Flucht in Ketten
Willkommen bei Genron, der Firma die herren- und mittelosen Vierbeinern neue Perspektiven beschert – wenn auch nur als sadistisches Spielzeug gelangweilter Wissenschaftler oder sinnloses Studienobjekt unterbelichteter Forscher. Denn bei Genron werden keine Heilmittel für schwere Krankheiten entwickelt, sondern groteske Apparaturen und Wesen, die eigentlich kein Mensch braucht. Auch Wiesel Spanx und Kaninchen Redmond sollte dieses Schicksal ereilen, und zwar in Form einer genetischen Verschmelzung zu einem „Karwiesel“ oder „Wiesinchen“. Doch in buchstäblich letzter Sekunde können die beiden aneinander geketteten Versuchskaninchen entkommen. Und jetzt beginnt ein tierisches Remake von Flucht in Ketten…
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Freiheit und Rache
Ähnlich wie im Filmklassiker könnten die beiden Flüchtlinge gegensätzlicher kaum sein und müssen doch zusammenhalten. Dazu zählt auch das Erbringen zahlreicher Opfer, die jedoch zu 99 Prozent auf Redmonds Konto gehen. Denn der ständig nörgelnde Hase muss aufgrund seines bei einem fehlgeschlagenen Haarlack-Experiment steinhart gewordenen Fells als wandlungsfähige Allzweckwaffe herhalten. Und tatsächlich: Mit so einem angeketteten Hasen samt Betonpelz lässt sich nahezu alles in kürzester Zeit in Schutt und Asche legen! Kein Wunder also, dass Spanx und Redmond nicht nur einen Weg in die Freiheit suchen, sondern auf ihrer Flucht auch noch den ganzen Genron-Konzern in die Pleite randalieren wollen.
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Blinde Zerstörungswut
So wetzt ihr unzertrennlich durch insgesamt neun weitläufige Abteilungen, verprügelt Wissenschaftler und Wachpersonal, meidet schmerzhafte Fallen, befreit gefangene Artgenossen und schlagt alles kurz und klein, was irgendwie wertvoll aussieht. Doch leider verliert die stupide Zerstörungsorgie auf Dauer an Reiz. Auch die dämlichen Gegner sind nur selten eine Herausforderung und das Befreien anderer Versuchstiere, die euch anschließend tatkräftig zur Seite stehen und fleißig auf ihre Peiniger eindreschen, geschieht eher beiläufig – Gehirnschmalz braucht ihr für das Lahmlegen diverser Sicherheitssysteme oder Lösen primitiver Schaltersuchrätsel jedenfalls nicht. Trotzdem hält euch das urkomisch animierte Chaos-Duo immer wieder mit bissigen Sprüchen und schrägen Aktionen bei Laune, die im echten Leben jeden Tierfreund ins Koma fallen ließen.
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Die deutsche Übersetzung wirkt dabei sehr ordentlich und auch die meisten Synchronsprecher machen einen guten Job – vor allem Dauernörgler Redmond sticht positiv heraus, auch wenn sich die Sprüche mit der Zeit wiederholen. Wer will, kann über die Systemsteuerung seiner Konsole aber auch jederzeit auf die englische Originalvertonung umschalten, die im Schnitt ein noch hochwertigeres Sprecherniveau bietet. Die Soundkulisse setzt sich aus knackigen Slapstick-FX à la Looney Tunes und unaufdringlichen Hintergrundmelodien zusammen. Heimkino-Fans freuen sich dabei über eine Pro-Logic-II-Kodierung und Xbox-Besitzer über einen 60Hz-Modus.
Ja, vor allem diese endlosen Lüftungsschächte nerven mich.