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Tropico 4 (Taktik & Strategie) – Tropico 4

Den letzten Teil von Tropico hat man noch in guter Erinnerung, weil er zu den satirischen Ursprüngen der Reihe zurückkehrte. Der vierte Teil knüpft wiederum daran an und führt einige zaghafte Neuerungen ein. Lohnt sich der karibische Trip für Hobby-Präsidenten?  

© Haemimont Games / Kalypso Media

El Presidente lässt es krachen

Kann man die fiktive Idylle noch verbessern? El Presidente wird es beweisen.

Kann man die fiktive Idylle noch verbessern? El Presidente wird es beweisen.

Diktatoren haben oft ne Macke, wie wir nicht erst seit Gaddafis skurrilen Fernsehauftritten wissen. Scheinbar macht Macht nicht nur sexy, sondern auch noch irre, denn auch andere Gewaltherrscher verhielten sich recht seltsam: Fidel Castro hielt ellenlange ermüdende Reden, „Papadoc“ Duvalier stütze seine Herrschaft über Haiti auch auf Voodoo, und Imelda Marcos, die exzentrische Frau des philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos, hatte über 1000 Paare Designerschuhe gehortet. Selbstverliebt geht es auch in der virtuellen Politik zu, denn auch als Herrscher von Tropico pflegt man in erster Linie das eigene Image. Der staatliche Pressesprecher gibt ständig neueste Zoten von El Presidente von sich, was witzig ist. Und man kann die eigene Vergangenheit selbst bis ins Detail bestimmen, denn erstmals sind alle Eigenschaften des Avatars wählbar. 

Ist man auch noch so brutal, so gibt es doch immer ein paar Leute, die das gut finden: Egal ob Geheimdienstfolter, Militärherrschaft oder Unterdrückung der Opposition das Land plagen – die Loyalisten halten zu ihrem El Presidente. Um diesen Hardcore-Fans einen Gefallen zu tun, sollte man möglichst ein Museum der eigenen Heldentaten errichten. Auch eine Säule zur Ehren der Nation oder ein Mausoleum kann nichts schaden. Noch mehr Personenkult wird getrieben, wenn überall in den Straßen die Statuen des großen Führers rumstehen. Oder aber man führt per Dekret einen Nationalfeiertrag ein, an dem die Tropicaner mal richtig feiern können. Damit nicht genug, bietet die Akademie die Möglichkeit, einen Klon von El Presidente zu machen – nur für den Fall, dass er mal bei einem Attentat stirbt.      

Karibik zum selber regieren

Unsere Insel soll schöner werden! Irgendwann ist da Ziel erreicht.

Unsere Insel soll schöner werden! Irgendwann ist das Ziel erreicht.

Wer sich als Hobby-Diktator betätigen möchte, kann das in Kampagne oder freiem Spiel tun. Die Kampagne ist dabei kaum mehr als eine Aneinanderreihung von 20 Missionen, die auf verschiedenen Inseln während des Kalten Kriegs spielen. Einmal muss man ein armes Land verbessern, Naturkatastrophen wie einem Wirbelsturm trotzen oder den heimischen Tourismus ankurbeln, wobei es nur einen festen Schwierigkeitsgrad gibt, der sich ganz allmählich von Mission zu Mission steigert. Leider ist nicht immer ganz klar, wohin die Reise geht, da das übergeordnete Ziel innerhalb der Missionen oft nicht zu erkennen ist. So spielt man halt drauf los und macht alles wie gewünscht, bis man unvermutet gewonnen hat. Obwohl sich die Aufträge irgendwann gleichen, macht das Regieren dennoch Spaß.

Sonst gibt es noch die Möglichkeit, frei von irgendwelchen Zielvorgaben zu regieren. Dann lässt sich die Schwierigkeit indirekt mittels Spielparameter justieren, indem man die politische Stabilität erhöht, die Mineralvorkommen festlegt oder die Spiellänge bestimmt. Hier kann man sogar einstellen, dass man weit von den USA entfernt sein möchte. So fällt die Gefahr einer amerikanischen Invasion weg, wenn man es sich mit den USA verscherzt. Einen Mehrspieler hat man sich auch diesmal gespart, stattdessen gibt’s Facebook-Anbindung und Missionen zum Runterladen, was aber kein echter Ersatz ist. Die Inseln samt Zufallsereignisse kann übrigens jeder mit dem beigefügten Editor selbst erstellen.       

Mach alle glücklich!

Sprechstunde beim Diktator. Irgendein Bürger hat immer rein Anliegen.

Sprechstunde beim Diktator. Irgendein Bürger hat immer ein Anliegen.

