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Werwolf – Vom Jäger zum Gejagten (Action-Adventure) – Werwolf – Vom Jäger zum Gejagten

Es kann nie gut sein, von einem Werwolf gebissen zu werden: Die Wahrscheinlichkeit, sich beim nächsten Vollmond in eine blutrünstige Bestie zu verwandeln, ist relativ hoch. Aber warum so lange warten? Schon beim Testen von Werwolf – Vom Jäger zum Gejagten ist das Gejaule groß. Was Fun Creators und Publisher UIG mit diesem Action-Adventure auf den Markt schmeißen, sorgt für ein Horror-Erlebnis der ganz schrecklichen Art…

© FUN Creators / UIG

Das nackte Grauen

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Wooooow, diese Lichteffekte! © 4P/Screenshot

Manchmal weiß man schon nach fünf Minuten, dass es sich bei einem Spiel um reinen Softwaremüll handelt. Bei Werwolf – Vom Jäger zum Gejagten reichten eigentlich schon zwei: Meine Güte, diese polygon- und detailarme Grafik hätte vielleicht in den Neunzigern jemanden hinter dem Ofen hervorgelockt, doch heute möchte man sich angesichts dieser „Pracht“ sofort wieder verkriechen. Noch schlimmer wird es, sobald sich auch noch Figuren in den kargen Landschaften umher treiben. Abgesehen davon, dass sie meist nur regungslos in der Gegend herum stehen, sind die Nahaufnahmen ein guter Ersatz für fehlende Schockeffekte: Starre Augen, nicht die Spur von Mimik und ein gruselig animierter Mund beim Sprechen lassen das Blut in den Adern gefrieren.

Vielleicht habe ich auch nur vergessen, die Grafikleistung in den Optionen anzupassen? Denn auch die Auflösung kommt mir irgendwie so niedrig vor… nix da: In den Einstellungen darf man sich lediglich zwischen den Sprachen für die Untertitel sowie die Lautstärke der einschläfernden Musik und den unterirdisch schlechten Soundeffekten entscheiden. Am besten dreht man gleich beides auf Null. Die Auflösung ist jedoch bei 1280×768 festgelegt. Mehr Pixel würden die furchtbar schwammigen Texturen und Objekte, die lächerlichen Lichteffekte und hässlichen Figuren aber auch nicht mehr aufwerten. Anpassungen bei der Steuerung sucht man ebenfalls vergeblich: Eine Controller-Alternative zur Maus-Tastatur-Kombo ist genauso wenig erlaubt wie eine Invertierung der Y-Achse – ganz toll.

Spieldesign aus der Steinzeit

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Immer wieder müssen Schlösser geknackt werden. © 4P/Screenshot

Ich weiß gar nicht, über was ich mich abseits der miserablen Technik mehr aufregen soll: Das redundante Schlösserknacken, mit dem man gefühlt alle fünf Minuten konfrontiert wird, um Ringe mit Hilfe von Schaltern richtig anzuordnen? Die Trial-und-Error-Fluchtsequenzen, in denen man einem der am schlechtesten animierten Wölfe aller Zeiten begegnet? Die Multiple-Choice-Dialoge, die von einigen der schlechtesten Sprecher aller Zeiten dahin gebrabbelt werden? Oder vielleicht doch das grandiose Kampfsystem, sobald man sich nach dem „Auftanken“ im Mondschein in einen Werwolf verwandelt, um seine Krallen in die hilflosen Wachen und Zivilisten zu bohren oder Hindernisse einzureißen? Nein, denn auch bei den einfallsreichen Rätseln wie einem Memory-Klon oder dem Suchen nach Zutaten für einen Zaubertrank kommt mir ähnlich die Galle hoch. Und was gibt es mir doch für ein großartiges Gefühl von Freiheit, wenn ich offene Bereiche nicht betreten darf, weil mir durch eine Einblendung mitgeteilt wird, „dass da immer noch etwas Anderes ist“. Ganz großes Kino! Schön auch, dass man immer wieder die Schlüssel im Inventar hervorkramen muss, obwohl man die entsprechenden Türen bereits mehrfach aufgeschlossen hat.

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Der hässlichste Werwolf aller Zeiten? Die Animationen sind  auf jeden Fall der Knaller! © 4P/Screenshot

Apropos Schlüssel: Recht früh muss man einen von ihnen finden, bekommt aber keinen ordentlichen Hinweis darauf, wo er zu finden ist. So muss man sich an eine der Wachen von hinten heran schleichen, um ihr das Teil aus der Tasche zu stibitzen. Doch wie soll man darauf kommen, wenn man an der klobigen Figur nicht mal einen Hauch von Schlüssel erkennen kann? Die Kollisionsabfrage ist ebenfalls abenteuerlich: Durch viele Objekte wie Fässer und Kisten kann man einfach so hindurch gehen, doch kann es auch passieren, dass man bei den Erkundungen stecken bleibt und das Spiel neu starten darf. Die grammatikalischen Fehler in den deutschen Untertiteln unterstreichen zum guten Schluss ebenfalls das Niveau, mit dem dieser Müll produziert wurde.

  1. The_Outlaw hat geschrieben:Die bislang einzige Rezension zu dem Spiel stammt von mir. Wie üblich zu lang für eine fixe Kaufberatung, aber bin eben ein Mensch vieler Worte. *hust*
    Neinnein, die Rezension passt schon sehr gut, denn die Länge und Ausführlichkeit macht es glaubwürdiger und eindringlicher. Wer nach der Lektüre immer noch Interesse an diesem Spiel hat, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

  2. LePie hat geschrieben:Offensichtlich haben diverse hierzulande erfolgreiche Simulatorspiele den Hersteller dazu bewegt, dass man auch diese Perle auf Disk pressen könne.
    Und, wie sieht es jetzt mit deiner Amazon-Review aus? :biggrin:
    Hm, unter dem Gesichtspunkt könnte ich die Entscheidung sogar nachvollziehen, warum man es zumindest mal versucht.
    Die bislang einzige Rezension zu dem Spiel stammt von mir. Wie üblich zu lang für eine fixe Kaufberatung, aber bin eben ein Mensch vieler Worte. *hust*

  3. The_Outlaw hat geschrieben:Uuund die Retail-Fassung ist verfügbar:
    http://www.amazon.de/Werwolf-Vom-J%C3%A ... p_t_1_E6DA
    Kann es sein, dass das Spiel nur in Deutschland noch mal auf nem Datenträger und nicht nur digital vertrieben wird? Weder im US- noch UK-Amazon habe ich das Spiel als Retail-Fassung gefunden.
    Sieht so aus, ja:
    http://www.amazon.co.uk/Guise-Wolf-Onli ... f+the+wolf
    Offensichtlich haben diverse hierzulande erfolgreiche Simulatorspiele den Hersteller dazu bewegt, dass man auch diese Perle auf Disk pressen könne.
    Und, wie sieht es jetzt mit deiner Amazon-Review aus? :biggrin:

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