Veröffentlicht inTests

Ys: Memories of Celceta (Rollenspiel) – Action-Rollenspiel alter Schule

Mehr als sechs Jahre nach dem Erscheinen von Ys: Memories of Celceta auf PlayStation Vita veröffentlichen Nihon Falcom, XSEED Games und Marvelous das Action-Rollenspiel auch für PlayStation 4. Was die Neuauflage zu bieten hat, verrät der Test.

© Nihon Falcom / NIS America / Flashpoint / XSEED Games / Marvelous

Reise in die Vergangenheit

In Memories of Celceta schlüpft man in die Rolle des jungen Abenteurers Adol Christin, der im Wald ohne Wiederkehr sein Gedächtnis verloren hat und nun eifrig nach seiner Vergangenheit sowie dem Grund für seine Amnesie sucht. Bestimmte Orte und Situationen scheinen ihm seine Erinnerung bruchstückhaft zurückzugeben und so wagt er sich zusammen mit Kollege Duren immer tiefer in den kaum erforschten Forst, wo noch ganz andere Geheimnisse schlummern.

Helden ohne Erinnerung sind zwar ein reichlich überstrapaziertes Rollenspielklischee, aber zum einen stammt die erzählerische Vorlage aus den frühen 1990er Jahren und zum anderen ist die zum Teil sogar aktiv spielbare Flashback-Puzzelei dramaturgisch nach wie vor interessant gestrickt: Man wird mit Taten konfrontiert, an die man sich nicht erinnern kann, trifft Personen, die man anscheinend enttäuscht hat. Erst wenn sich auch die letzten Lücken im jederzeit einsehbaren Gedächtnisjournal schließen, wird man der ganzen tragischen Verknüpfungen, die der Wald verschlungen hat, gewahr.

Talentierte Weggefährten


Während Adol fleißig Erinnerungen sammelt, scheint Duren eher an den finanziellen Nebeneffekten der offiziell zu kartografischen Zwecken unternommenen Expedition interessiert. Sein Talent Schlösser zu knacken erweist sich dabei schnell als ungemein hilfreich. Später schließen sich auch noch weitere talentierte Weggefährten der wagemutigen Walderschließung an: Jägerin Karna durchtrennt mit ihren Wurfklingen jeden noch so dicken Strick, Häuptlingssohn Ozma zerbröselt mit seiner Lanze sogar poröses Gestein, während Pilgerin Calilica Stromstöße verteilt und die zauberkundige Frieda alles zu Eis erstarren lässt.

 

[GUI_STATICIMAGE(setid=88500,id=92615400)]
Als Adol aus dem Wald ohne Wiederkehr zurückkehrt, kann er sich an nichts erinnern… © 4P/Screenshot

Um immer tiefer ins Dickicht vorzudringen, müssen aber nicht nur die Charaktere, sondern auch die Ausrüstung situativ gewechselt werden. Artefakte wie der Zwergenarmreif lassen die Gruppe vorübergehend schrumpfen und so selbst engste Durchgänge passieren, während einen die Hydraschuppen auch unter Wasser atmen, die Sturmschuhe in Windeseile rasen oder die Klauen des Bestienkönigs jedes noch so stachelige Gestrüpp kurz und klein schlagen lassen. Doch auch abseits der Hindernisbewältigung gibt es Artefakte, mit deren Hilfe man automatisch Verletzungen kurieren, Beute aufsammeln oder Kämpfe vermeiden kann.

Dynamische Geplänkel

Auseinandersetzungen mit aggressiven Waldbewohnern werden stets an Ort und Stelle in Echtzeit ausgefochten. Allerdings können nie mehr als drei Gruppenmitglieder gleichzeitig ins Geschehen eingreifen. Personelle Auswechslungen sind abseits von Bosskämpfen aber meist genauso problemlos möglich wie Skill- und Ausrüstungswechsel. Auch innerhalb des Kampftrios, kann man sich jederzeit aussuchen, wessen Geschicke man selbst in die Hand nehmen will, während der Rest KI-gesteuert agiert. Zwar kann man jederzeit zwischen offensiver und defensiver Grundausrichtung wählen, detailliertere oder gar unterschiedliche Verhaltensmuster sind aber nicht möglich.

