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The Walking Dead: 400 Days (Adventure) – The Walking Dead: 400 Days

Die erste Staffel ist abgeschlossen, daran ändert auch 400 Days nichts. Denn die Bonusepisode wirft einen neuen Blick auf das, was im ersten Jahr der Zombieplage geschieht. Fünf Kurzgeschichten erzählen die Schicksale einiger Überlebender. Und natürlich vieler Toter.

© Telltale / Telltale

Tag eins…

In den ersten Minuten war ich ernüchtert: Man merkt dem Pausenfüller zwischen Staffel eins und zwei an, dass er kein Teil des großen Abenteuers ist. Die meisten Szenen finden an engen Schauplätzen statt und selbst wenn sich die Akteure bewegen, scheinen sie sich in [GUI_PLAYER(ID=106657,width=377,text=Nicht nur Lee und Clementine kämpfen tagtäglich um ihr Leben.)] kleinen Räumen zu befinden. Ihre Unterhaltungen wirken zudem weniger lebensnah: Man lernt die Figuren in den kurzen Auftritten kaum kennen und es fehlt eine nachvollziehbare emotionale Entwicklung. Manche Gewaltausbrüche überspannen den Bogen, weil sie zu plötzlich kommen.

Es wäre allerdings unfair, 400 Days auf den Vergleich mit den vorangegangenen Episoden zu reduzieren. Im Kleinen macht Telltale nämlich erneut viel richtig. Da ist zum einen die fast greifbare Verzweiflung einer unerbittlichen Realität, in der nur das nackte Überleben zählt – egal um welchem Preis. Zum anderen überlappen sich die fünf Kurzgeschichten so geschickt, dass ich bis zum Ende immer neugieriger wurde, welchen Abschluss die Entwickler suchen würden. Und ihr ruhiger Ausklang hat mich nicht enttäuscht.

… bis 400

Alle Erzählungen drehen sich um eine Tankstelle irgendwo im Niemandsland, irgendwann zwischen dem Ausbruch der Zombieseuche und dem 400. Tag ihres Bestehens. Eine Gruppe Überlebender nistet sich dort ein, zwei Unglücksraben finden dort ihr

Wer sind die Bekanntschaften, die in einer Welt voller Zombies zufällig zustandekommen? Wie sehr darf man Fremden vertrauen?
Wer sind die Bekanntschaften, die in einer Welt voller Zombies zufällig zustandekommen? Wie sehr darf man Fremden vertrauen? © 4P/Screenshot

unrühmliches Ende, zwei Protagonisten rasen einfach vorbei, zwei weitere fliehen zu Fuß auf diesem Weg. Und natürlich lässt es sich Telltale nicht nehmen, Anspielungen auf die Ereignisse der ersten Staffel in die Handlung zu weben.

Als besonders gelungen empfinde ich die Geschichte der Gruppe, die dort ihr Lager aufschlägt. Denn als Teil dieser Gemeinschaft musste ich schwere Entscheidungen treffen: Da ging es nicht „nur“ um Leben oder Tod der Überlebenden, sondern auch um das Abschirmen eines Kindes vor dem grausamen Alltag dieses erbarmungslosen Lebens. Ist das überhaupt möglich?

Stark ist auch das vielschichtige Wesen einiger Charaktere: Wer böse aussieht und herablassend spricht, führt vielleicht gar nichts Böses im Schilde – darauf verlassen konnte ich mich aber nie. Viele Entscheidungen fallen dadurch besonders schwer. Umso bedauerlicher, dass die Figuren nicht über eine

Eine ganz gewöhnliche Tankstelle mitten im Nirgendwo. Der unscheinbare Fleck ist der zentrale Schauplatz dieser Bonusepisode.
Eine ganz gewöhnliche Tankstelle mitten im Nirgendwo. Der unscheinbare Fleck ist der zentrale Schauplatz dieser Bonusepisode. © 4P/Screenshot

längere Zeit ausgearbeitet werden.

Es ist meine Geschichte

Wie in Staffel eins wirken sich meine Entscheidungen nicht immer, aber oft genug in wichtiger Weise aus. Und wie in Staffel eins macht mich Telltale zu einem Teil des Erlebten, weil meine kleinen Entscheidungen ständig die Geschichte beeinflussen. Ich lenke nicht das Schicksal – ich nehme einfach daran teil. Und sei es, indem ich schweige. Das ist auch in 400 Days die große Stärke von The Walking Dead!

Außerhalb der Dialoge ist meine Handlungsfreiheit allerdings begrenzt; meist muss ich lediglich eine geforderte Aktion anklicken oder mit dem Zitterfinger eine Taste malträtieren. Auf Rätsel und damit auch auf spielerisch ruhige Momente verzichtet die Bonusepisode leider komplett.

  1. Hab mir zum Herbstsale 400 Days geholt. Allerdings fragt das Spiel mich - wenn ich meinen alten Spielstand auswähle - ob das Spiel bei übersprungenen Episoden Entscheidungen für mich generieren soll. Wie habe ich das denn zu verstehen? Ich habe doch alle Episoden gespielt. Wenn ich auf "Nein" klicke, lande ich wieder im Hauptmenü. :fupc:

  2. Bei mir waren es am Ende 6 Leute im Lager:

    Spoiler
    Show
    Bonnie, Wyatt, Russel, Vince, Shel & Becca. Von diesen 5 sind Russell und Vince im Camp geblieben, der Rest ist mit Tavia mitgekommen

  3. Habs jetzt auchmal durchgespielt/durchgeguckt ^^,
    fand es wieder sehr gut und spannend gemacht und bin gespannt wie es nun mit den Personen in der 2 Staffel weitergehen wird, da ich davon ausgehe, dass sie da eine große Rolle einnehmen werden.

    Spoiler
    Show
    Sind eigentlich bei euch am Ende, alle auf das Angebot der Frau eingegangen?
    Bei mir sind das Mädel, mit ihrer kleinen Schwester, im Lager zurückgeblieben.
    Waren bei euch ausser den 5 Spielfiguren noch andere, wegen unterschiedlicher Entscheidungen, Charaktäre dabei ? Wie bspw. einer der 2 Gefangenen für die man sich entscheiden konnte, oder der Kumpel von dem Kerl in der Brille die mit dem Auto flüchten ?

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