Ich bin eine Biene!
Hinter den Problemen im Königreich steckt natürlich wieder Capital B.: Mit Hilfe einer Gehirnwäsche-Maschine will er den örtlichen Schwarm von Queen Phoebee versklaven und diverse Welten erobern. Sein Versteck – das namensgebende Impossible Lair – lässt sich ähnlich wie in The Legend of Zelda: Breath of the Wild schon zu Beginn erreichen. Um all seine bockschweren Fallen zu überwinden, benötigt es aber viele, viele Anläufe. Zudem steigen natürlich die Chancen, wenn man vorher erst einmal im Rest der Welt auf Entdeckungstour geht, um die Helden mit Extraleben für die extraknifflige Boss-Prüfung auszustatten. Nach jedem abgeschlossenen gewöhnlichen Level hat man eine weiteren Versuch für die Boss-Welt zur Verfügung – so dass man man zwischendurch immer mal wieder zurückkehren kann, um sich die Zähne auszubeißen.
Der erste Schwachpunkt springt sofort ins Auge: Im Vergleich zu Grafik-Perlen wie Ori oder Rayman wirken die Kulissen mit ihren platten Wiesen und ein paar plump designten Monstern ziemlich schlicht – vor allem in den Herausforderungen der Pagies. Andererseits lässt Playtonic wieder seinen Charme spielen – im typischen albernen Stil alter Rare-Plattformer. Die Figuren brabbeln zwar nicht mehr so exzessiv, während die Dialoge ins altmodische Textfenster laufen. Doch die vielen kleinen Gags und Ideen schaffen zusammen mit der entspannten Musik von David Wise und Grant Kirkhope eine richtig schön gemütliche Hüpfspiel-Stimmung. Die technische Umsetzung kann ebenfalls überzeugen: Playtonic hat die Unity-Engine wieder gut im Griff, mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde.
Gemütliche Retro-Stimmung
Auch spielerisch versinkt man schnell in der Finesse der klassischen Levels, in denen es eine Unmenge clever versteckter Geheimräume zu entdecken gibt. Mal hüpft man mit Schwung aus einer Rolle zu einem abgelegenen Jetpack-Monstrum, anderswo donnert man durch eine Falltür oder entdeckt eine winzige Lücke, hinter der ein leichtes Schimmern eine Kammer voller Schätze andeutet. Ein Traum für Freunde linearer aber verschachtelter Plattformer! Die Helden springen über nachgebende Windmühlenflügel, rutschen stilvoll an Lianen entlang oder paddeln durch überflutete Täler.
Besonders gelungen sind die Transformationen der Levels: Eine eben noch ausgedörrte Schlucht ist kurz darauf schon überwuchert oder überschwemmt. An anderer Stelle flutet die verrückte Wissenschaftlerin Dr. Puzz die Welt mit Gegnern, was den eben noch entspannten Ausflug zur hektischen Verfolgungsjagd voller grunzender Biester werden lässt.
Hier geblieben!
Die Steuerung reagiert meist verlässlich. Im Wesentlichen bleibt es aber bis zum Schluss bei den gleichen Standard-Bewegungen. Ein Schlag, eine Roll-Attacke, ein Stampfer und ein kleiner Gleitflug – mit diesem Repertoire durchquert man den Großteil der Welt. Als nützlich erweist sich die Fähigkeit des Chamäleons, verschiedene Bomben mit der Zunge zu schnappen, um entlegene Federn zu erwischen oder Wege frei zu sprengen. Aber Vorsicht: Bei einem Treffer flattert Yooka völlig gestört durch die Luft und muss schnell wieder eingefangen werden. Sie erfüllt nicht nur die Funktion von Sonics Ringen: Ohne ihre Hilfe lassen sich außerdem einige Attacken nicht mehr starten.
Ja bin durch. Habe einen kurzen Bericht im "52 Games in 2019"-Thread geschrieben (habe dort auch Versatzstücke aus dem Beitrag genutzt, den du zitiert hast).
Hier trotzdem nochmal meine Meinung zum Spiel:
Ich spiele ja ohnehin auf der Switch - da gibt es keine Achievements und kein Platin
Ich meinte mit "quasi 100%" nur, dass ich versuchen werde alles zu finden und auf jeden Fall alle Bienen und goldenen Münzen zu sammeln. Es gibt aber mit Sicherheit noch viel Sammelkram, der von mir nicht gefunden wird.
