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Uncharted 4: A Thief’s End (Action-Adventure) – Eine Brudergeschichte

Nachdem
Dark Souls jetzt offiziell beendet wurde, schließt sich
dieses Jahr für eine weitere prominente Reihe der Kreis: Uncharted 4: A
Thief’s End ist das letzte Spiel mit Nathan Drake. Der Haudegen konnte
einer Lara Croft seit 2007 überzeugend nacheifern und sie über drei Auftritte hinweg nicht nur technisch überflügeln: Seine Abenteuer
setzten Maßstäbe hinsichtlich der Inszenierung von Action und Akrobatik. Kann dieser moderne Indiana Jones auch auf PlayStation 4 begeistern? Und gelingt Naughty Dog inhaltlich ein würdiger Abschluss? Mehr dazu im
Test.

© Naughty Dog / Iron Galaxy / Sony

Butch Drake und Sundance Sam

Der Colt kracht, der Schurke fällt, ab in Deckung! Irgendwo im schottischen Hochland erleben Nathan und Sam Drake gerade ihren eigenen Western. Vor den Überresten einer mittelalterlichen Kathedrale jagen den beiden Brüdern die Projektile und Granaten nur so um die Ohren. Und weil da keine keltischen Hillbillys, sondern südafrikanische Söldner mit reichlich Berufserfahrung aus allen Rohren feuern, muss man Acht geben, dass man nicht flankiert oder umzingelt wird. Also huscht man von Mauer zu Mauer, erklimmt Anhöhen oder rollt elegant aus der Schusslinie.

Auf dem dritten der fünf Schwierigkeitsgrade wird man in diesem Uncharted 4: A Thief’s End bereits angenehm gefordert – vor allem, wenn man Zielhilfen & Co abschaltet. Erfahrene Shooterspieler sollten aber unbedingt die vierte Stufe wählen. Keine Bange: Man hat es nicht mit Gegnerwellen zu tun, sondern mit koordinierten Angriffen kleiner Trupps, die sich verschanzen, Stellungen wechseln und von Scharfschützen unterstützt werden. Wer zu lange an einem Punkt verharrt, der verliert sein Leben sehr schnell in dieser verschneiten Idylle. Und warum das alles?

Kleiner und großer Bruder

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Sam und Nathan Drake jagen dem Schatz von Henry Avery nach – und sie hinterlassen Spuren von Europa bis Afrika. © 4P/Screenshot

Weil die beiden Waisen seit Kindertagen ein verschworenes Paar sind, das Schätzen und Gefahren einfach nicht widerstehen kann – schon im Prolog kann man selbst erleben, wie der kleine Nathan dem großen Sam nacheifert. Es ist rührend, wenn der Junge vor einem gefährlichen Sprung zögert, bevor ihm der Bruder Mut zuspricht; oder wie er mit großen Augen dessen Motorrad bewundert. Dieser stimmungsvolle Einstieg zeigt die ersten Facetten einer Beziehung, die als interessantes Leitmotiv die folgenden Stunden prägt. Und Naughty Dog gelingt das Entscheidende: Man kann sich mit beiden identifizieren, obwohl sie – natürlich – ganz unterschiedliche Charaktere sind, die auch mal heftig aneinander geraten.

Allerdings entwickelt sich trotz dieser lobenswerten erzählerischen Ansätze natürlich kein Familiendrama, sondern weiterhin ein actionreiches Abenteuer. Man kann sich in Konfliktsituationen nicht entscheiden und es gibt die eine oder andere Schwachstelle in der Glaubwürdigkeit. Den Widerspruch zwischen dem hohen Bodycount einerseits und den eigentlich „guten“ Halunken, die selbst in gefährlichsten Szenen keine Mörder sein wollen, wird die Story auch in diesem vierten Teil nicht überwinden. Es sei denn, man spielt komplett ohne Kämpfe im Erkundungsmodus. Aber das Drehbuch liefert zumindest genug Einblicke, um nicht nur die Brüder, sondern auch ihre schussgewaltige Schicksalsgemeinschaft zu verstehen. Außerdem krachen die Colts wirklich gut. Und Indiana Jones war ja auch nicht gerade zimperlich…

Auf der Spur legendärer Piraten

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In Italien müssen Nathan, Sam und Sully schnell und clever vorgehen, um ein Artefakt aus einer laufenden Auktion zu stibitzen. © 4P/Screenshot

