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True Crime: New York City (Action-Adventure) – True Crime: New York City

Der anhaltende Erfolg von Rockstars GTA-Serie ruft nach wie vor regelmäßig Nachahmer auf den Plan. Die Entwickler von True Crime: New York City steigen sogar schon zum zweiten Mal gegen den Genre-Primus in den Ring. Zunächst schlägt sich der Herausforderer auch tatsächlich äußerst wacker, aber schon nach wenigen Runden zeigen sich deutliche Abnutzungserscheinungen und es hagelt Verwarnungen wegen schwerwiegender Regelverstöße, die am Ende sogar zur Disqualifikation führen – wir liefern euch die genaue Kampfanalyse.

© Luxoflux (PS2) / Exakt Entertainment (PC, Xbox, GC) / Activision (Konsole) / dtp (PC)

Vom Gangster zum Cop

Nach Nick Kangs Verbrechensbekämpfung in den Straßen von L. A. geht es dieses Mal den bösen Buben in Manhattan an den Kragen. Dazu schlüpft ihr in die Rolle von Ex-Gangster Marcus Reed, der nach einem blutigen Rachefeldzug gegen seine ehemalige Gang sein Leben komplett umkrempelt und unter Aufsicht eines alten Familienfreundes in die Dienste der New Yorker Polizei tritt.

Original: In der englischen Version glaubt man Marcus, dass er schwer verletzt von einer Bandenschießerei zurück kommt…

Doch als er nach jahrelangem Abrackern endlich die begehrte Dienstmarke in seinen Händen hält, wird sein Mentor überraschend Opfer eines Sprengstoffattentats. Ehrensache, dass Reed dem Vorfall persönlich nachgeht und nochmals in die New Yorker Unterwelt eintaucht, um die Täter ausfindig zu machen. Aber schon bald wird klar, dass nicht nur Verbrecher die Finger im Spiel hatten…

Und ewig grüßt das Murmeltier

Anfangs zieht einen die dank prominenter Sprecher wie Laurence Fishburne, Christopher Walken oder Mickey Rourke hollywoodreif inszenierte Story trotz abgedroschener Versatzstücke und stereotyper Charaktere

…und Fälschung: In der deutschen Fassung wirkt es hingegen so als wäre er im örtlichen Waschsalon gestolpert. (beides Xbox)
durchaus in ihren Bann, doch schon bald

 

beginnt die Jagd nach einem Maulwurf in den eigenen Reihen leer zu laufen. Grund dafür ist vor allem das sich ständig wiederholende und – von Duellen wie dem gegen ein feuerspeiendes Bühnenschiff ganz abgesehen – immer unglaubwürdigere Missionsdesign: Ihr bekommt einen Hinweis auf einen in die Verschwörung verwickelten Bandenführer, macht ihn ausfindig, legt seine Handlanger um, verhört ihn, erhaltet Hinweise auf einen weiteren Drahtzieher und das ganze Spiel beginnt von vorn. Und nachdem ihr diese Schleife vier Mal durchlaufen habt, ist der Fall dann auch schon gelöst.

Zwar könnt ihr bei Bedarf nebenher noch Jagd auf Kleinkriminelle machen, Informanten rekrutieren, Turnschuhe für ein Bonusoutfit einsammeln sowie an illegalen Straßenrennen oder Kampfturnieren teilnehmen, um die jeweiligen Veranstalter hochzunehmen und Polizeikarriere zu machen, aber auch hier beginnen sich die Ereignisse schnell zu wiederholen. Gerade bei Razzien betretet ihr immer wieder die gleichen Gebäude, macht identisch handelnde Verbrecher dingfest und findet an exakt den selben Stellen die exakt selben Beweisstücke wieder.

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Beim ersten Mal ist das ja noch ganz spannend, beim zweiten Mal wirds jedoch schon langweilig und später ists einfach nur noch lästige Routine.

Wozu Qualitätsprüfung?

Zudem kann es passieren, dass während der optionalen Verbrechensbekämpfung plötzlich der Hauptplot einfriert und ihr keine Chance mehr habt, die Story fortzusetzen. Wer das zu spät bemerkt und den Spielstand zwischenzeitlich gesichert hat, kann seine bisherige Karriere gleich an den Nagel hängen und das Spiel nochmals von vorn beginnen. So etwas ist natürlich völlig indiskutabel und bricht dem Spielspaß nicht nur wertungstechnisch das Genick. Hinzu kommt, dass sich der Titel selbst in der Verkaufsfassung mehrfach aufgehängt hat und nur durch einen Neustart der Konsole wieder in die Gänge kam – wodurch jeder nicht gespeicherte Fortschritt natürlich ebenfalls verloren war.