Als Edward am Rande des Städtchens Dormont auftaucht, ist nicht nur Geliebte Diane verschwunden – auch der Großteil der Bevölkerung scheint zu geisterhaften Schemen mutiert zu sein, die mit Mistgabeln und vorwurfsvoll glühenden Blicken bewaffnet in stockfinsteren Bereichen auf ihn warten. Ähnlich wie im Horror-Knobler LIT muss er also zunächst geschickt an verbarrikadierten Fenstern vorbei um die Ecke huschen: Dunkle Bereiche werden mit schwer zu erreichenden Lichtschaltern, Weihnachtsbeleuchtung, Scheinwerfern oder Generatoren vor Scheunen erhellt.
Hier ist man allerdings aus der Ego-Perspektive unterwegs, was zusammen mit dem bedrohlich anschwellenden Psycho-Soundtrack und rückwärts abgespielten Geräuschen ungute Gruselstimmung vermittelt. Weniger passend wirkt die schwankende Qualität der deutschen Vertonung, die sich immerhin auf Englisch umschalten lässt. Die Licht-Puzzles sind zwar nicht so clever und komplex designt wie im oben erwähnten Wii-Spiel, gestalten sich aber durchaus unterhaltsam, was sich vom restlichen Großteil der Aufgaben nicht gerade behaupten lässt.
Hier geht‘s lang
Das verstorbene Mädchen erscheint sogar persönlich als Geist, um den Spieler ein wenig bei den frühen Ermittlungen an die Hand zu nehmen. Durchdacht wirkt das Durchwühlen der Gebäude aber nicht. Ab und zu vollzieht man zwar einen Wechsel in eine surreal überwucherte, alternative Realität ohne störende Gravitation. Doch auch dort gibt es meist nur einfache Aufgaben zu erledigen, etwa das Weghieven schwerer Objekte von einem Fenster. Auch Puzzles wie das Aufdrehen mehrerer Ventile oder das Platzieren einiger Fässer auf Plattform-Schaltern wirken reichlich altbacken.
PS4-Geruckel
Zudem ist man dort auf die ziemlich hölzerne Controller-Steuerung angewiesen. Auf einem aktuellen Spiele-PC läuft es zwar runder, doch auch dort wirken die Laufbewegung und die allgemeine Steuerung holprig – u.a., weil die Hotspots nicht immer sauber platziert wurden. Hier und da übersieht man auch mal eine wichtige Schlüssel-Schublade, weil ein bewegliches Objekt drauf gelandet ist. Das verwirrt vor allem deshalb, weil Schränke und Kommoden sich hier sehr inkonsequent öffnen lassen – oder eben nicht.
Ihr unterbietet euch ja gerade in den Wertungen. Mein Beileid sowas gerade testen zu müssen.