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Volkswagen GTI Racing (Rennspiel) – Volkswagen GTI Racing

Techland, die polnischen Entwickler des gelungenen PC-Racers Xpand Rally, haben anscheinend ihre Liebe für die deutsche Traditionsmarke Volkswagen entdeckt: GTI Racing setzt euch hinter das virtuelle Steuer von Golf, Käfer & Co aus insgesamt fünf Generationen, lässt euch die Boliden ordentlich aufmotzen und dem Bleifuß freien Lauf. Ist GTI Racing das Spiel, auf das tuningbegeisterte VW-Fans gewartet haben?

© Techland / Deep Silver

Xpand VW Racing

Wer bereits in Xpand Rally über die staubigen Pisten gebrettert ist, wird sich bei GTI Racing schnell heimisch fühlen: Das Gerüst wurde weitgehend übernommen und stellt neben Einzelrennen und Mehrspieler-Veranstaltungen den Karrieremodus in den Mittelpunkt, in dem ihr euch in verschiedenen Rennserien vom Anfänger bis zum Racing-Profi vorarbeitet. Während ihr zu Beginn noch mit gemächlichen Modellen wie einem Käfer über den Asphalt tuckert, schaltet ihr mit der Zeit nicht nur neue Strecken und Herausforderungen frei, sondern erfreut euch auch an weiteren Flitzern wie einem hoch getunten 5er GTI, dem sportlichen W12 Coupe sowie kultigen Bonuswagen wie dem VW-Bus. Insgesamt dürften die mehr als dreißig

Der Anfang einer Erfolgsgeschichte: Der Einser-Golf.

Fahrzeuge das Herz eines jeden markentreuen Fans höher schlagen lassen, auch wenn ich neben den zig Golf-Modellen VWs sportlichste Kisten vermisst habe: Wo sind nur all die Sciroccos und Corrados geblieben?

Pimp your Auto

Viele Autofahrer sehen in den Volkswagen nicht nur qualitativ hochwertige Fahrzeuge mit gutem Komfort, die einen sicher von A nach B bringen: Für viele Anhänger sind die Boliden aus Wolfburg zugleich Lebensinhalt und Freizeitbeschäftigung, wenn es mal wieder auf ein VW-Treffen geht und jeder verdiente Euro ins Aufmotzen der Karosserie oder Leistung gesteckt wird. Auch im Spiel könnt ihr die Kohle ins Tuning oder die Anschaffung neuer Modelle investieren. Egal ob ihr euren Motor mit Turbos, Rennchips, fetteren Auspuffanlagen, Fächerkrümmern oder Sportnockenwellen ausstatten wollt, findet ihr gegen passendes Kleingeld die entsprechenden Teile in der hiesigen Werkstatt. Daneben können auch Aufhängung, Lenkung, Bremsen und Getriebe mit Verbesserungen bedacht werden, während ihr der Karosserie fette Spoiler, überarbeitete Front- und Heckpartien sowie dicke Endrohre und Leichtbausätze spendiert. Wer mehr Wert auf das Aussehen seines motorisierten Babys legt, wird ebenfalls fündig: Neben glänzenden Felgen diverser Hersteller stehen euch auch unterschiedliche, jedoch leider nur vorgefertigte Lackierungen zur Verfügung. Schade, dass man sich nicht einmal die Wagenfarbe selbst aussuchen oder seiner kreativen Ader gleich vollkommen freien Lauf lassen kann. Hier sind Titel wie Need For Speed Underground mit ihren unzähligen Vinyls, Aufklebern und Bodykits viel weiter und auch in Sachen Tuning zieht EAs Raserei mit einem deutlich größeren Umfang locker an GTI Racing vorbei. Allerdings solltet ihr im Tuning-Kaufrausch nicht vergessen, immer ein paar Taler auf der hohen Kante zu lassen, denn euer (Volks-)Wagen nimmt bei zu heftigen Berührungen mit anderen Fahrern sowie Streckenbegrenzungen wie Bäumen oder Leitplanken Schäden, die nach dem Rennen repariert werden wollen, auch wenn das Schadensmodell vornehmlich optischer Natur ist und die Fahrleistungen kaum beeinflusst. Aber wer will schon bei der nächsten Veranstaltung mit angeknacksten Scheiben an den Start gehen? Viel mehr werdet ihr an Schrammen leider nicht sehen können, denn das Schadensmodell ist gelinde gesagt nur ein schlechter Witz! Egal, wie heftig ihr in Hindernisse knallt, euch überschlagt oder anders die Sau rauslasst: Bis auf ein paar zunehmende Risse in den Scheiben gibt es keine Beschädigungen zu sehen. Keine Beulen, keine herumfliegenden Teile, keine kaputten Lichter – gar nichts!

Der kultige VW-Bus gibt als Bonuswagen sein Stelldichein.

Dies mag zwar den generellen Arcade-Charakter des Spiels unterstreichen, hätte in diesem Fall aber auch komplett unter den Tisch fallen können. Wer will schon ein Schadensmodell, wenn es nicht konsequent umgesetzt wird?

Arcade-Raserei

Bei der Fahrphysik steht eindeutig der Spaß am Fahren im Mittelpunkt: Anstatt euch mit einer realistischen Simulation zu konfrontieren, lassen sich die verschiedenen Karossen relativ simpel steuern und verzeihen den ein oder anderen Fehler. Das mag Einsteigern und Arcade-Liebhabern entgegen kommen, könnte aber die wahren Autofreaks, die das Spiel sicher ebenfalls ansprechen soll, abschrecken, da einfach dieses Quäntchen Realismus fehlt. Vielleicht wäre es eine bessere Lösung gewesen, die Befürworter von Simulationen mit einer herausforderenden Fahrphysik zu beglücken, während Anfänger und Fans von Arcade-Spielen mit zuschaltbaren Fahrhilfen über die Pisten gedonnert wären. So aber fehlt jede Einstellungsmöglichkeit und macht das Spiel lediglich für die letztere Gruppe wirklich interessant. Dafür können die Spielmodi überzeugen, die sich teilweise von der Konkurrenz abheben: Neben allseits bekannten Standard-Rennen erwarten euch unter anderem auch Drift-Wettbewerbe oder Querfeldein-Fahrten, in denen ihr nach bester Midnight Club-Manier die verteilten Checkpunkte abklappert. Besonders witzig und in dieser Form einzigartig gefielen mir die so genannten legalen Rennen, in denen ihr gegen die Zeit antretet und dabei Pappkameraden ausweicht, die euch unerwartet in den Weg gestellt werden und die Fahrt damit quasi in einen interaktiven Hütchen-Parcours verwandeln. Eine Schande ist jedoch, dass Techland seiner GTI-Raserei nur magere sechs Szenarien spendiert hat, die euch vom heimatlichen Bayern über Frankreich bis nach Sizilien, Großbritannien und sogar in den US-Bundesstaat Texas führen. Zwar erwarten euch verschiedene Ausbaustufen der einzelnen Kurse, doch hat man sich an den Landschaften trotz anfänglicher Begeisterung über die hübschen Kulissen mit der gelungenen Weitsicht schnell satt gesehen, da sie sich auch untereinander nicht großartig voneinander unterscheiden und zudem auf unserem Test-System von sporadischen Slowdowns geplagt wurden. Ansonsten kommt das Geschwindigkeitsgefühl jedoch sehr gut rüber.

 

     

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