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Trials Rising (Arcade-Action) – Zwischen Dreck und Beutekisten

Die Zukunft war gestern: In Trials Rising wühlen sich die Stunt-Bikes wieder durch den Schlamm der Gegenwart. Rund um den Erdball warten rekordverdächtige 120 Strecken auf ihre Opfer – aber auch jede Menge Beutekisten! Im Test überprüfen wir, ob einem der ganze Krimskrams zum Freischalten die Tour vermasselt.

© Red Lynx / Ubisoft Kiev / Ubisoft

Chaotisches Doppel

Lokal sorgt vor allem der neue Tandem-Modus zu zweit für unterhaltsame Panik: Beide Spieler sitzen dabei auf dem gleichen Bike und müssen koordiniert ihr Körpergewicht verlagern: Das entsprechende Motorrad lässt sich in der Karriere jederzeit anwählen, der Gag nutzt sich aber schnell ab. Oder man startet zu viert in den Party-Modus – auf einer Hand voll Stadionkurse und mit ein paar albernen Extra-Optionen wie erhöhter Geschwindigkeit. Online muss man bisher mit einem Sparprogramm leben. Es gibt nur eine schlichte Spielersuche mit drei Runden und Strecken-Abstimmung. Chat-Icons oder andere Lobby-Finessen fehlen, nach dem Abschluss eines Rennens wird nicht einmal die Zeit angezeigt und man landet auf Wunsch erneut im Matchmaking. Private Duelle sind noch ausgegraut; auf der Switch gibt es den entsprechenden Menüpunkt sogar gar nicht. Ein wenig enttäuschend ist auch der Mix aus Geruckel, Lags und Tearing, den man im Netz zu Gesicht bekommt. Da Kollisionen deaktiviert sind, stören die Technikprobleme den Spaß aber nur dann, wenn das Bild mal wieder einfriert und den Spieler aus dem Rhythmus reißt. Cross-play wird in den Online-Rennen übrigens nicht unterstützt.

Wer sich lieber die legendären Verfolgungsjagden mit seinen Freunden liefert, muss sich auf eine bittere Überraschung gefasst machen. In einem kleinen News-Feed wird man zwar auf dem Laufenden gehalten, wo und wann man gerade von Bekannten geschlagen wurde. Statt mit den Geistern mehrerer Freunde durch die Karriere zu rauschen, bekommt man aber meist Fremde vermittelt. Falls euch das nicht gefällt, könnt ihr umständlich vor dem Rennen den Geist eines Freundes oder euren eigenen auswählen. Wer hat sich das bitte ausgedacht? Hat Red Lynx den größten Motivationsfaktor seines eigenen Spiels vergessen? Das Team hatte aber auch gute Ideen: Eine davon war, die weltweiten Bestenlisten der unterschiedlichen Plattformen via Uplay-Account zu verknüpfen. Allerdings gibt es auch hier Einschnitte bei der Sortierung nach Freunden. Ein nettes Extra ist zudem der verknüpfte Online-Fortschritt, der auch in der Offline-Karriere weiterhilft.

Technisch nicht ganz sauber

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Ägytpen und die chinesische Mauer sind ebenfalls vertreten. © 4P/Screenshot

Apropos Plattformen: Sowohl auf der PS4 Pro als auch auf der Xbox One X lief das Spiel meist flüssig, abgesehen von eher seltenen, dann aber nervigen Freezes. Wenn erst einmal das Bild hängen bleibt, ist der Run oft gegessen. Auf der Switch trat das Problem ähnlich oft bzw. selten auf. Dort kommen allerdings deutliche Nachteile bei Auflösung, Details und nachladenden Texturen hinzu. Allgemein bleibt die Framerate mobil und im Dock mit grob geschätzt 20 Bildern pro Sekunde ziemlich niedrig, was sogar das nötige Feingefühl beim Handling stört. Da die Switch keine Analog-Trigger besitzt, solltet ihr möglichst mit dem rechten Stick Gas geben und bremsen – was nach kurzer Gewöhnung gut funktioniert. Grafisch merkt man der Engine ein wenig ihr Alter an: Das vielfältige Design der düsteren Parcours und gleißend beleuchteten Urlaubsparadiese kann sich auf PS4 Pro und Xbox One X zwar sehen lassen, doch bei näherem Hinschauen entdeckt man hier und da einige unscharfe Texturen oder andere etwas gröbere Details.

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Die Final-Läufe und lokalen Mehrspieler-Matches finden in Stadien statt. Vorher muss man aber oft lange Ladezeiten ertragen. © 4P/Screenshot

Ein Highlight ist erneut der professionelle Strecken-Editor, den selbst die Entwickler nutzen. Enthalten sind über 10.000 Objekte – auch aus den Vorgängern. Auf die gemeinsame Online-Tauschbörse vielfältiger Levels und Genres kann man löblicherweise von allen Plattformen aus zugreifen. Red Lynx hat es allerdings schon wieder versäumt, die mühsame Kamera-Steuerung endlich vernünftig an den Controller anzupassen. Schade auch, dass der Switch-Editor keine Touchscreen-Steuerung bekommen hat. Nähere Infos zu Post-Launch-Plänen mit Events und Erweiterungs-Pass für DLCs gibt es hier. Je nach Edition des Spiels ist der Season-Pass übrigens schon inbegriffen – auch ohne ihn wirkt der Umfang überaus üppig!

  1. - strecken design mit unter das beste was redlynx je fabriziert hat!
    - lootboxen kann man ignorieren (ist eh nur kosmetischer müll drinnen)
    - ab lvl 50 wirds bisschen mühsam mit dem grind um neue strecken freizuschalten da es aber so viele strecken gibt macht es mitunter spaß alte strecken mit einen neuen bike (donkey,helium) nochmals zu probieren
    hab jetzt mittlerweile 140h drauf und immer noch bock! gutes spiel!

  2. Wer noch kein Trials gespielt hat und sich von den Lootboxen abschrecken lässt, dem kann ich nur empfehlen, im nächsten Steam Sale um ein paar Euro die Gold Edition von Trials Evolution zu kaufen, in der ist Trials HD auch enthalten, also gibts massig Strecken. Es werden sogar jetzt noch hin und wieder neue Strecken von Usern hochgeladen.

  3. Das Spiel macht Laune. Das einzige, was mich nervt, sind die Fahrten, wo man eine bestimmte Anzahl an Saltos machen muss. Diesen Technikquatsch habe ich bei den Vorgängern ebenfalls vermieden. Hier muss ich es machen, um weiterzukommen.

  4. Hab mittlerweile fast 30 Stunden auf der Uhr und nicht eine Kiste geöffnet, mir persönlich ist der Krempel tatsächlich auch völlig egal und bisher fühle ich mich in Sachen Ingame-Fortschritt auch nicht eingeschränkt. Spiel mach mir persönlich deutlich mehr Spaß als Fusion, dass hatte mich vom Setting nicht wirklich vollends überzeugt.

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