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Ultima Forever: Quest for the Avatar (Rollenspiel) – Ultima Forever: Quest for the Avatar

Ultima ist bis heute Kult – daran konnte auch der miserable neunte Teil aus dem Jahr 1999 nichts ändern. Die Rollenspielserie von Richard Garriott gehört zu den großen Erfolgsgeschichten der 80er Jahre. Sie hat als Pionier die virtuelle Fantasy mit begründet und eine ganze Generation von Fans geprägt. Nach fünfzehn Jahren öffnen sich endlich wieder die Tore nach Britannia. Zunächst auf dem iPad, PC und Android sollen folgen.

© Mythic / Electronic Arts

Eine Parallelwelt braucht Helden

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Hey, das sieht ja aus wie das alte Ultima! Ja, aber recht schnell folgt den Tarotkarten FIFA-14-Werbung sowie der Shop. © 4P/Screenshot

Lady British ist verzweifelt: Vielleicht ein wenig, weil Lord British lieber zum Mond fliegt oder Geld für „Shroud of the Avatar: Forsaken Virtues“ sammelt. Aber vor allem, weil sich eine seltsame Seuche im Fantasyreich Britannia breitmacht. Das so genannte „Schwarze Tränen“ überzieht das Land mit ekelhaften Flecken und Monstern. Wie praktisch, dass Helden von der Erde immun zu sein scheinen. Also ruft die Monarchin tapfere Recken, die fast wie im Klassiker moralische Fragen über Tarotkarten beantworten müssen. Man startet danach entweder als Kämpfer oder Magier in einer hübsch illustrierten 2D-Welt voller Pastellfarben. Und man steigt schneller auf als man Teufelskerl rufen kann.

Ist auch kein Wunder: Tippt man ein  Monster an, haut der Held automatisch zu. Zwischendurch noch auf einen Heiltrank oder den Spezialangriff drücken – das wars. Spannung? Taktik? Fehlanzeige. In Bosskämpfen reicht es sogar meist, einfach auf dem Feld mit dem Obermotz zu stehen und im Rhythmus der Abkühlzeit zwei Icons anzuklicken: Spezialangriff, Heiltrank, fertig – gähn. Blizzards Hack`n Slay wirkt gegen dieses extrem simplifizierte Gekloppe wie eine Simulation.

„Lass dir nicht die Simpsons Springfield entgehen!“

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Ein Boss? Keine Bange: Man kann nahezu jedes Gefecht mit simplen Fingertippern gewinnen. Taktik? Fehlanzeige! © 4P/Screenshot

Während man seinen 3D-Helden in einer schrägen Draufsicht mit dem Finger über die malerische Karte bewegt, überkommt einen nichtsdetotrotz fast ein nostalgisches Déjà-vu. Und hey, die Weltkarte ist ja riesig! Der erste Auftrag ist eher klein: Tränenschleim in der Kanalisation vernichten. Es folgen andere, viele andere, die aber meist in Gegnerwellen in einem Dungeon enden, wobei man hier mal eine Statue verschieben, da mal ausweichen oder etwas länger aushalten muss – das Spieldesign entspricht mit seinem Holen und Bringen, Suchen und Töten in etwa der öden Norm gewöhnlicher Online-Rollenspiele.

Aber selbst wenn man nach den ersten Dialogen mit der Lady und ihren Dienern noch ein wenig britannische Wärme verspürt: Die kalte Dusche folgt in regelmäßigen Abständen, fast wie eine Art Kneipp-Therapie gegen zu viel Immersion. Da sind z.B. Pop-ups, bevor man Kerker betritt: „Lass dir nicht die Simpsons Springfield entgehen!“ – ähnlich wie in Dungeon Keeper muss man allerlei Datenaustausch mit Electronic Arts zulassen. Und der Publisher lässt keine Chance aus, die eigene Produktpalette in diesem Rollenspiel anzupreisen. Alles, was die Entwickler von Mythic hinsichtlich „Respekt gegenüber der Vorlage“ schwadronierten, sollte man als mythologische Werbebotschaft betrachten.

  1. Die dämlichen Schlipsträger in der Managementabteilung sollten dazu verdammt werden 10000× "Respekt und Nachhaltigkeit" an eine Schultafel zu kritzeln. Und zwar mit extra nervig quietschender Kreide.
    Dungeon Keeper.. Ultima... - Dafür würde ich gutes Geld bezahlen. Aber natürlich nicht in dieser Form.
    Pfui!
    Edit: Die Wertung passt, musste gut schmunzeln!

  2. [quote="4P|T@xtchef"
    Es gibt sehr viele gute Spiele, die das Touchscreen-Format hervorragend ausnutzen. Und zwar ohne ein Bezahlmodell, das direkt in die Spielerfahrung eingreift! Die Leute sind ja bereit, für gute Qualität zu zahlen. Dass ein großer Publisher wie EA so plump vorgeht, ist mir ein Rätsel.[/quote]
    Mir nicht. Ich bin mir ziehmlich sicher das Dungeon Keeper und Ultima Forever ordentlich Gewinn abwerfen werden, da die Entwicklungskosten so gering waren. Man darf ja nicht vergessen das EA lange auf Qualität gesetzt hat, aber furchtbare Verluste eingefahren hat (über 2 Millarden zwischen 2008 und 2012). Man hat Glück gehabt, dass man im Gegensatz zu z.B. Acclaim genug Reserven hatte um nicht pleite zu gegen. Ich glaube manche sind sich gar nicht bewusst, wie "kostenlose" Spiele die Gewinnbranchen der Branchenriesen drücken.Da heißt mit den Wölfen heulen, nur lauter. Kurz: Wenn sich genug Leute finden die diese "dahingerotzen" Shops, äh Spiele, profitabel zu machen, dann kann man EA nicht verdenken soetwas zu produzieren. Es liegt an den Konsumenten diesen Schrott zu ignorieren.

  3. Die Lizenz befindet sich auf jeden Fall in guten Händen:
    http://www.gamestar.de/spiele/lord-of-u ... 32638.html

    Wie Electronic Arts im Forum von Lord of Ultima bekannt gibt, wird das Browserspiel am 12. Mai komplett eingestellt. Eine Begründung nennt der Publisher nicht. Schon letztes Jahr im Juli hatte EA das Studio Phenomic geschlossen, das für die Entwicklung des Titels verantwortlich war.
    Lord of Ultima war im April 2010 mit einem Free2Play-Modell gestartet. Spielern die noch über ein Guthaben der Ingame-Währung »Play4Free Funds« verfügen, rät EA, das in den nächsten drei Monaten bis zur Schließung aufzubrauchen. Es soll keine Rückerstattungen geben.

  4. das schmerzt einfach nur... habe vor einigen Monaten U7 installiert, klar sieht etwas pixelig aus, aber immernoch ein Meisterwerk in Sachen Spielwelt und wie man (ich) in diese reingezogen wird. Was nun EA mit der Serie macht ist traurig, einfach nur wahnsinnig traurig, ich hasse diesen Verein.

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