermaßen her, selbst ohne größeren Aufwand.
Sehr schade ist auch, dass der Factions-Multiplayer fehlt. Sicher, Naughty Dog bastelt schon lange an einem Standalone-Mehrspielertitel, der vermutlich 2023 erscheinen soll. Trotzdem hat Factions der Zeit standgehalten – und wäre bestimmt auch 2022 eine echte Bereicherung für die komplette The-Last-of-Us-Erfahrung gewesen.
Zugänglichkeit und PS5-Features
Schön ist, dass sich Naughty Dog wie gewohnt viel Mühe mit Zugänglichkeitsoptionen gibt. So können verschiedene Kontrastmodi und dutzende Schalter für Steuerungsvarianten und Co. aktiviert werden, die es auch Spielern mit Einschränkungen ermöglichen sollen, The Last of Us zu erleben. Dazu kommt die Möglichkeit, auch aus dem Hauptmenü jederzeit in jede freigeschaltete Videosequenz, jedes Kapitel und jedes Encounter zu springen. So lassen sich Lieblingsmomente jederzeit nochmal erleben. Hier dürften sich andere Entwickler gerne Notizen machen.
Dazu kommt natürlich die PS5-Premiumbehandlung. Es gibt quasi keine Ladezeiten, dafür aber aktive Trigger, die das Gewicht und den Abzug der Waffen simulieren. Auch das haptische Feedback des Dualsense wird genutzt, bleibt dabei aber recht subtil. Anders als z.B. bei Astros Playroom werden viele Effekte nur als Hintergrund-Untermalung eingesetzt, etwa wenn sich bei einem Tresor die richtige Zahl etwas anders anfühlt als alle anderen. Außerdem unterstreicht der Controller neuerdings die Cutscenes – laut Naughty Dog ist dies als zusätzliche Information für Gehörlose gedacht, die so etwas mehr Emotion aus den Dialogen mitnehmen können.
Keine zu langen Videos, alles Dehnungs-Features, die nur den Spielfluss unterbrechen und die Spannung herunterschrauben.
Beziehung irgendwelcher Art ist mir völlig egal, aber diese Spannungsbremse ist, wie in einem Thriller, wo XXXLutz Werbung eingeblendet wird und die Spannung zerstört - ein "Koitus interruptus" der gamerischen art.
Zu lange detaillierte Beziehungszenen und turteleinlagen, kann man andeuten aber sie sollen keinesfalls dominieren wie in Part II.
Hoffentlich auch OpenWorld, ohne die schlauchigen Level und begrenzungen. Schön wäre auch ein Kampfsystem das nicht so umständlich und intuitiver ist. Wichtig wäre beim Stealt auch Kriechen und Deckungssystem und nicht diese halbautomatische Pseudodeckung.
Wer mir unterstellen will homophob zu sein, der hat selber was hineininterpretiert und nicht verstanden was ich meine.
Mir gehen diese ganzen sexuellen Gesinnungen am Ar*ch vorbei, mir sin solche Dinge völlig egal, aber nicht in einem Spiel und nicht in einem Movie, wenns zu lange dauert. Wenn mir danach ist, dan zieh ich mir nen Movie rein, aber nicht so.
Bitte, endlich für den Pc. Fange naher eeeendlich mit Uncharted 4 an, zum dritten Mal, diesmal halt nur mit Maus und Tasta ♥♥♥
Ich könnte mir gut vorstellen, dass Naughty Dog für Part 3 aktuell bereits an einer komplett neuen Engine werkelt.
Bzw., angesichts der hohen Wahrscheinlichkeit, dass ND die Specs der PS5 schon vor einigen Jahren kannten, dass die Engine bereits steht und nichts Geringeres sein wird [da bin ich bei dir], die PS5-Lebensdauer mit einem großen technischen Feuerwerk abzuschließen.
Wenn man sich vor Augen hält, dass Part IIs großartige Engine noch nichts von den I/O-Kapazitäten der PS5 nutzte, sondern lediglich die PS4 voll ausreizte, tappt meine Vorstellungskraft vollständig im Dunkeln, was dann Part 3 auf der PS5 letztendlich abfeuern wird.
Ich persönlich fand bereits ein Journey vor vielen Jahren als grafisch extrem ästhetisch. Bis heute noch. Ich bin also keine Grafikeule bis zum letzten Teraflop persè, aber ich liebe es tatsächlich, auch wenn es awkard klingt, wenn ein Code so optimal geschrieben ist, dass er mutmaßlich zaubert.
Als ich Part II zum allerersten Mal gespielt hatte, hatten mich Naughty Dog allein wegen der brillanten Ästhetik und Technik bereits nach wenigen Minuten komplett gewonnen. Wie schon bei Part 1 auf der PS3.
Ergh, was für ein Gesabber, sorry. Aber - mein Gott, Naughty Dog sind in meinen Augen die absolute Referenz, wenn auch mittlerweile von einigen anderen Studios auf den Fersen verfolgt.
Man verliebt sich auf jeden Fall neu in dieses Spiel, wenn man Part 1 zockt. Egal, wie oft man es vorher schon gespielt hat. ND kann einfach eines: Charaktere schaffen, die man wohl bis in alle Zeiten in sein Zockerherz schließt. Ellie, Joel, Tess und Co. Auch üble Charaktere erschaffen, die man abscheulich findet. Stichwort: David. Die neuen Details in den Gesichtern jedes einzelnen Charakters sind einfach so gut (weswegen ich mir einige Zwischensequenzen übers Menü schon mehrfach angeschaut hab). Die Umgebungen im Spiel sind auch so detailliert, wow. Finde aber, dass es schwankt. Jetzt gegen Ende denke ich die ganze Zeit nur: Sieht das gut aus. Dann bleibe stehen und gucke mir alles in Ruhe an. War nicht die ganze Zeit vorher so, finde ich. So manches Mal zuvor dachte ich: sieht aus wie eh und je (was sicher Schwachsinn ist, aber es war so).
Und verdammt, was habe ich jetzt wieder Bock auf Part 2 demnächst. Hoffe, wir erleben irgendwann auch Part 3. Oh, ja. Aber bestimmt komplett am Ende der Playstation 5 Ära. War so bei The Last of Us 1 (erschien 2013 auf PS3, Nachfolgekonsole PS4 kam am Ende desselben Jahres raus), war so bei Part 2 (erschien 2020 auf PS4, Nachfolgerkonsole PS5 kam am Ende desselben Jahres raus). Mal schauen.