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Wreckfest (Rennspiel) – Kontrolliertes Chaos

Typisch 2018: Die Spielewelt entwickelt sich weiter, findet vielerorts aber auch zu ihren Wurzeln. Und mit Wreckfest ist es jetzt das finnische Studio Bugbear, das sich auf das besinnt, womit sein Flatout einst bekannt wurde. Da passiert nämlich nicht viel mehr, als dass 24 Autos im Sand wühlen und im karosserievernichtenden Destruction Derby um den Sieg ringen. Macht so was heute noch Spaß? Wir haben uns für einen Test auf die Pole gedrängelt.

© Bugbear Entertainment / THQ Nordic

Esspappe und Reifentropfen

Richtig heimisch fühlt man sich hier – nicht im eigentlichen Sinne, aber als wäre man auf einer Rennstrecke neben der lokalen Kiesgrube oder in einem nahen Waldstück unterwegs. Da findet kein lautes Rennfestival für Hipster statt, da sucht kein Team den nächsten Supermegafernsehstar. Da wurde einfach nur ein Weg abgesteckt, der über Sand, Schotter und Asphalt führt und mal mehr, mal weniger fest mit Leitplanken, Zäunen oder Reifenstapeln befestigt ist.

Letzteres ist vor allem deshalb interessant, weil die Physik hier eine große Rolle spielt. Genauer gesagt jene Physik, die dafür sorgt, dass Reifen beim Kontakt mit schnellen Stoßstangen wie riesige Wassertropfen in alle Richtungen fliegen, Holz wie Esspappe splittert und Autotüren weit nach innen gedrückt werden. Die Verformungen sind nicht so eindrucksvoll wie im bald zehn Jahre alten Burnout Paradise, dafür feiert Wreckfest das Martialische am Autofahren in seiner reinsten Form.

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Röhrende Motoren im Waldstück nebenan: Wreckfest wirkt angenehm bodenständig. © 4P/Screenshot

Lasst euch nicht einfach wegschubsen!

Immerhin ist auch die Fahrphysik näher an der Realität, wenn man beim Umkurven der stattlichen 22 Strecken (fast alle gibt es in verschiedenen Ausführungen) gefühlvoll mit Gas und Bremse spielt, um sanft durch enge und weite Kurven zu rutschen. Mir beschert das wunderbare Erinnerungen an das hierzulande kaum bekannte Dirt Track Racing oder das kürzlich erschienene Gravel, das es allerdings stärker an exotische Schauplätze zieht und sich eine Idee anspruchsvoller fährt.

Was Bugbear dabei richtig klasse hinbekommt, ist das Fahren im Pulk, und zwar aus zwei Gründen. Zum einen sorgt die überzeugende Physik dafür, dass man nicht wie ein Wattebausch umher geschoben oder gar in die falsche Richtung gedreht wird, nur weil man Lack an Lack durch eine Kurve schlittert. Natürlich sorgen Schubser in Höhe eines Hinterrads für quer stehende Kontrahenten! Aber im Gegensatz zu fast jedem anderen Rennspiel muss selbst die KI dieses Manöver sauber und mit großer Wucht ausführen, damit es funktioniert.

Künstlich, aber intelligent

Denn das ist der zweite Grund, aus dem das Gerangel Laune macht: Die vom Spiel gesteuerten Piloten beherrschen das ruppige Aus-dem-Weg-Rempeln ebenso gut wie faire Rad-an-Rad-Duelle. Im Gegensatz zu ihren Kollegen vieler anderer Spiele wissen sie viel besser, wann schieben und drücken erstens nervt und zweitens sinnlos ist – in solchen Situationen fährt man spannende Überholmanöver, falls man die richtige Lücke findet. Im „richtigen“ Moment knallt einem die KI dann allerdings

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Die KI-Fahrer spielen klasse mit: sie schubsen, wenn es sinnvoll ist, erlauben sonst aber spannende Rad-an-Rad-Duelle. © 4P/Screenshot

auch mit voller Wucht in die Seite! Das Spiel trägt seinen Namen ja nicht umsonst.

Und Bugbear unterstützt diesen Spielfluss durch ein cleveres Punktesystem, das Gewinnern zwar die mit Abstand meisten Zähler verleiht, gleichzeitig aber das Schubsen und Drehen von Gegnern belohnt und mitunter sogar für drei solcher Gemeinheiten die Belohnung fürs Erfüllen des sekundären „Missionsziels“ ausschüttet. So entfachen die Finnen eine Art gezieltes Chaos – einen von kontrollierter Rage angetriebenen Rennzirkus.

Auch im Kreis fahren will gelernt sein

Dummerweise geht ihnen nur etwas früh der Sprit aus, denn nicht alle Bausteine passen perfekt auf das hervorragende Fundament. Das fängt mit den eben noch gelobten Kontrahenten an, die selbst auf der höchsten Schwierigkeitsstufe viel zu langsam sind. Geht man Karambolagen aus dem Weg, rollt man nämlich fast immer als Schnellster um die Kurven; auf Ovalen schleicht die KI sogar absurd langsam umher. Warum es nicht mindestens einen höheren Schwierigkeitsgrad gibt, ist mir ein Rätsel.

  1. Liebe den Multiplayer, dank all dem Chaos auf der Strecke kann man selbst von ganz hinten noch in die vordersten Ränge fahren, und selbst wenn nicht hat man da die beste Aussicht auf die Action. :D

  2. Gaspedal hat geschrieben: 26.06.2018 18:24 Wreckfest war für 3 Jahre tot und wurde dank THQ wiederbelebt und die Entwicklung ging seit dem blitzartig voran!! Zum Schluss wurden alle Fehler beseitigt und das Spiel fertiggestellt. Ein Hammer Rennspiel der Extraklasse. Erinnert mich stark an die guten alten Destruction Derby Zeiten. :) Dank Workshops macht es mir unendlich Spaß... ;)
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  3. Wreckfest war für 3 Jahre tot und wurde dank THQ wiederbelebt und die Entwicklung ging seit dem blitzartig voran!! Zum Schluss wurden alle Fehler beseitigt und das Spiel fertiggestellt. Ein Hammer Rennspiel der Extraklasse. Erinnert mich stark an die guten alten Destruction Derby Zeiten. :) Dank Workshops macht es mir unendlich Spaß... ;)

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