War der erste Ausflug von Strickmännchen „Yarny“ nach Aussage von Creative Director Martin Sahlin ein Puzzle-Adventure, das erzählerisch von autobiografischen Elementen geprägt war, dreht sich in Unravel 2 alles um Freundschaft. Und das spiegelt sich auch spielerisch wider. Nachdem Yarny in der Anfangssequenz in einem schweren Sturm aus einem Boot herausgeschleudert wird und sein Faden reißt, wird er ans Ufer gespült. Dort trifft er ein anderes Wollmännchen, das ebenfalls verloren scheint. Die beiden knüpfen ihre Fäden zusammen und müssen die vor ihnen liegenden Gefahren gemeinsam bewältigen. Dementsprechend wurden auch die Umgebungspuzzles auf kooperatives Spiel ausgelegt.
Im Gegensatz zu A Way Out ist es aber keine Pflicht, einen zweiten Spieler auf dem Sofa neben sich zu haben. In Unravel 2 kann man auch als Solospieler die sieben Abschnitte erleben, die unter dem Strich etwa zweieinhalb bis vier Stunden Zeit veranschlagen dürften – in diesem Fall schaltet man einfach zwischen den Figuren um und kann sie sogar miteinander „verknüpfen“, damit man schnell vorwärts kommt und nicht permanent hin und her wechseln muss, nachdem man ein paar Schritte gemacht hat. Doch mehr Spaß macht es natürlich mit einem menschlichen Mitspieler. Nicht nur, weil man dann gemeinsam über die Bildsprache diskutiert und versucht, die Bedeutung der häufig verschwommenen Ereignisse in der „menschlichen“ Welt zu erfassen, die abseits des Freundschaftsthemas viel Interpretationsspielraum zulassen.
Kooperativer Puzzlespaß
Sondern vor allem, weil man gemeinsam überlegen kann, wie man mit die clever eingesetzten sowie simplen, zumeist auf aus dem Vorgänger bekannten Elemente effektiv einsetzen kann, um die Puzzles zu lösen. So kann man weiterhin die Umgebung manipulieren, indem man seinen Faden an vorgesehenen Punkten anbindet und schließlich z.B. per Schwerkraft oder durch Ziehen Schalter betätigt, Äste aus dem Weg räumt usw. Und man darf auch weiterhin an bestimmten, ebenfalls durch Bindfaden markierten Punkten eine Art Trampolin aufbauen, um höher springen zu können oder Gegenstände darüber zu schieben. Neu ist, dass man sich nicht nur von bestimmten Fixpunkten abseilen darf, sondern auch den Partner quasi als Ankerpunkt verwenden kann. Der Kumpel kann übrigens auch bewegliche Gegenstände in Positionen halten oder mit einem darauf bewegen, so dass man die gut platzierten Hindernisse überwinden kann.
Für mich hat sich schon Teil 1 genau so angefühlt und ich konnte den Hype dahinter 0,0 nachvollziehen.......
Jetzt wo es einen zweiten Teil gibt, bekomme ich zumindest die Hoffnung das beide auch eines Tages auf einen Datenträger gepresst werden.
Wer etwas sucht, das man als Erwachsener zusammen mit seinem nicht allzu kleinen Kind spielen kann, findet hier eines der besten Spiele. Es ist nicht allzu kompliziert und sollte doch einmal Frust auftreten, kann man den Partner einfach Huckepack nehmen. Das ist grandios gemacht und charmant umgesetzt. Gibt viel zu wenig Spiele, die Eltern und Kinder zusammen bringen können ohne dass sich einer langweilt. Also unter der Voraussetzung deutlich über 78. Für den erwachsenen Singleplayer Core-Gamer gehe ich mit der niedrigen Bewertung d'accord.
Danke für den Test. Schade dass die emotionale Bindung bei Mathias nicht funktioniert hat, aber vielleicht klappt es ja bei mir. Abseits davon liest sich der Test ziemlich gut. Im Prinzip more of the same mit Coop. Ich werde mir Unravel 2 definitiv kaufen (das war eigentlich schon nach der Vorstellung des Spiels klar), aber es alleine spielen. Ist einfach mal etwas anderes 2 Figuren zu steuern, was einen gewissen Reiz hat.
Es lässt sich übrigens auch hervorragend alleine durchspielen. Den Test kann ich unterschreiben, hab das Spiel mit 82% ähnlich bewertet.