Die Grillen zirpen, die Abendsonne leuchtet. Aber irgendwo zwischen den verwitterten Kalksteinruinen schweben Wachroboter, die mich in null Komma nichts wegbrutzeln. Sobald ich in ihre Nähe komme, fächern ihre roten Laser auf und tasten die Gegend ab. Es gibt hier keine Waffen, also schnell hinter einer Säule oder einer Statue verstecken! Da bin ich zumindest kurzfristig sicher und kann mit etwas Timing ihre festen Patrouillenwege für eine Umgehung ausnutzen.
So idyllisch die antike Kulisse in „The Talos Principle“ auch wirkt und so weise die Stimme des mysteriösen Erzählers zu Beginn klingt: Ich muss in Egosicht ganz schön aufpassen, wenn ich durch die Anlagen spaziere oder spurte. Aber keine Bange, der Spielrhythmus ist eher entspannend als frustrierend: Falls ich mal im Laser sterbe, ist das nicht weiter tragisch, denn es wird an den Anfang des jeweiligen Parcours zurückgespult. Und weil alles angenehm offen angelegt ist, kann ich auch mal eine alternative Route probieren.
Auf der Suche nach Antworten
Jedenfalls habe ich genug Zeit, über die kryptischen Computertexte, die religiösen Anspielungen und den philosophischen Sinn des Ganzen zu grübeln. Kaum hacke ich einige Befehle in die seltsam altmodischen Terminals, frage ich mich: Wem gehört die Stimme, die sich „Elohim“ und mich „Mein Kind“ nennt? Einem Gott?
Wer hat das eigentlich alles gebaut? Wieso hat man so komische Kunststoffhände? Bin ich etwa ein Roboter? Und falls ja: Warum kann ich mir dann so menschliche Gedanken machen? Fragen über Fragen. Wer sich auf die Story mit ihren drei Enden einlässt, wird angenehm anspruchsvoll und kreativ unterhalten. Im Gegensatz zu den endlosen Monologen eines The Old City, wird man hier viel mehr zum Mitdenken animiert.
Mit der Zeit sammel ich nicht einfach immer mehr Hinweise, die sich aus E-Mails, Botschaften auf Wänden, Usereinträgen oder mythologischen Fragmenten zusammensetzen – es ergeben sich mit der Stimme und dem Computer in Form des „Milton Library Assistant“ auch zwei erzählerische Ebenen, die scheinbar konkurrieren, was richtig neugierig macht. Auch deshalb, weil sie mich direkt ansprechen oder zum Interagieren auffordern: Die göttliche Stimme etwa warnt mich davor, den großen Turm zu betreten. Als ich es dennoch tue, wird über die menschliche Neugier sinniert und als ich den Turm verlasse, wird mein Besuch mit einem strengen „Where have you
been, child?“ kommentiert – sehr schön. Die Terminals wiederum stellen mir des Öfteren philosophische Fragen, die ich beantworten muss – etwa, ob man die Freiheit des Menschen maximal auslegen sollte oder inwiefern man zwischen Mensch und Tier als Persönlichkeiten unterscheidet. Und all das wird scheinbar protokolliert.
Schade ist allerdings, dass es keine direkten Wechselbeziehung zwischen Story und Rätseln gibt, also keine verborgenen Hinweise in Texten, die man dann im Gelände nutzen könnte. Man muss den unheimlich interessanten, von Tom Jubert (Faster Than Light, The Swapper) entworfenen erzählerischen Hintergrund also nicht unbedingt durchschauen oder ergründen.
In VR war dieses Spiel einfach fantastisch.
Eine Frage zur Geschichte:
Ich bin gerade durch mit dem Spiel und bin insgesamt begeistert. Die Rätsel allein sind schon spielenswert, aber die Rahmenhandlung macht das Spiel zu etwas wirklich besonderem. Ich hatte erst einige Zweifel dafür 40 Euro auszugeben, aber das Geld war gut investiert. Für mich definitiv das beste Spiel des Jahres 2014 (gab ja auch sonst nur wenig gutes leider).
Portal seit der Gratis-Aktion in der Bib rumliegen gehabt und P2 auch seit sicher 1 Jahr wegen Bundle, Sale, wasauchimmer....
Irgendwie hatte ich Lust abends mal Portal 2 zu starten. Großer Fehler... Die ersten 20 Mins haben mich so umgehauen von der Inszenierung, der Atmo, allem, dass ich unbedingt wissen wollte, was vorher passierte.
Außerdem will meine Frau unbedingt immer gute Spiele mitverfolgen.
Habe ihr also am nächsten Morgen von Portal vorgeschwärmt und nach viel Generve haben wir dann P1 angefangen.
Ja, das beginnt als "Rätselspiel" und bleibt es auch eine lange Zeit. Aber was währenddessen passiert...wow... Auch wenn Portal 2 den 1. Teil einfach mal um den Faktor 1000 überragt.
Beide Teile wurden am Stück durchgespielt und es sind zu Recht Meisterwerke. Portal 2 dürfte damit in meine Top 5-Alltime-Games gerückt sein.
Meine Frau, die übrigens sonst nur zuschaut (auch wenn sie Journey 13274634x durchgespielt hat....) hat Portal 1 Abends ein paar Tage danach mal gestartet und am STÜCK durchgespielt.
Du verpasst denke ich eines der besten Spiele aller Zeiten, wenn du so wie ich nur mal 60 Minuten in den ersten Teil "reinspielst".... ^^
Mit Portal bin ich nie warm geworden, habe mir aber gestern mal die Testversion zu Gemüte geführt. Alter ist das ein geniales Spiel. Habs mir direkt gekauft, so müssen Puzzlespiele aussehen. Ich stelle es mir mit Controller aber teilweise sehr ungenau vor, wenn man da auf den Milimeter genau was positionieren muss, damit der Laser auch genau durch die Lücke und danach an der Ecke vorbeigeht.
So, hab über die Feiertage das Spiel kreuz und quer durchgespielt mit allen 3 Enden. (Easy, Medium, Hard) und bin nach wie vor schwerst begeistert. Die Rätsel werden immer kniffliger und vor allem manche Fundorte von den Sternen sind echt übel gut versteckt *g*. Zudem gibt es jede Menge Easter Eggs!
War mir jeden Cent wert, solche Spiele gibt es leider viel zu wenige.
Schwierigkeitsgrad der Rätsel fand ich absolut hervorragend.
Bei den schweren hab ich mir schon oft mal ewig lang die Zähne ausgebissen.
Bei einem hab ich sicher mal 2h geknobelt bis es geklappt hat haha.
Großartig Croteam, hoffe da kommt noch mehr von!