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The Quiet Man (Action-Adventure) – Stille Gewalt

Auf der diesjährigen E3-Pressekonferenz von Square Enix gab es ein paar Titel, die mich neugierig gemacht haben. Einer davon war The Quiet Man, eine Mischung aus Echtfilm-Sequenzen und Prügler. Ob das Konzept aufgeht, das von den Human Head Studios (Rune, Prey) entwickelt wurde, verraten wir im Test.

© Square Enix / Human Head Studios / Square Enix

Fazit

Ich möchte mit The Quiet Man Spaß haben. Zum einen, weil ich die Kombination aus Realfilm und nahtlos eingebundenen Kämpfen konzeptionell immer noch für einen gute Idee halte. Zum anderen, weil das Kernthema um den gehörlosen Racheengel Dane von einem unter dem Strich zwar leicht vorhersehbaren, aber dennoch guten Drehbuch angetrieben wird. Doch Human Head hat mit nur wenigen Designentscheidungen dafür gesorgt, dass mir die Lust sehr schnell verloren geht. Wird der Einstieg in die akustisch mitunter bedrückend gedämpfte Welt noch clever inszeniert, verliert man sich zunehmend in diesem Konzept und lässt den Spieler außen vor. Ohne die Fähigkeit des Lippenlesens oder des Verständnis von Gebärdensprache werden selbst dramatische Szenen durch den stummen Fokus entwertet. Wo Filme wie A Quiet Place und noch vielmehr der Thriller Hush mit der Stille oder Gehörlosigkeit spielen und Töne aus dramaturgischen Gründen einsetzen, passiert hier gar nichts. Der Protagonist Dane hat durch seine vorhandenen, aber nicht über den Bildschirmrand transportierten Fähigkeiten einen deutlichen Vorteil gegenüber dem Spieler, der ihn kontrolliert und eigentlich mit ihm sympathisieren soll. Und das nervt mich bis zu dem Punkt, an dem ich mich nicht mehr für ihn interessiere. Dass demnächst ein Patch erscheint, mit dem man nach dem ersten Durchspielen (was in etwa dreieinhalb bis vier Stunden in Anspruch nimmt) die komplette Akustik anschalten darf, ist auch nur auf dem Papier ein gelungener Schritt. Denn viel lieber als diese Ganz-oder-gar-nicht-Lösung wäre mir eine durchdachte Inszenierung, in der die Gehörlosigkeit nicht nur so lange als Element gepusht wird, bis es absolut keinen Sinn mehr ergibt, sondern ein dramaturgisch überzeugender Wechsel zwischen ruhigen und lauten Momenten stattfindet, bei dem ich nicht nach nur wenigen Minuten das Konzept durchschaut habe und mein Interesse verliere. Ach ja: Ein besseres Kampfsystem hätte auch nicht geschadet. In Ansätzen zwar brauchbar und mit seinen Umgebungsinteraktionen durchaus angenehme Assoziationen an Das Bourne Komplott weckend, sorgen fragwürdige Kollisionsabfragen und ungenaue Schlagfolgen ebenfalls für zunehmenden Frust. Schade, hier wäre in jeder Hinsicht so viel mehr möglich gewesen.

Wertung

PS4
PS4

Auf dem Papier klingt vor allem das Konzept der Gehörlosigkeit richtig gut. Doch The Quiet Man schafft es nicht, alle angerissenen Elemente überzeugend und dramaturgisch glaubwürdig unter einen Hut zu bringen.

Echtgeldtransaktionen

"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"

Gar nicht.
Leicht.
Mittel.
Stark.
Extrem.

Gar nicht.

  • Es gibt keine Käufe.

  • Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.

  1. Interessant, dass so viele Bewertungen so negativ ausfallen. Ich selbst habs mir am Erscheinungstag geholt und es hat mir sehr gefallen. Für ein Videospiel find ich die Filmszenen sowie die schauspielerischen Leistungen ziemlich gut. Wobei man natürlich das Wort "Spiel" in Gänsefüßchen setzen kann, da man hauptsächlich einen Film sieht. Ich hab dennoch den Kauf nicht bereut.

  2. Naja, mir war klar dass, das nichts wird. Selbst höherwertige FMV-Spiele haben mich nie überzeugt. Quantum Break z. B. hat mich mit der übertriebenen Länge der Sequenzen völlig gelangweilt. Spieltechnisch war es okay, mehr aber auch nicht. Und der Sammelkramm halt... *augenroll*
    Wenn mich vorstelle ein Spiel vollkommen muted durchspielen zu müssen, nur um mit dem kommenden Patch im New Game+ etwas geliefert bekomme das ich ohne Lippenlesen und Gebärdensprache verstehe ist wirklich eine vollkommene Fehlentscheidung Seitens der Designer.
    Immerhin hatten mich meiner Meinung nach die gelungen Sequenzen neugierig gemacht aber mit diesem Fakt ist dieses "Spiel" allerdings absolut raus.

  3. Ich habe das Spiel nach Release sehr schlecht bewertet - zu recht. Mittlerweile gibt es aber den Audio Patch. Die Version mit komplettem Audio wird freigeschaltet, nachdem man die langweilige Version einmal durch hat. Keine Ahnung, warum das unbedingt so sein muss. Mit Audio versteht man die Story plötzlich viel besser. Die zwischensetzen es sind nicht mehr gähnend langweilig. Sogar die recht miesen Kämpfe machen jetzt wesentlich mehr Spaß, mit Soundeffekten, Musik und in manchen Fällen (Bosse) sogar einigen gesprochenen Zeilen. So hätte das Spiel von Anfang an erscheinen sollen. Und so sollte es für alle Spieler von Anfang an verfügbar sein. Die ursprüngliche Version ist bei mir eine 2/10. Die 4Players Wertung finde ich definitiv zu hoch. Das Spiel hat in dieser Form einfach keine Daseinsberechtigung. Die vertonte Version ist dann aber eher eine 5-6/10. es gibt nach wie vor gravierende Mängel. Aber so ist es für FMV-Fans wie mich dann doch eine recht angenehme, lohnenswerte Erfahrung. Denn die FMVs sind von einer Qualität, wie man sie selten in Spielen findet. Was die ursprüngliche Version umso enttäuschender gemacht hat.

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