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Yuki (Arcade-Action) – Das Kugelmeer der Zukunft

Nichts passt so gut zu VR wie die direkte Bewegungssteuerung – vor allem, wenn man die dauerfeuernde Heldin wie eine Actionfigur in der Hand hält. Das bemerkten schon Valve in The Lab oder die Entwickler von Shooty Skies Overdrive. Die VR-Kugelhölle Yuki jedoch hebt das Prinzip auf ein neues Level.

© Arvore / Arvore

Welcome back to the Fantasy Zone!

Amiga-Veteranen könnten sich noch an ein ähnliches Aha-Erlebnis erinnern, als sie den schwebenden Helden aus Space Harrier plötzlich direkt mit der Maus bewegen konnten. Dank der Neuerung waren unglaublich schnelle Ausweichmanöver drin, wenn Drachen und wild gewordene Moai-Statuen damit begannen, Feuer zu speien. Der Rogue-lite-Shooter Yuki erinnert mich auf Anhieb an dieses Gefühl. Das Prinzip wird allerdings auf eine neue Stufe gehoben, da ich mittlerweile persönlich im Kugelchaos stehe. Wichtig ist dabei nur, dass Heldin Yuki nichts davon abbekommt. Ihr kugelrunder Begleiter „Pod“ und ich als Spieler sind schließlich immun gegen die bunten Projektile.

Nach der Option für Rechts- oder Linkshänder halte ich Yuki in meiner dominanten Hand, während die lineare Spielwelt wie in einem Rail-Shooter auf mich zu fliegt – langsam, komfortabel und übelkeitsfrei. Sobald Wolfsköpfe und Teufelsdrachen zu schießen beginnen, fädele ich die Heldin in wilden Ausweichbewegungen durch den Teppich glühender Schüsse. Worte oder Videos können nur schwer beschreiben, wie gut sich das Abtauchen unter roten Wellen oder das geschickte Gleiten durch multiple „Schraubenzieher“ anfühlt, die langsam auf mich zuschweben. Der brasilianische Entwickler Arvore (Pixel Ripped) hat diesmal einen bezaubernde Interpretation aus japanischer Folklore und abgespaceten Weltraum-Verrücktheiten zusammengestellt.

Steinige Katzen und luftige Klänge

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Bei der Aufzeichnung auf der Quest 2 hat die Kompression ganz schön zu kämpfen – deshalb haben wir lieber einen der ruhigeren Screenshots herausgepickt. © 4P/Screenshot

Mal zischen unzerstörbare Steinkatzen in Richtung Yuki, kurze Zeit später erinnert eine klappernde Holzmaske an einen Party-Trick von Rauchern: Im Laufe des schön orchestrierten Bosskampfes pustet er blitzschnelle Kugelringe durch langsame Kreise – und bringt noch mehr Tempo in den Tanz des Todes. Der Soundtrack von Diogo Rodrigues hat mir dabei immer wieder Gänsehaut verschafft. Er erinnert mit seinen euphorischen bis melancholisch angehauchten Melodien an Rave- und Hardtrance-Klassiker von RMB oder Raver’s Nature. Die Story hingegen spielt hier fast keine Rolle. Die fiesen Yokaliens wollen der allmächtigen Star-Flower ihren „Creative Drive“ abluchsen, um Chaos und Zerstörung herbeizuführen. Um das zu verhindern, sammle ich die blauen Kapseln lieber selbst ein.

Ich war immer wieder erstaunt darüber, wie viel besser ich hunderten von Kugeln ausweichen konnte, wenn die Steuerung derart direkt ausfällt – und es zu den Seiten hin ein paar Kubikmeter Platz zum Ausweichen gibt. Wenn ich es zu sehr übertreibe, stoppen mich die seitlichen Begrenzungsgitter, doch der sprichwörtliche Raum schafft ein spürbar weniger frustrierendes Erlebnis als in knallharten Bullet-Hell-Spielen auf einem gedrängten 2D-Bildschirm. Dazu trägt auch der unbesiegbare Sidekick „Pod“ in der linken Hand bei, mit dem ich gefahrlos Dinge einsammeln kann. Die Entwickler haben mit ihrem Rogue-Lite-Ansatz eine angenehm fordernde, aber nicht übertrieben knifflige Mischung erreicht. Trotz generierter Angriffswellen gibt es thematische Levels wie eine traditionell anmutende fernöstliche Stadt oder ein Laternenwald im All. Es sind also genügend charakteristische Eigenheiten vorhanden, um nach dem Scheitern wieder und wieder von vorne beginnen zu wollen.

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