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Yakuza 4 (Action-Adventure) – Yakuza 4

Mehr als 20 Stunden hatte ich gespielt – mehr als 20 Stunden voller Action, Minispiele und quirliger Gangster-Geschichten. Dann plötzlich der Schnitt in die Vergangenheit: Regen plätschert auf graue Pflastersteine. Dunkle Mäntel schälen sich aus schwarzen Limousinen. Sie verschwinden in einer kleinen Tür. Es dauert keine Minute, bis ein grimmiges Gesicht die Tür zur Seite schiebt. Drei Pistolen stecken in seinem Anzug, zwei hält er in den Händen, eine klemmt zwischen den Zähnen – Takeshi Kitano könnte das dreckige Ringen und Treten und Schießen kaum besser inszenieren, nach dessen Ende der Mörder auf seine Todesstrafe wartet. Erst 25 Jahre später findet er den Weg zurück in das normale Leben. Es ist der perfekte Augenblick für einen Neuanfang!

© Sega / Sega

Zeit für Veränderung!

Es wurde Zeit für jene düstere Filmszene, mit der der zweite Protagonist seinen mörderischen Einstand gibt. Unheilschwanger und desillusioniert bebt ein tiefer Bass, als die Laufschrift erzählt, wie der 18-fache Mörder Taiga Saejima jahrelang auf seine Hinrichtung wartet – ein zu allem entschlossener Yakuza, der von einem Freund betrogen wurde und endlich erfährt, was damals wirklich geschah. Wie gut Sega ein solches Drama inszenieren kann!

Kürzungen?

Im Gegensatz zu Yakuza 3 wurde Teil vier nicht um empfindliche Inhalte beschnitten. Es fehlt lediglich ein Minispiel im Club Sega – ein Wissensquiz, bei dem Fragen rund um Japan im Mittelpunkt stehen.

Wie schwer die Last auf Taigas Schultern liegt, wie spitzfindig mancher Bösewicht grinsen kann: Eine hervorragende Mimik fängt die Feinheiten menschlicher Emotionen ein. Wie gut es tut, wenn Yakuza erwachsen ist. Als Taiga freikommt, kann er der Serie ein neues Gesicht verleihen!

Und schwermütig stapft Taiga durch Tokios Straßen; kein Vergleich zu Akiyamas behänden Schritten im vorherigen Kapitel. Der stämmige Bär braucht eine Weile, bevor er im Kampf zu einem Schlag ausholt. An Shuns flinke Kombos, die selbst Kazumas schnelle Angriffe „überholen“, ist auf einmal nicht zu denken. Umso mächtiger schlagen Taigas Pranken zu, nachdem er seine Attacken aufgeladen hat. Eine gelungene Abwechslung! Zumal Sega auch die Entwicklung der Fähigkeiten vereinfacht, denn jetzt erhalte ich mit jedem Levelaufstieg drei Punkte und benötige unterschiedliche viele Punkte für das Erlernen neuer Techniken. Alle vier Charaktere nutzen dabei das gleiche System und bauen unabhängige voneinander ihre Fähigkeiten aus.

Virtua Fighter

In einer Virtual Reality-Maschine wiederholen sie zudem Kämpfe gegen markante Feinde und lernen auf diesem Weg Techniken, die sie in der Charakterentwicklung nicht trainieren. Eine andere Entwicklungsmöglichkeit ist das Aufspüren besonderer Momente: [GUI_PLAYER(ID=66858,width=425,text=Sega stellt den vierten Protagonisten, Masayoshi Tanimura, vor)] Man beobachtet etwa, wie ein Ehekrach zum Martial Arts-Spektakel wird und schon kommt Taiga die Idee zu einer neuen Technik. Nicht zuletzt werfen mir einige Menschen in Kamurochos Straßen irgendwelche Gegenstände zu, wenn ich in ihrem Straßenzug angegriffen werde. So entledigt man sich im Handumdrehen eines Gegners – aber nur, falls man den Helfern zuvor einen Gefallen erwies: Obdachlose wünschen sich ein alkoholisches Getränk, Barbesitzer freuen sich über den mehrmaligen Besuch ihrer Theke. Genaues Hinsehen und fleißiges Erkunden werden also stets belohnt.

Alle Figuren können außerdem bis zu drei eigene Waffen tragen, wobei Pistolen und Gewehre nur Nebenrollen spielen. Denn im Vordergrund steht das brutale Verdreschen der zahlreichen Feinde. Yakuza 4 inszeniert Verletzungen und spritzendes Blut sogar noch gnadenloser als seine Vorgänger. Nach dem Kampf wanken die Gegner nahezu unversehrt weiter, entschuldigen sich und ziehen brav ihres Weges. Davor werden allerdings schonungslos Gesichter getreten, Rücken zerschlagen und Bäuche gequetscht. Gewaltige Finisher – wahlweise mit oder ohne Waffe – drücken den Prügeleien endgültig ihren Stempel auf. Wie gehabt baut ein findiger Tüftler in einem kleinen Hinterhaus dabei aus einfachen Nunchuks oder banalen Holzstöcken mächtige Waffen, falls man entsprechende Materialien besorgt.                 

  1. Hum, Part 1 von Y4 fand ich ja noch leicht ernüchternd - halt alles das selbe, prinzipiell; bis auf den sehr guten neuen spielbaren Charakter. Aber ab so ~Ende Part 2, Mitte Part 3 wird die story doch einfach zwei Klassen besser als was Y3 gebracht hat, und so schlecht war die auch nicht ^^
    Nee, da kann ich mich mit der Wertung nicht anfreunden. Mag sein, dass so das große "Yeah!"-Merkmal ala Okinawa in Y3 fehlt, aber das auch das einzige, was man denen wirklich ankreiden kann.
    Ich würd zwar sagen, dass Y5 dann schon bissl frische Luft braucht (und wohl auch bekommt, soll ja erstmal nicht erscheinen), aber es ist ja jezz auch wahrlich nicht so, dass man mit Yakuzas total vollgespammt wird und die Titel immer liebloser dahingeklatscht werden, eher im Gegenteil ^^;

  2. Chillkröte hat geschrieben:Bei Teil 3 war es so, dass man sich die Vorgeschichte als Video anschauen konnte, musst du mal recherchieren, ob das bei Teil 4 auch der Fall ist.
    Ist es. :) Es gibt wie im dritten Teil außerordentlich ausführliche Zusammenfassungen.
    DextersKomplize hat geschrieben:Werden kleinere Dialoge immer noch nicht vertont? Wird der Text wieder in so kleinen Fenster gezeigt wo sich das "schreiben" des Textes anhört als würde ne Schreibmaschine Buchstabe für Buchstabe extra für den Spieler selber tippen?
    Yup. :)
    PS: Y3 hab ich mir übrigens wg DEINEM TEST gekauft, Benjamin ... (ab und zu stimme ich also auch dir zu :P
    Lass mein Weltbild in Ruhe; das geht so nicht! ;)
    Ben

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