Während der Missionen der Kampagne gibt es dieses Mal deutlich mehr zu tun, da man ständig kleinere Aufgaben erfüllt. Man muss ein bestimmtes Gebäude bauen, einen Wert der Zufriedenheit oder eine Zahl von Exporten erreichen, wofür man meist in Geld entlohnt wird. Man bekommt die Quests fast immer von den verschiedenen Interessengruppen, die es auch schon früher gab. Da soll man etwa für die Kommunisten eine bestimmte Anzahl Wohnungen bauen. Wer das erfüllt, steigt in deren Ansehen um 15 Punkte. Ebenso muss man mal für die Industriellen eine bestimme Menge Rohstoffe ausführen.

 

Diese Aufgaben kann man nach Gutdünken auswählen, da sie buchstäblich auf der Straße liegen. Dort sind bunte Schaltflächen, über die diese ausgelöst werden. Wer all die Ratschläge beherzigt, sollte kein Problem mit den Gruppen haben, die es schon früher in Tropico gab. Baut man aber keine Kirche, wie es die Religiösen wollen, wird man nicht mit dem Kirchenbann belegt. Lässt man sich nicht erpressen, kann es zu Unruhen kommen. Gewerkschafter sind noch frecher, denn sie blockieren gleich das Werktor einer Fabrik, wenn es nicht nach ihrem Willen geht. Und wer wie in der guten alten Zeit auf die Demonstranten schießen lässt, verschärft den Konflikt nur. Also immer schön cool bleiben und lieber mal den Geldbeutel sprechen lassen!

  1. Also die Kampagne ist echt großartig, finde ich. T4 ist aber wirklich einfacher im Vergleich zu T3. Ein Beispiel: Mit nur anfangs 3 Mais-Farmen hast du nach 3 Monaten schon Exporte von 2,000 - 3,000 Dollar. In T3 waren das gerade mal 600 Dollar. Geldmangel gibt's in T4 also meist nicht.

  2. Komisch das es besser aussehen soll, in wie fern sich jetzt der 3. noch lohnt wenn man den 4. hat, ich weiss nicht recht.
    Ich muss sagen das mir diesen neben quests sehr gut gefallen dadurch ist das spiel etwas "verspielter". Allerdings scheint es mir ein bischen zu leicht zu sein. aber man kann ja noch einiges einstellen was schwierigkeitsgrad angeht.
    Die Kampagne ist mir eigentlich egal. Ich spiel bei solchen spielen meistens eh nur freies spielen. Ich schau aber mal rein weil das Spiel stellenweisen schon echt witzig ist und da könnt ich mir gut vorstellen das sich die Kampagne vielleicht doch lohnt.

  3. Hans Hansemann hat geschrieben:Hab das spiel heute für en 10er bei steam gekauft, ganz guter preiss mit sämtlichen schnick schnack DLC. Ist mein erstes Tropico und meine güte hatte bisher soviel spass mit aufbau simulation wie schon lange nicht mehr. Ich glaub ich hab jetzt 4 stunden gebaut und es war noch lange nicht das ende in sicht. Liegt vielleicht daran das es mein erstes freie spiel war aber egal.
    Hat sich in jedemfall gelohnt. Morgen nochal mit ein bischen mehr planung von vorne anfangen und meine kleine bananen republik zum paradis bauen. :)
    Ich kann dir auch Teil 3 empfehlen. Hat eine bessere Grafik und ist nicht so knallig. Dafür geben Exporte nicht so viel Geld her, du hast keine Nebenquests und keine zusammenhängende Geschichte in der Kampagne. Und nicht so coole Verzierungen. Aber es sieht besser aus.

  4. Hab das spiel heute für en 10er bei steam gekauft, ganz guter preiss mit sämtlichen schnick schnack DLC. Ist mein erstes Tropico und meine güte hatte bisher soviel spass mit aufbau simulation wie schon lange nicht mehr. Ich glaub ich hab jetzt 4 stunden gebaut und es war noch lange nicht das ende in sicht. Liegt vielleicht daran das es mein erstes freie spiel war aber egal.
    Hat sich in jedemfall gelohnt. Morgen nochal mit ein bischen mehr planung von vorne anfangen und meine kleine bananen republik zum paradis bauen. :)

  5. Als Jahrelanger und Treuer Ahänger der Tropico Reihe merkt man sofort das hier die Vorgänger einfach nur ein neues Gesicht bekommen haben.
    Die paar Neuerungen und das drehen an der Grafik Schraube machen Tropico 4 trotzdem für Neueinsteiger und alte Hasen des Sozialistischen Regimes zu einem guten Spiel.

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