 

[GUI_STATICIMAGE(setid=88500,id=92615406)]
In den teambasierten Echtzeitkämpfen kann man die Hauptfigur jederzeit wechseln. © 4P/Screenshot

Abgesehen von kleineren Aussetzern klappt die Zusammenarbeit mit den KI-Gefährten die meiste Zeit ganz gut und für besondere Aktionen wie bestimmte Stärkungs- oder Schwächungszauber kann man ja auch einfach kurz den Charakter wechseln und selbst die entsprechende Fertigkeit einsetzen. Bis zu vier spezielle Kampffähigkeiten können pro Figur festgelegt und auf Knopfdruck ausgelöst werden. Je öfter man eine Fertigkeit einsetzt, desto effektiver wird sie mit der Zeit.

  1. Khorneblume hat geschrieben: 24.06.2020 10:24 Wenn Du mich so direkt fragst, hätte ich sie wahrscheinlich einfach als Twin Demons (Zwillingsdämonen) betitelt. Bis auf einen Move sind sie ja nahezu identisch. :)
    Dann kritisierst du aber die grundsätzliche Benennung der beiden Drecksviecher. ;)
    Edit: Doch, sie brauchen unterschiedliche Namen um sie auseinanderhalten zu können. Das Viech was überlebt wird zum Ober-Drecksviech und da haben die beiden unterschiedliche Moves.
    Jup. Mehr wollt ich gar nicht ausdrücken. :)
    Aber das hatte ja auch niemand in Frage gestellt. Gut, ich könnte sicherlich auch 1-2 Spiele von Atlus nennen, wo die englische Übersetzung etwas daneben war, darunter auch ein paar Passagen in Persona 5, aber insgesamt arbeiten sie durchaus auf hohem Niveau. Zumindest bei ihren eigenen Produktionen. Im Gegensatz zu anderen Firmen. *hust* NISA *hust*
    Wobei ich an dieser Stelle auch auf die Übersetzungsunterschiede von Persona 4 (Golden) und Persona 4 Anime aufmerksam machen will. :D

  2. Todesglubsch hat geschrieben: 24.06.2020 10:02 Und wie würdest du denn den "Demon from below" übersetzen? Schon der englische Name ist mehr als schwachsinnig.
    Wenn Du mich so direkt fragst, hätte ich sie wahrscheinlich einfach als Twin Demons (Zwillingsdämonen) betitelt. Bis auf einen Move sind sie ja nahezu identisch. :)
    cM0 hat geschrieben: 24.06.2020 10:18 @ Todesglubsch: Ich glaube Khorneblume wollte damit nur ausdrücken, dass die englischen Übersetzungen gut sind, im Gegensatz zu den wenigen deutschen von Atlus. Ergibt sich eigentlich aus dem Rest seines Beitrags ;)
    Jup. Mehr wollt ich gar nicht ausdrücken. :)

  3. @ Todesglubsch: Ich glaube Khorneblume wollte damit nur ausdrücken, dass die englischen Übersetzungen gut sind, im Gegensatz zu den wenigen deutschen von Atlus. Ergibt sich eigentlich aus dem Rest seines Beitrags ;)

  4. Khorneblume hat geschrieben: 24.06.2020 08:34
    Ehrlich? Ich finde ATLUS ihre englischen Spiele einfach top.
    Wir redeten doch von einer deutschen Übersetzung - und die sind bei Atlus selten und nicht top.
    Und wie würdest du denn den "Demon from below" übersetzen? Schon der englische Name ist mehr als schwachsinnig.

  5. Der Soundtrack des Spiels ist natürlich großartig, insbesondere, wenn man schon frühere Versionen von Ys IV gespielt hat und Stücke wieder erkennt. Mein Favorit ist "Underground Ruins", das glaube ich neu ist.
    Das Spiel selbst ist nett, verwurstelt allerdings inhaltlich Motive, die in Ys Seven und Ys VIII schon ausgiebigs thematisiert wurden. Nur der Amnesie-Plot ist irgendwie neu. Spaß macht es auf alle Fälle, ich würde aber Neulingen zunächst eher Ys VIII, Ys Seven und Ys Origins als Einstieg empfehlen.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1