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Tony Hawk’s Project 8 (Sport) – Tony Hawk’s Project 8

Acht Jahre, acht Spiele, acht unterschiedliche Qualitätslevels – die Tony Hawk-Reihe (THPS) hat mittlerweile mehr Höhen und Tiefen gesehen als das durchschnittliche Skater-Knie. Der letztjährige Auftritt im »American Wasteland« hat die Motivation nach den eher mauen Underground-Teilen wieder ordentlich ansteigen lassen, da muss das frische Project 8 erstmal rankommen!

© Neversoft / Page 44 Studios (PSP) / Activision

Breiter Schuh in Nahaufnahme

Neben dem eingeschränkten Skater-Kader müssen PS2- und Xbox-Kullerer mit weiteren Einschränkungen leben: So gibt es hier keinen Online-Modus mehr, sondern nur noch die Möglichkeit für zwei Spieler, gegeneinander

PS2- und Xbox-Kulisse ist deutlich schwächer als auf der 360 – dafür ruckelt’s hier nicht!

anzutreten. Außerdem sind die »Pro Tricks« der 360 vorbehalten: Das ist im Grunde ein Schauraum, in dem ihr per Motion Capturing aufgezeichnete Animationsschnipsel von Profi-Skatern analysieren könnt: Dazu dürft ihr die Kamera schwenken, zoomen, das Ganze vor- und zurückspulen sowie verlangsamen. Eine coole Idee, die auch sehr stylisch präsentiert wird, allerdings nur begrenzten Unterhaltungswert bietet – gerade, da anfangs eher unspektakuläre Manöver präsentiert werden, während die aufregenderen freigespielt bzw. via spielinterner Währung gekauft werden müssen.

Spielt ihr die 360-Version, gibt’s die volle Ladung: Ihr dürft online gegen bis zu sieben weitere Skater antreten, neben den üblichen Modi wie Horse oder Trick Attack gibt es einen neuen namens »Walls«, der an den Klassiker Tron angelehnt ist: Jeder Spieler zieht eine Linie hinter sich her, die wie eine Wand wirkt – wer darauf trifft, ist raus. Leider läuft der Online-Modus nicht sehr lagfrei, aber da ihr in den meisten Modi nicht direkt gegeneinander antretet, ist das noch verschmerzbar. Online könnt ihr außerdem eure Statistiken mit anderen Spielern vergleichen: Wer fuhr den längsten Manual, wer ist wie oft an einer bestimmten Aufgabe gescheitert, wer ist am weitesten gesprungen – über alles wird penibel Buch geführt.

Figuren- und Umgebungsdesign ist gelungener denn je.

Verknote mich ruckelig!

Im Vergleich zum letztjährigen »Hey, wir haben nicht so richtig viel Zeit. Schmeiß mal die PS2-Version durch den HD-Konverter, das merkt garantiert keiner!«-Version ist Project 8 gerade auf der 360 ein Augenschmaus: Die Skate-Animationen sind nach wie vor Zuckerstücke, die Umgebung sieht zumindest ordentlich aus – nicht irre, aber auch keine Ansammlung von mehr oder weniger quadratischen Objekten wie anno dannemals. Auch die Figuren haben an Details und Leben dazugewonnen, selbst wenn gerade die Gesichter leicht zombiehaft blass sind (gerade Tony Hawk sollte einen Besuch beim Dermatologen in Erwägung ziehen, wenn er tatsächlich so aussieht) und der Übergang zwischen Gesicht und Kopf bemerkenswert holprig ist. Und das stilvolle, entgegen der Serientradition geradezu erschreckend ruhige Intro-Video ist sowieso super – interessanterweise lässt es sich auf der 360 erst spät abbrechen, während auf PS2 und Xbox ein Knopfdruck jederzeit für Ruhe sorgt. Aber es gibt auch Probleme, gerade auf der 360: Flüssig läuft das Spiel nicht! Speziell in HD gibt es erschreckend viele Ruckler, die in Kombination mit der gelegentlich konfusen Kamera einen sinnvollen Kombo-Lauf schwierig machen. Fehler in der Schattenberechnung (der Wurf eines festen Objektes baut sich teilweise direkt vor euch auf) und die 

Der Multiplayermodus bietet euch gewohnt viele Spielvarianten – online aber nur an der 360!

scheußlichen Fall-Animationen (Ragdoll-Physik in ihrer schlimmsten Form!) trüben ebenfalls den an sich guten Grafikeindruck. Interessanterweise ist die Xbox-Fassung die ausgewogenste: Zwar fehlen Details und gute Texturen, aber die Geschwindigkeit ist kontant hoch, die Schatten von Anfang an mäßig. Eine nette Idee ist auch, dass ihr während der happigen Ladepausen coole Skate-Videos zu sehen bekommt.

Wie gewohnt gibt’s ordentlich was auf die Ohren: Mehr als 50 Tracks von Bands wie Wolfmother, Damian Marley, Immortal, Bad Religion oder The Ramones warten auf ihren Einsatz, den ihr wie gewohnt nach eigenem Geschmack filtern könnt. Dazu erwartet euch viel englische Sprachausgabe der Pros selbst, wahlweise verständlich gemacht von deutschen Untertiteln. Interessantes Nebendetail: Ist eure PS2 auf Englisch eingestellt, gibt’s französische Bildschirmtexte.