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There Came an Echo (Taktik & Strategie) – Die Evolution des Klicks

Sprachsteuerung? Bleibt mir fern! Ich kann wenig damit anfangen, mich durch Menüs zu quatschen, wenn jede Maus (und meist auch Gamepads) die Wege deutlich schneller erledigen. Allerdings: Wenn es nicht um Benutzeroberflächen geht, dann werde ich hellhörig. Denn was könnte dem Erleben eines interaktiven Abenteuers zuträglicher sein, als die Protagonisten wie reale Personen anzusprechen?

© Iridium Studios / Iridium Studios

Bewegungs-ABC

„Miranda, geh nach Delta vier“, sage ich sinngemäß auf Englisch und dann: „Konzentrier das Feuer auf Ziel eins. Wechsle zum Scharfschützengewehr, sobald ich das Signal gebe.“

„Corrin, beweg dich zu Echo zwei.“ Ich brauche Verstärkung gegen einen starken Feind. Als Corrin am ausgewiesenen Punkt ankommt, legt er ein Sperrfeuer, so dass Miranda endlich ungestört zielen kann. „Jetzt!“ rufe ich ihr zu, woraufhin sie statt ihrer Pistole das Gewehr anlegt. Sekunden später ist der Kampf entschieden.

Wer There Came an Echo spielen will, muss das derzeit noch auf Englisch tun. Deutsche Texte und Spracherkennung sollen in knapp zwei Wochen verfügbar sein, auch wenn Independent-Entwickler Jason Wishnov darauf hinweist, dass der Termin nicht als sicher gilt.

Quartett für fünf

Es ist Wishnovs zweites Spiel nach Sequence und trotz gelungener Referenzen ein ganz anderes. Denn anstatt Rollen- und Rhythmusspiel zu vereinen, inszeniert er diesmal Echtzeittaktik – ohne Ressourcen oder das Errichten eines Lagers. Vier Kämpfer müssen lediglich in einem Wechsel aus engen Gängen und breiten Arealen

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Auf einen gesprochenen Befehl hin bewegen sich die Figuren zwischen markierten Positionen. © 4P/Screenshot

an zahlreichen Gegnern vorbei. Während sie sich dabei eigenständig verteidigen, ändern sie nur auf Anweisung des Spielers ihre Position, nehmen einen bestimmten Feind unter Beschuss oder helfen sich gegenseitig wieder auf die Beine.

Philosophie und Fantasie

Das alles spielt sich vor dem Hintergrund eines Cyberpunk-Krimis ab, der von Dick und Asimov bis hin zu Descartes viel davon zitiert, was in der Science-Fiction zum Nachdenken anregt. Die Geschichte dreht sich um den Computerspezialisten Corrin, der aus seinem Büroalltag gerissen wird, als er Besuch von geheimnisvollen Agenten erhält.

Man selbst übernimmt die Rolle eines oder einer Sam, die Corrin per Funk Anweisungen erteilt, während er und seine Begleiter immer tiefer in ein großes Mysterium eintauchen. Zwar kommt das Spiel schon nach etwa fünf Stunden bei einer Auflösung an, die inhaltlich sehr vertraut wirkt. Gute Sprecher, allen voran Wil Wheaton, ließen mich aber mit einem guten Gefühl zurück.

Alleine das abschließende Kommando war die Reise wert.

  1. boobybobby hat geschrieben:Bekennt Farbe!
    Als Fan-Club oder als Vernichter von Wesley Crusher? :mrgreen:
    Klingt nicht uninteressant, vor allem, wenn die Sprachbefehle so gut zu funktionieren scheinen. Kommt definitiv auf meine Merkliste.

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