Veröffentlicht inTests

The Raven: Vermächtnis eines Meisterdiebs – Wiege der Täuschung (Adventure) – The Raven: Vermächtnis eines Meisterdiebs – Wiege der Täuschung

Wachtmeister Zellner ermittelt wieder gegen den legendären „Raben“. Diesmal dreht King Art allerdings den Spieß um: Nach dem Showdown in der Mitte der zweiten Episode schlüpfe ich selbst in die Rolle des zunächst noch unbekannten Meisterdiebs. Schafft das Bremer Team den Sprung vom Comedy-Adventure zum spannenden Krimi?

© KING Art / Nordic Games

Wer ist der Rabe?

Der ruhige Soundtrack, realistisch animierte Augen und professionelle Sprecher hauchen auch der zweiten Episode viel Leben ein.
Der ruhige Soundtrack, realistisch animierte Augen und professionelle Sprecher hauchen auch der zweiten Episode viel Leben ein. © 4P/Screenshot

Zu Beginn der zweiten Folge dreht sich natürlich alles darum, wer den Kommissar ausgeknockt hat und für den Mord an der Gräfin verantwortlich ist. Nach einer ereignisreichen Zugfahrt im Orient-Express ist das illustre Reisegrüppchen auf einem Dampfer nach Kairo angekommen – samt dem großen Ermittler Inspektor LeGrand und dem unscheinbaren Protagonisten Zellner. Im einem Museum soll mit viel Tamtam das zweite der beiden „Augen der Sphinx“ ausgestellt werden. Das erste Exemplar hat sich der Rabe bereits in London unter den Nagel gerissen. Vermutlich wird die eigentlich tot geglaubte Legende oder sein Doppelgänger auch hier zuschlagen.

Nachdem auf dem Schiff der Cliffhanger aus Teil 1 in ausführlichen Gesprächen und Schlussfolgerungen aufgelöst wird, besucht Zellner in Kairo das Museum, um die Bediensteten und das Gebäude auf Schwachstellen abzuklopfen. Nach ein paar ruhigen Gesprächen, in denen ich Matty, ihre Mutter und den genervten Wiener Geiger näher kennen lerne, kommt es auch hier zu einem Knall, welcher erneut alle aufscheucht. Was danach passiert, verrate ich natürlich nicht. Diesmal gibt es aber noch weniger Rätsel zu lösen als im Vorgänger und wirklich anspruchsvolle Exemplare sind nicht darunter. Meist suche ich die Umgebung ab, klicke mich durch Dialoge und kombiniere ein paar offensichtlich zueinander passende Inventargegenstände.

Was passiert mit Wachtmeister Zellner?


Einige der komplett dreidimensionalen Kulissen wirken allerdings etwas karg.
Einige der komplett dreidimensionalen Kulissen wirken allerdings etwas karg. © 4P/Screenshot

In der Rolle des Diebes ist es ähnlich: Hier gibt es zwar ein paar Nüsse mehr zu knacken, trotzdem konzentriert sich das Spiel darauf, die Geschichte voranzutreiben und neue Perspektiven in den Ungereimtheiten des ersten Teils zu eröffnen. Die Verbindung der Handlungsstränge gelingt den Entwicklern ausgezeichnet: Es hat mir richtig Spaß gemacht, mit der neuen Figur geschickt über das Dach des Zuges zu klettern und mir gut getarnt Dinge unter den Nagel zu reißen, während Wachtmeister Zellner und die anderen Figuren durch die Waggons wuseln.

Leider dämpfen einige technische Probleme den Spaß gewaltig. Ab und zu sind die Dialoge kaum zu hören, an anderer Stelle wurden Hotspots an die falsche Stelle gesetzt und auch altbekannte Bugs sind wieder dabei: So sind z.B. einige Szenenübergänge schwer zu finden und erneut tauchen Platzhaltertexte im Hilfe-Menü auf. Der gravierendste Fehler war bei unserer Steam-Version aber ein Speicherbug. Immer wenn ich das Spiel verließ und neu startete, wurden meine Speicherstände gelöscht. Nicht einmal in einem Anlauf konnte ich das Abenteuer beenden, weil sich das Spiel vorher aufhängte.

Wer hat all diese Bugs durchgewunken?


