Später kann Scralett aber auch ohne zu sterben, Ausflüge ins Totenreich initiieren, um Gegner zu täuschen, zu umgehen oder Rätsel zu lösen, indem sie mit Verstorbenen Kontakt aufnimmt, bestimmte Gegenstände erlangt oder geheime Portale entdeckt. Auch die wenigen, aber gut inszenierten Bosskämpfe finden sowohl im Dies- als auch im Jenseits statt. Manche Gegner sind sogar ausschließlich im Jenseits zu besiegen.
Das System ist an sich sehr interessant und erinnert an die geschickten Dimensionswechsel eines Soul Reaver <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1282′)“>. Das Potential wird in Venetica aber leider kaum genutzt, der nötige Wechsel in die andere Welt abseits der Kämpfe ist stets offensichtlich, Erkundungs- und Rätselmöglichkeiten bleiben nahezu ungenutzt. Stattdessen bestehen die seltenen Knobeleinlagen fast ausschließlich aus simplen Schalterrätseln, die sich selbst ohne das Studieren wenig kryptischer Hinweise in kürzester Zeit lösen lassen. Selbst das Knacken komplizierter Schlösser ist reine Formsache.
Anspruchsloses Schlachten
Auch das Kampfsystem ist an sich eher simpel gehalten: Jede der vier Waffengattungen (Mondklinge, Schwert, Hammer und Speer) bietet quasi nur eine manuelle Kombo, die auf nur einer Taste basiert und deren Timing man selbst im Vollrausch problemlos hinbekommt. Einzig die Defensive verlangt etwas Fingerspitzengefühl, um Blocks oder Ausweichmanöver im richtigen Moment zu veranlassen. Im Grunde laufen aber alle regulären Kämpfe gleich ab: Man landet ein paar Treffer, blockt oder weicht aus und geht wieder in die Offensive bis der Gegner zu Boden fällt. Oft kann man das Ganze beschleunigen, indem man eine gegen den Kontrahenten besonders effektive Waffenart benutzt. Zudem kann man erlernte Spezialmanöver wie Stöße aus der Deckung, Flächenattacken oder magische Angriffe einsetzen, die man sich vorher auf entsprechende Hotkeys gelegt hat.
Wirklich brenzlig wird es aber nur, wenn man es auf engstem Raum mit mehreren Gegnern gleichzeitig zu tun bekommt. Zu Beginn hat man damit teils arge Probleme, später hat man dank nahezu unerschöpflicher Energiereserven und unbegrenzten Inventars hingegen fast nur noch mit der hakeligen Kamera und Zielerfassung zu kämpfen – egal, ob man mit Maus und Tastatur oder dem bis auf die reduzierte Hotkey-Palette gut eingebunden 360-Controller spielt. Wer trotzdem Probleme hat, kann den Schwierigkeitsgrad jederzeit in drei Stufen regulieren und auch Speichern ist jederzeit möglich, wobei die PC-Version eure Fortschritte an bestimmten Punkten auch automatisch festhält. Konsolenspieler müssen ohne Autosave auskommen, dafür ist der Schwierigkeitsgrad insgesamt etwas harmloser. Zudem bieten die Straßen Venedigs nachts ein unbegrenztes Angebot an potentiellen Gegnern, die euch mit Erfahrungspunkten, Wertgegenständen und Stufenaufstiegen versorgen. Ansonsten sind einmal besiegte Gegner für den Rest des Spiels weg von der Bildfläche und wachsen bis auf wenige Ausnahmen auch nicht nach.
Schönheit mit Makeln
Grafisch können sich Venedig und Umgebung durchaus sehen lassen. Die Texturen sind zwar recht verwaschen und auf Konsole noch eine Spur detailärmer als am PC, die größeren Gebäude der Stadt und die teils sehr stimmungsvollen Wasser- und Lichtdarstellungen sorgen aber dennoch für eindrucksvolle Momente. Scarlett kann trotz kostenloser Gondelfahrten sogar schwimmen und es gibt einen dynamischen Tageszyklus, der sich auf einem Stuhl sitzend oder in einem Bett liegend beschleunigen lässt.