Naughty Dog inszeniert weiterhin einen Abenteuerfilm mit viel Krawumm. Aber die Regie ist viel reifer, lässt auch abseits der Dialoge tiefer in die Charaktere blicken und erzählt über Erkundung im Stillen. Es gibt so viele gute Szenen ohne Action. Wenn man mit Nathan und Sam in einem famos inszenierten Rückblick durch ein mehrstöckiges Herrenhaus voller Masken, Vasen, Rüstungen, Münzen, Landkarten und Waffen aller Zeitalter stromert, kann man die kindliche Faszination an Entdeckungen ebenso nachvollziehen wie die brüderliche Beziehung – die beiden haben nur sich, dazu die Erinnerungen an ihre verstorbene Mutter. Es ist schön, dass nicht nur die Biographie und der Charakter des Helden hier ergänzt werden, sondern dass auch seine Familie in diesem Finale greifbarer wird; zumal auch einige offene Fragen zur Herkunft geklärt werden.

Spätestens in Schottland geht es allerdings nicht mehr um einen Einbruch von Jugendlichen, sondern um Leben und Tod: Der hunderte Millionen Dollar schwere Schatz des legendären Piraten Henry Avery lockt eben auch skrupellose Jäger an. Und die verfolgen die Brüder über knapp zwanzig Stunden in einer Tour de Force von Europa bis Madagaskar, inklusive halsbrecherischer Karambolagen und Rallye-Einlagen in Innenstädten. Selbst wenn einige Antagonisten im Laufe des Abenteuers an Präsenz verlieren oder ihr Potenzial nicht ausspielen, fühlt man sich in den ersten Stunden von vielen Fragen und mächtigen Gegnern umzingelt. Wo genau ist der Schatz eigentlich? Nein, man darf ihn nicht frei auf einer Weltkarte voller Orte suchen, sondern wird linear von Schauplatz zu Schauplatz geführt. Nicht nur Söldner sind einem bei der Recherche auf der Spur: Der ältere Bruder Sam saß viele Jahre in Panama im Knast und wird jetzt von einem skrupellosen Bandenchef erpresst, dem er für seinen Ausbruch die Hälfte des nicht mal georteten Schatzes versprechen musste – und das bitte in drei Monaten. Und so trifft die akute Lebensgefahr des einen auf den beschaulichen Alltag des anderen.

  1. Gerade die FPS Einlagen fand ich eher naja. Da gibt es wirklich Besseres. Sonst war ich mit dem Gameplay schon gut gestellt, obwohl mir irgendwann doch die Abwechslung fehlte. Man wusste praktisch immer das es nach Erkunden und Klettern zwangsläufig wieder auf sehr wilde Ballerei und Faustkämpfe raus läuft. Fairerweise haben mir diese Einlagen bei Teil4 aber am besten von allen vier Teilen gefallen. Allein die Einlagen mit den Trucks oder Motorrädern waren halt sehr geil. Genau so Motorboot fahren oder die Flucht aus der Stadt. U4 gehört für mich auf jeden Fall zu den besten PS Titeln dieser Generation. Schon das ganze Flair und die Story haben für manche Abnutzung beim Gameplay entschädigt. Vom reinen Gameplay her finde ich die TR Reboots besser.

  2. Chibiterasu hat geschrieben: 02.11.2020 18:15 So, ich bin durch.
    Gegen Ende war alles dann wieder etwas langweiliger, Standardgeballere, vertraute Klettersequenzen, Kisten schieben, Button mashen und viel Gescriptetes. Der Epilog war noch nett.
    Ab Kapitel 11 mit dem Uhrturm und der Autoverfolgungsjagd (letztere sicher eine der besten Actionsequenzen in einem Videospiel ever, weil es sich bei all dem Spektakel doch halbwegs frei anfühlt), über alles auf Libertalia bis inkl. Kapitel 18 war es eigentlich wirklich sehr gute Unterhaltung. Mir hat auch das Rückblenden-Level in dem Haus mit den ganzen archäologischen Schätzen sehr gut gefallen. Wie zuvor schon mal gesagt nur ziemlich verschwenderisch eigentlich. So etwas zu erschaffen, dafür dass man da quasi nix macht außer rumgehen (genau wie beim Epilog).
    Ich hätte gerne ein Assassin's Creed Black Flag 2 mit einer Stimmung wie auf Libertalia, wo man so eine Insel immer weiter erkundet und sich ansiedelt, das Haus ausbaut etc. und von dort dann immer zu Beutezeugen lossegelt.
    Dieser Bereich war in UC4 wirklich optisch wahnsinnig stimmungsvoll gemacht. Ich steh einfach auf diese mit Pflanzen überwucherten Orte. Das reizt mich auch am meisten an Last of Us 2.
    Mir ist klar, dass die Einführung wichtig war, aber ich fand eigentlich die erste Hälfte des Spiels wirklich sehr lahm und unoriginell. Das hat die zweite Hälfte doch ganz gut rausgerissen. Finde 4 daher schon noch etwas besser als Teil 2, welcher davor der einzige Teil für mich war, den ich streckenweise gerne gespielt habe.
    Meine Kritik weiter oben kam daher wirklich etwas verfrüht (lass ich aber doch für etwas mehr als die Hälfte des Spiels stehen). Ich bleibe dabei, dass sich das Gameplay an sich extrem schnell abnutzt und eigentlich kann man nur hoffen, dass Naughty Dog ihre großen Budgets und das blinde Vertrauen von SONY mal für etwas spielerisch (und nicht nur grafisch und erzählerisch) Ambitionierteres aufwenden.
    Uncharted kann man wohl wirklich mal ne...