The Raven erscheint als Downloadtitel in drei Episoden. Die Kapitel können aber nicht einzeln erworben werden. Stattdessen gibt es nur die komplette Staffel zu kaufen, je nach Anbieter und Edition für 19,99 bis 26,99 Euro. Sobald weitere Episoden fertig sind, werden sie dem Spiel mit einem automatischen Update hinzugefügt. © 4P/Screenshot

Erst als ich die Cloud-Abgleichung der Steam-Spielstände deaktivierte, blieben die Savegames erhalten – im Gegenzug verschwanden aber alle aus der ersten Episode. Zu allem Überfluss sorgt auch noch das Menü für Verwirrung: Statt auf „fortsetzen“ zu klicken muss man zu Beginn ein neues Spiel starten und dann die zweite Episode auswählen. So viele Fehler hätte ich dem routinierten Team gar nicht zugetraut. Warum hat man sich nicht etwas mehr Zeit gelassen? Die erste Episode ist schließlich noch gar nicht so lange her.

 

  1. Antwort: "bei der Steam Version werden die Savegames in der Steam Cloud gespeichert. Dieser Speicherplatz ist bei „The Raven“ auf 50 Speicherstände begrenzt, die man aber selber überschreiben kann."
    Gut zu wissen... aber ist schon SEHR doof.

  2. Hmm ich muss mich korrigieren, hatte Episode 2 noch nicht beendet. War gerade kurz nach dem Wechsel der "Perspektive" (auf dem Zug). Aber nun wenn ich speichere, verschwinden die neuen Savegames immer wieder. Die alten sind noch da und auch das letzte Autosave - somit habe ich nicht viel Spielzeit verloren. Aber das Problem lässt sich derzeit anscheinend nicht umgehen. Wenn ich Steam Cloud bei The Raven deaktiviere, habe ich gar keine Savegames mehr - es scheint überhaupt keine lokale Kopie gespeichert zu werden (nix gefunden auf meinem Laufwerk). Wenn ich Steam Cloud wieder aktiviere, sind die Savegames wieder da - mit demselben Problem :-/ Es steht 15.53 MB verwendet von 79.83 MB verfügbar... sollte also eigentlich noch Platz haben in der Cloud.
    Ich finde es etwas unglücklich dass man sich hier komplett auf die Cloud verlässt. Das dürfte auch erklären wieso die Saves manchmal verschwinden (wenn vielleicht der Server kurz nicht erreichbar ist). Soweit ich weiss speichern andere Games trotzdem noch eine lokale Kopie, auch wenn Steam Cloud genutzt wird.
    // EDIT:
    Die Savegames sind doch auch lokal vorhanden unter dem Steamordner \userdata\....\233370\remote
    Auffällig ist dass das letzte Savegame die Nummer 49 ist und bleibt. Ich habe das Gefühl hier besteht ne Limite so dass mehr als 50 (normale + Auto) Savegames nicht möglich sind. Wenn man dort aber welcher löscht, synct Steam die sofort wieder aus der Cloud auf die HDD!
    Ich habe inzwischen auch herausgefunden dass es die Savegames woanders hinspeichert (unter dem lokalen Systembenutzer, nicht unter Steam) wenn die Steam Cloud deaktiviert ist. Aber das kopieren der Savegames aus dem remote Ordner in diesen bringt nichts - das Spiel erkennt die Saves nicht.
    Das ist in der Tat ziemlich dumm... ansonsten wäre vielleicht irgendwie n Workaround möglich gewesen.
    // EDIT 2:
    Habe Steam mal im offline Modus gestartet, dann konnte ich einige Savegames im remote Ordner löschen, ohne dass sie gleich wieder gesynct werden. Hat aber...

  3. Das 2. Kapitel habe ich noch nicht gespielt, bin noch im ersten und lasse mir zeit.
    Ich hoffe doch, dass es nicht so buggy ist :)
    Übrigens haben wir uns das Spiel für 14,99 auf ebay geholt (Steamkey), ist also auch noch relativ günstig.
    Die Logiklöcher sind zwar katastrophal, aber die Atmosphäre ist richtig schön gemütlich, da kann man ruhig zugreifen.
    Trotzdem ist man eine bis zwei Klassen von Satinav's Ketten und Memoria entfernt

  4. Grossartiges Adventure! :) Sehr spannend, gute Rätsel, wunderschöne Grafik, sympathische Charaktere, gute Musik und Stimmen - macht einfach Spass. Ich als Adventure Freak würde dem Spiel glatte 90% geben! Ist ein MUSS für jeden Adventurefan.
    @4Players: Die Savegames sind nicht gelöscht. Sie verschwinden manchmal im Spielmenü (ich vermute wenn der Cloud Sync nicht richtig abgeschlossen wurde). Dann einfach Spiel beenden, kurz warten und wieder starten - tataa sind alle Savegames wieder da. Zumindest bei mir war es so (ich spiele die Steam Mac Version auf nem 27" iMac).
    Abgesehen davon hab ich eigentlich nichts von weiteren Bugs gemerkt, ausser in Episode 1 vor dem ersten Patch. Kann also IMHO nicht so schlimm sein, wie ihr das darstellt.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.