Besonderes Lob verdienen die überspitzt markanten, fast wie Karikaturen wirkenden Charaktere sowie die ausgezeichnete Synchronisation mit reichlich Stimmprominenz Die mehrstufigen Bosskämpfe im Dies- und Jenseits zählen zu den Glanzmomenten des ansonsten eher eintönigen Kampfsystems.
Weniger erfreulich sind hingegen die zahlreichen Bugs, KI-Aussetzer und Grafikfehler, die Venetica plagen: Manchmal stehen Gegner einfach regungslos da und lassen sich ohne jede Gegenwehr abschlachten, bleiben selbst nach ihrem Exitus noch wie ausgestopft stehen oder kümmern sich nicht die Bohne darum, wenn neben ihnen ein Kamerad zu Boden geht. Es gibt teils massive Clipping-Fehler oder gänzlich fehlende Texturen, die Kamera verschwindet schon mal in massiven Objekten oder springt nach Ortswechseln völlig chaotisch hin und her, Auftragsziele werden auf der Karte falsch angezeigt, Interaktionen mit Gegenständen oder Charakteren komplett verweigert, teils sogar ganze Quests ausgehebelt. Auch vor Angriffen durch verschlossene Türen oder gar massive Steinwände ist man nicht gefeit, während extreme Animationsaussetzer für unfreiwillige Komik sorgen. Ein bereits erhältlicher Patch schafft mitunter Abhilfe oder Linderung, der mangelnde Feinschliff der Verkaufsversion ist aber dennoch unentschuldbar, auch wenn die meisten Unzulänglichkeiten eher selten sind oder den eigentlichen Spielspaß nur geringfügig mindern. Konsolenspieler müssen zwar weniger Bugs ertragen, von einem fehlerfreien Spiel ist Venetica aber auch auf der Xbox weit entfernt.
möchte anmerken, dass ich bisher keine großen Unterschiede zu den anderen Versionen erkennen konnte.
Was ist eigentlich mit dem PS3 Test? Und wieso finde ich nirgends eine PS3 VErsion, sollte doch schon längst erschienen sein?
Die Grafik und die performance gehören echt nicht erlaubt. Aber Venetica hat eine filmreife Story und die Idee mit dem Tod als Vater und der Schattenwelt ist eine neue und super Idee
Habe bis jetzt offiziell ca. 20 Std. die 360-Version gespielt und gehe an das Spiel mittlerweile mit sehr gemischten Gefühlen heran...
Nachdem ich aufgrund zweier bekannter Bugs neu angefangen hatte, hat mich jetzt nach erneuten 16 Std. der nächste Bug erwischt. Also hier mal die miesesten Fehler, die mir den Spielspaß doch arg vermiesen: Im äusseren Bezirk rettet man ja Nox im Tempel. Wenn man danach sein Haus betritt und ihm gegen die Lektoren hilft, muss man darauf achten, dass er auch wirklich zu sehen ist - und nicht nur mit einem spricht, ohne wirklich da zu sein! GANZ WICHTIG! Ansonsten taucht er auch nicht auf, wenn man die Folgequest erfüllt und man kann die Hauptquest nicht weiterspielen... In den äusseren Katakomben kann es passieren, dass man während eines Kampfes vom Steg ins Wasser fällt. Doch anstatt dann wie gewohnt zu schwimmen, läuft man durch Dunkelheit weiter und kommt nicht wieder auf irgendeinen Weg, weil man einfach "drunter durch" läuft. Ein witziger Effekt dieses Bugs ist allerdings, dass Ihr so die gesamte Karte der Katakomben ablaufen könnt, weil die so gelaufenen Wege als gesehen markiert werden. Aber wie gesagt: das nützt Euch gar nichts, da Ihr sowieso nicht wieder zurück kommt und auf Reset gehen müsst.
So, und jetzt bin ich im inneren Bezirk schon zweimal auf verschiedenen Dächern hängen geblieben - und da Scarlet nicht springen kann und es auch keine Möglichkeit des Teleportierens gibt, hilft auch da nur der letzte Speicherstand. So faszinierend Story und Charakter auch sind - ich werde mit Venetica jetzt erstmal pausieren...