Bin jetzt mittlerweile bei Kapitel 12 und ziemlich begeistert. Ich hoffe das letzte Level macht mir nicht noch einen Strich durch die Rechnung aber ehrlich gesagt kratzt Yooka-Laylee and the impossible Lair bei mir sogar am Titel des Spiel des Jahres.
Das Gameplay und die generelle Spielbarkeit innerhalb der Level empfinde ich als sehr gelungen. Natürlich nicht ganz auf Augenhöhe mit DKC: Tropical Freeze oder Rayman Legends aber trotzdem sehr gut. Was mir fehlt sind Bosskämpfe und mehr Abwechslung durch andere Levelstrukturen, z.B. durch Reittier-, Shmup- oder Lorelevel, um im Beispiel Rayman/DKC zu bleiben. Trotzdem ist das Leveldesign sehr abwechslungsreich, wenn man auch hin und wieder merkt, wie sehr sich Playtonic an den Vorbildern bedient hat. Was das Spiel aber wirklich auszeichnet, ist diese fantastische Oberwelt, die mich tatsächlich an Mario 64 erinnert. Die Oberwelt macht mit ihren Erkundungsanreizen und Rätseln soviel Sinn, das ich mich frage, warum man das in 2D-JnR nicht schon häufiger gesehen hat.
Ursprünglich hatte ich auch gedacht, dass zwei Versionen des gleichen Levels eine eher suboptimale Lösung sind und man lieber komplett unterschiedliche Level hätte designen sollen. Aber auch hier bin ich mittlerweile der Meinung, dass das so, wie Playtonic das gemacht hat, genau richtig ist. Ich weiß gar nicht warum ich das so spaßig finde - eigentlich ist das ja Level Recycling - aber irgendwie unterstützt das halt wunderbar die Rätsel der Oberwelt und erhöht damit die Tiefe der Spielwelt für mich...
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Jan hat im Test ja auch angesprochen, dass er anfänglich begeistert war. Ich hoffe bei mir setzt die Ernüchterung...
Wenn du es nicht auf Trophäen, sondern "nur" auf 100% anlegst, dann haste es jetzt eigentlich schon versemmelt
Bekommst ein besonderes Tonikum, wenn du das Versteck direkt beim ersten Anlauf schaffst, also direkt am Anfang, ohne Bienenschild. Das Tonikum braucht man nicht für die Achievements, aber ohne haste halt nen leeren Fleck im Tonikumsfenster und somit keine 100%
Hab mich mal ein bisschen rumgelesen. Es gibt eigentlich kein Review, das nicht den Schwierigkeitsgrad des Verstecks kritisiert. Spieler beschreiben das Versteck hingegen gerne mit den Worten "Rage" und "Ragequit" im Satz. Und natürlich "Ich hab das Spiel ohne Probleme geschafft, dachte das Versteck wäre ein Klacks - aber ich lag so falsch".
Es besteht aus drei Levels, mit Bosskämpfen gegen Capital B vor und dazwischen, sowie einer Fluchtphase. Das mittlere Level ist am schwersten. Insgesamt dauert der Kram 20-30 Minuten. Man muss alle drei Level, alle Bosskämpfe und die Flucht ohne Checkpunkte schaffen, ohne Tonika, ohne Glocken. Das Problem dabei ist nicht die Schwierigkeit, sondern die Motivation: Stirbt man im zweiten Abschnitt, ist die meist dahin, weil man ja noch einmal alles machen muss, inklusive der nicht schweren, aber Zeit-schindenden Bosskämpfe.
Laut Trophäenangaben ist das Schaffen des Verstecks die seltenste Trophäe im Spiel. Nach aktuellem Stand haben nur 1,8% der Spieler das Level geschafft. Normalerweise ist das ne Zahl, die für die Platintrophäe reserviert ist.
Ich könnte...
Das hört sich in der Tat frustrierend an - gut zu wissen...
Ich mache auch einen solchen quasi 100% Run. Wie lange hast du bisher gebraucht?