  3. So, ich bin durch.
    Gegen Ende war alles dann wieder etwas langweiliger, Standardgeballere, vertraute Klettersequenzen, Kisten schieben, Button mashen und viel Gescriptetes. Der Epilog war noch nett.
    Ab Kapitel 11 mit dem Uhrturm und der Autoverfolgungsjagd (letztere sicher eine der besten Actionsequenzen in einem Videospiel ever, weil es sich bei all dem Spektakel doch halbwegs frei anfühlt), über alles auf Libertalia bis inkl. Kapitel 18 war es eigentlich wirklich sehr gute Unterhaltung. Mir hat auch das Rückblenden-Level in dem Haus mit den ganzen archäologischen Schätzen sehr gut gefallen. Wie zuvor schon mal gesagt nur ziemlich verschwenderisch eigentlich. So etwas zu erschaffen, dafür dass man da quasi nix macht außer rumgehen (genau wie beim Epilog).
    Ich hätte gerne ein Assassin's Creed Black Flag 2 mit einer Stimmung wie auf Libertalia, wo man so eine Insel immer weiter erkundet und sich ansiedelt, das Haus ausbaut etc. und von dort dann immer zu Beutezeugen lossegelt.
    Dieser Bereich war in UC4 wirklich optisch wahnsinnig stimmungsvoll gemacht. Ich steh einfach auf diese mit Pflanzen überwucherten Orte. Das reizt mich auch am meisten an Last of Us 2.
    Mir ist klar, dass die Einführung wichtig war, aber ich fand eigentlich die erste Hälfte des Spiels wirklich sehr lahm und unoriginell. Das hat die zweite Hälfte doch ganz gut rausgerissen. Finde 4 daher schon noch etwas besser als Teil 2, welcher davor der einzige Teil für mich war, den ich streckenweise gerne gespielt habe.
    Meine Kritik weiter oben kam daher wirklich etwas verfrüht (lass ich aber doch für etwas mehr als die Hälfte des Spiels stehen). Ich bleibe dabei, dass sich das Gameplay an sich extrem schnell abnutzt und eigentlich kann man nur hoffen, dass Naughty Dog ihre großen Budgets und das blinde Vertrauen von SONY mal für etwas spielerisch (und nicht nur grafisch und erzählerisch) Ambitionierteres aufwenden.
    Uncharted kann man wohl wirklich mal ne ganze Weile ruhen lassen.
    Wenn Lost Legacy mal in...

  4. Gerade das klettern ist sehr automatisiert wie bei HZD , AC oder Tomb Raider. Natürlich teilen sich alle Spiele mit Kletterpassagen die extra weiß angemalten Balken oder Steine, damit man ja auch weiß wie es sofort weitergeht. Herausforderung sieht anderst aus.
    Ich dachte sowieso, das es sich bei UC 4 mehr um einen interaktiven "Hollywood like" Film handelt, wo das Gameplay nettes Beiwerk ist und eher die sekundäre Rolle spielt. Also primär es um gute Dialoge , Charaktere und Inszenierung ging.
    Was die Ballereien anbelangt könnte ich jetzt auch kein anderes Spiel benennen das es cleverer gemacht hätte was KI und Combat anbelangt. Aber das war wohl auch nie die Intention des Entwicklers.

  5. Hab einige Kapitel weitergespielt und da waren dann jetzt doch ziemlich beeindruckende Abschnitte dabei. Meine Kritik am Gameplay bleibt, aber die Gebiete fühlen sich etwas offener an und die Grafik und Inszenierung sind wirklich am Anschlag. Ziemliche Steigerung. Werde es bald fertig spielen und geb dann nochmal ein Fazit ab.

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