Kleiner aber feiner Schubquadrant
Der Schubquadrant ist deutlich kleiner als etwa der Bravo Throttle Quadrant, bietet dafür aber eine erstaunlich umfangreiche Funktionalität: Neben den auf der Oberseite angebrachten vier Schubreglern im Airliner-Layout sind an der Vorderseite nämlich drei weitere Analog-Achsen angebracht, die Schubkontrolle, Propeller- und Gemisch-Einstellungen von Leichtflugzeugen wie der Cessna-172 nachempfunden sind. Zudem können die weißen Airliner-Griffstücke der Schubhebel ebenfalls gegen Aufsätze für Einmotorige Propellermaschinen wie die Cessna Grand Caravan getauscht werden. Das ist richtig cool, denn so hat man mit nur einem Gerät Bedienmöglichkeiten für fast jeden zivilen Einsatzzweck parat.
Neben der Energieverwaltung umfasst der Schubquadrant außerdem ganze zehn nummerierte Tasten, die für Funktionen wie Fahrwerk, Landeklappen oder den Autopiloten genutzt werden können. Bis auf die metallenen Hebel sind auch hier Tasten und Verschalung aus einfachem Hartplastik hergestellt, genau wie beim Yoke macht aber auch die Verarbeitung des Schubquadranten einen ordentlichen Eindruck. Ein echtes Highlight ist dabei das ebenfalls vorhandene Trimmrad, das beim Einstellen der Trimmung einen ordentlichen Widerstand vermittelt und so präzise, manuelle Korrekturen am Trimm der Maschinen zulässt. Das lose, unpräzise Trimmrad war eine der ganz großen Schwachstellen des ansonsten grandiosen Bravo Throttle Quadrant von Honeycomb, die das VelocityOne mit Bravour meistert.
Update-Software zum Vergessen
Die große Schwäche des VelocityOne Flight ist tatsächlich weder seine Verarbeitung noch seine Funktionalität: Mit aktueller Firmware ausgestattet, wird das Gerät völlig problemlos vom Microsoft Flight Simulator erkannt, der auf beiden Plattformen wohl das am weitesten verbreitete Einsatzszenario darstellen dürfte. Zwar sind für einen Blind-Start nicht alle Tasten und Achsen optimal belegt, mit etwas Bastelei im Flugsimulator-Menü lässt sich das vorgefertigte Profil aber gut anpassen. Auch an der Xbox wird das Gerät mit entsprechender Einstellung am Frontdisplay direkt erkannt und kann auch ohne Umschweife als vollständiger Controller-Ersatz genutzt werden.
Nervigerweise ist aber ausgerechnet die Bedienung der Menüs im Microsoft Flight Simulator ohne Controller weiterhin ein Problem, sodass völlig ohne das klassische Konsolen-Eingabegerät nicht abgehoben werden kann. Außerdem sollte die volle Version des Flugsimulators auf der Xbox installiert sein – die praktischere Cloud-Version scheint nicht vollständig mit dem Steuerhorn kompatibel zu sein. Auch ist unverständlich, warum der Flight Simulator auch auf der Xbox nicht die richtigen Tastennamen kennt und ich in den Einstellungen herumprobieren muss, was denn jetzt genau „Joystick Taste 25“ sein könnte.
Das eigentliche Problem des VelicityOne Flight ist aber die Update-Software von Turtle Beach. Das dafür notwendige Tool erfordert nämlich, dass man das Gerät in den Update-Modus schickt und dann per PC-Software die neue Firmware aufspielt. Im Test führte ein Fehler der Update-Software allerdings dazu, dass das Steuerhorn im Update-Modus feststeckte. Erst eine weitere, mühsam über das Windows-Terminal installierte Entwickler-Software erlaubte den Notfall-Rollback und anschließend das korrekte Update des VelocityOne Flight. Das geht natürlich gar nicht – und muss vom Hersteller dringend behoben werden.