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Ultimate Spider-Man (Action-Adventure) – Ultimate Spider-Man

Letztes Jahr sprang Spider-Man passend zum zweiten Kinofilm auf alle möglichen Plattformen – und zeigte auf den großen Konsolen, wie unterhaltsam Schwing-n-Klopp sein kann. Dieses Jahr gibt es zwar keinen Leinwandauftritt, aber dafür spinnt sich Spidey aus den Comics auf die Bildschirme. Konnte sich Entwickler Treyarch nochmals steigern?

© Treyarch (Konsolen) / Beenox (PC) / Activision

Von Helden und Parasiten

Der Comic Ultimate Spider-Man wurde vor fünf Jahren ins Leben gerufen: Der Bestseller verfolgt eine alternative Realität im Leben des jungen Peter Parker, in der er versucht, die Arbeit seines verstorbenen Vaters an einem 

Die Figuren könnten direkt den Comics entsprungen sein.

Krebs heilenden Bio-Anzug weiterzuführen. Leider entpuppt sich diese Klamotte als kontraproduktiver Lebenssauger, dem Peter nur knapp entkommt. Als sein Freund Eddie Brock, dessen Vater ebenfalls an der Entstehung des Anzugs beteiligt war, von Peters Versuch erfährt, wird er so sauer, dass er das Gebräu an sich ausprobiert. Als Ergebnis kam das mächtige Monster Venom heraus, das nur noch den Tod Spider-Mans im Sinn hat.

Entwickler Treyarch legt höchsten Wert auf Authentizität seiner Charaktere und Treue zur Comiclinie. Um das zu gewährleisten, wurden die Original-Autoren Brian Michael Bendis und Mark Bagley von Anfang an in die Entwicklung involviert – die beiden waren für Konzeptzeichnungen, Storyverlauf und Dialoge zuständig. Das Resultat ist ein Spiel, das näher an einem Comic ist als jedes andere zuvor – selbst Comix Zone und XIII können da nicht mithalten.

Ihr übernehmt dieses Mal nicht nur die Kontrolle über den Netzschwinger, sondern auch über Venom. Die beiden steuern sich recht ähnlich, allerdings mit einigen Unterschieden:

Venom benötigt immer wieder einen Passantensnack, um seine Lebensenergie aufzufrischen.

Venom kann nicht schwingen, dafür aber gigantische Sätze springen. Außerdem kann er schwere Dinge anheben und damit nach anderen schweren Dingen oder Personen werfen – der Autowurf nach einem 

Helikopter erinnert etwas an »The Incredible Hulk – Ultimate Destruction«, allerdings sind Venoms Möglichkeiten lange nicht so ausgefeilt. Er verlässt sich weniger auf Geschwindigkeit, sondern vielmehr auf rohe Kraft. Und zu schmackhafter Letzt muss Venom ständig auf seine Lebensenergie achten: Der Blut saugende Anzug knabbert stetig an der Leiste, die sich mit einem knackigen Passantensnack wieder auffüllen lässt.

Der Schwinger von nebenan

Wie in Spider-Man 2 erwartet euch auch hier wieder eine frei begehbare Stadt. Doch obwohl Manhattan um Queens erweitert wurde, ist die Stadt insgesamt kompakter und nicht mehr vollständig am realen Vorbild orientiert. Wanderer erkennen zwar viele vertraute Straßenzüge und Touristenattraktionen, aber Comic-Erweiterungen wie die Empire State-Universität oder das Baxter Building sind fiktiver Natur. Nichtsdestotrotz ist die schiere

Ihr könnt euch frei durch die gigantische Stadt schwingen.

Größe nach wie vor beeindruckend; Ihr könnt etliche Viertelstunden einfach nur mit dem Schwingen durch die Straßen und Hochhausschluchten verbringen, auf gigantische Gebäude klettern und euch 

von dort runterfallen lassen – das Höhengefühl ist trotz des deutlichen Comic-Touches, der sich vom Realismus-Anspruch des Vorgängers abwendet, immer noch fantastisch. Detaillierte, von Bäumen und Laternen gesäumte  Straßenzüge voller Verkehr und Fußgänger sorgen für Leben, das nur auf der PS2 an seine Grenzen stößt – hier gibt es immer wieder Ruckler und speziell von hohen Gebäuden sieht die Umgebung kahl und texturarm aus.

Wer noch nie ein Spider-Man-Game gespielt hat, wird über das anfängliche Tutorial sehr dankbar sein. Das wird dieses Mal allerdings nicht kommentiert geleitet, sondern wirft euch in einen Kampf gegen Venom, in dem ihr alles über Schläge und Kicks. Danach geht es als Peter Parker über die Dächer der Stadt, wobei ihr die Netzsteuerung, Doppelsprünge, Wandkrabbeleien und Spideys sonstige akrobatische Aktivitäten kennen lernt. Wenn ihr hingegen den Vorgänger in- und auswendig kennt, dann solltet ihr euch auf einige Änderungen gefasst machen: Ihr könnt jetzt z.B. keine Gebäude mehr hochrennen –

Spideys Kampfmöglichkeiten sind im Vergleich zu vorher etwas eingeschränkter.

nur noch krabbeln. Ihr dürft im Kampf zwar alle möglichen Angriffsarten kombinieren, aber insgesamt gibt es weniger und weniger verrückte Kombos als gehabt. Immerhin ist der Kampf insgesamt rasanter und comicartiger geworden: Ihr könnt Ziele wechseln, von Wand zu Wand und von Feind zu Feind springen, Bösewichter einspinnen und zum Ausdünsten an Laternen aufknüpfen. Auch das Netz ist nicht mehr so vielfältig einsetzbar: 

keine Netzhandschuhe mehr, kein Netzschild, keine kaufbaren Upgrades. All das lässt sich durchaus mit dem Comic-Ursprung erklären, schließlich steht Spider-Man hier noch am Anfang seiner Entwicklung und hat schlicht noch nicht soviel drauf. Vom spielerischen Standpunkt hingegen ist es schon etwas verwunderlich, in einem Nachfolger in seinen Möglichkeiten eingeschränkter zu sein als noch im Vorgänger. Das gilt leider auch für das, womit ihr die meiste Zeit verbringen werdet: das Schwingen. Es geht einfach nicht mehr so leicht und flüssig von der Hand wie noch in Spider-Man 2. Das liegt zum einen daran, dass ihr mit dem

Zusätzlich empfehlen wir:

Test: NDS-Version
Test: GBA-Version

Netz nicht mehr so viel machen könnt. Auch das relaxte Pendel-Gefühl ist nicht mehr so ausgeprägt – das sanfte 

Gleiten durch die Stadt macht zwar immer noch sehr viel Spaß, jetzt allerdings auch etwas Arbeit. Und das ist neu.