[GUI_PLAYER(ID=107214,width=300,text=Bei 100 Helden kann das Gewusel auf dem Bildschirm hektisch werden, doch das fordernde Action-Adventure weiß nicht nur mit famosen Bosskämpfen zu unterhalten.,align=right)]Meine Güte, was war das für ein Finale! Nicht nur, dass es sich kontinuierlich steigerte und mit immer neuen Überraschungen und Wendungen den Spannungs- und Aufmerksamkeitsbogen beinahe überzog. Es war zudem noch eines der längsten, das ich in meiner Zockerkarriere erleben durfte. Es ließ mich atemlos zurück, es hat mich gefordert, es hat mich zum Fluchen gebracht, es hat mich begeistert.
Doch wieso bin ich eigentlich überrascht? Immerhin steckt als treibende Kreativkraft hinter The Wonderful 101 (W101) Platinum Games. Um genau zu sein, handelt es sich hier um eine Kollaboration von Hideki Kamiya als Director und Atsushi Inaba als Produzent. Und schaut man sich an, was die beiden teils gemeinsam, teils einzeln oder auch mit anderen Entwicklern wie Shinji Mikami auf die Beine gestellt haben, wird einem schwindelig: Devil May Cry, Viewtiful Joe, Bayonetta, Vanquish, Resident Evil, Metal Gear Rising Revengeance, Okami – man könnte die Liste noch fortsetzen. Doch diese Titel sollten bereits reichen, um zu verdeutlichen, dass hinsichtlich Kreativität und japanischer Bosskampf-Tradition kein Weg an den beiden vorbei führt. Und das stellen sie hier eindrucksvoll unter Beweis. Denn es ist nicht nur der finale Kampf, der verkörpert, dass Platinum Games eine der gegenwärtig kreativsten Spieleschmieden im Land der aufgehenden Sonne ist. Auch der gut zwölf bis 15 Stunden lange Weg dorthin kann sich sehen lassen.
Wieder mal Alien-Invasion
Dabei fängt in dieser isometrischen und angesichts der Größenverhältnisse sowie des Wuselfaktors an Pikmin erinnernden Comic-Welt alles vergleichsweise beschaulich und sehr klischeehaft an: Die Erde wird von einer teils organischen, teils robotischen Alien-Invasion bedroht. Nur die Helden der Centinels scheinen gewappnet, sich diesem Angriff entgegenstellen zu können. Diese eigentlich „ganz normalen“ Bürger, die sich dank eines Amuletts in maskierte Heroen verwandeln können und sich ähnlich wie die Reservoir Dogs über Namen wie „Red“, „Blue“, „Yellow“ oder „Pink“ definieren, haben aber gegenüber den bisher bekannten Superhelden wie Wolverine oder Superman einen gewaltigen Nachteil: Alleine sind sie fast machtlos. Je mehr ihrer 100 Gefährten oder begleitende Zivilisten (quasi Aushilfs-Superhelden) sie um sich scharen, umso mächtiger sind sie – genauer gesagt: ihre Waffen.
Denn jede der Farben steht stellvertretend für eine Waffengattung: Rot z.B. schlägt mit einer glühenden Faust zu. Blau nutzt ein Schwert und Grün (ein stets essender übergewichtiger Franzose) eine Pistole, während die temperamentvolle transsylvanische Pink eine Peitsche schwingt, gegen die Ivys Kettenschwert wie ein harmloses Armbändchen wirkt. Der Clou: Der Befehl zum Personen- und damit Waffenwechsel wird über eine Geste auf dem Touchpad gegeben. Je größer man die Geste zeichnet, umso größer ist die Waffe an sich und damit auch der angerichtete Schaden – zumindest temporär. Denn die zusätzlichen Helden, die sich eindrucksvoll zu der Waffe formieren, müssen schließlich wieder abdocken, um Energie zu regenerieren.
So sehe ich das auch, ich sehe das Spiel als ein Meisterwerk an, denn etwas vergleichbares habe ich bisher nicht gesehen. Dieses gerede über Systemseller oder nicht geht mir langsam auch auf die nerven. Wichtig ist doch: das Spiel macht Spaß und ist sehr cool inszeniert und leiht sich hier und da Gameplay von Punch Out, Star Wars & Co, echt sehr gelungen.
Das Review ist wirklich fair geschrieben, trotzdem finde ich ein Rating unter 90% nicht ganz gerechtfertigt. Von mir würde das Spiel definitiv einen Kreativitätsbonus bekommen. Ich könnte dem Game persönlich ein "ausgezeichnet" nicht verwehren. Visuelle Mankos konnte ich nicht erkennen, vielmehr hat mich gerade die visuelle Komponente absolut überrascht. Den einzig wirklich negativen Punkt sehe ich in den leicht unübersichtlichen Innenraumpassagen. Das stellt für mich aber eher ein temporär begrenztes und verschmerzbares Gameplaymanko dar.
Ich finde das Spiel originell, sehr witzig und enorm unterhaltsam. Der Sound ist klasse besonders das 101-theme ... die Grafik hat mich verblüfft und seit langem auch mal wieder beeindruckt. Der Humor ist schön bekloppt, die Charaktere liebenswert und angenehm schrullig. Es ist teils fordernd aber für mich bleibt Frustration aus wegen fairer Continue-Funktion. Wer auf schnelle, bunte und kurzweilige Action steht, für den ist das Spiel auf jeden Fall bestens geeignet. Das ewige Gemeckere über die Wii U geht mir auf die Nerven und besonders lächerlich dieses kapitalistisch verstrahlte Gelaber über Verkaufszahlen etc. Endlich mal wieder ein Titel der Überraschungspotential hat und nicht so rundgelutscht ist.
So durch. Hier mal aus anderer Perspektive rekapitulieren:
Systemseller W101? ... never. Es hat genau das gleiche Problem wie Bayonetta ... Es ist zu speziell. (und dabei auf dem ersten blick noch nichtmal Sexy )
Aber gerade das Spezielle macht es für Fans wieder so besonders toll.
Ergo: Ihr habt nichts mit H'n'S, OverTheTop-Action, oder allgemein Platinum-Games am Hut? ... dann wird W101 auch nichts daran ändern. Die Hand voll Leute die dann noch über bleibt: Zugreifen! .. keine Skrupel haben, extra dafür ne U zu kaufen!! (ja CryTharsis, du bist gemeint )... Das Spiel ist Platinum-Games in Reinform, und ihr werdet nicht enttäuscht werden
Auch wenn es sich am Anfang zieht, und eigentlich nur durch das immer komplexere Gameplay motiviert weiter zu machen ... das Finale topt alles und ist für einen Platinum-Games-Fanboy ein einziger Multipler Orgasmus! ...
(Anfangs nur Krämpfe im Mundwinkel vom permanenten Grinsen, konnte ich mir irgendwann nicht mehr das Lachen, aufgrund der schieren "Awesomness", verkneifen und habe mir hier einige merkwürdige Blicke meines Hundes eingefangen )
Final-Spoiler (nicht Story, nur Gag)
Juuuuuuhu, endlich das Spiel heut aus dem Briefkasten geholt. Ich freu mich voll. Es ist cool und macht echt mega viel Spaß XD