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Zombie Driver (Arcade-Action) – Zombie Driver

Ende letzten Jahres wurde auf Steam ein kleiner Titel namens Zombie Driver veröffentlicht, der lange unter dem Radar der deutschen Publisher blieb. Da man aber bei rondomedia vermutet, dass Untote immer ein probates Zugpferd sind, gibt es die leicht an den Klassiker Carmageddon erinnernde Mischung aus Rennspiel und Action hierzulande nun auch auf Disc.

© Exor Studios / rondomedia

Rezept für einen Spaß-Cocktail?

In einer Großstadt eines fiktiven Amerikas wird durch einen Unfall in einer Fabrik für Biowaffen der Ausnahmezustand ausgerufen. Die Bevölkerung verwandelt sich in Zombies, es gibt nur wenige Überlebende. Die muss man in diesem Spiel retten – als namenloser Fahrer, der nur eine Waffe hat: Das Fahrzeug, in dem er sitzt und das man aus der einzigen, etwa 20 Meter über dem Boden befindlichen Kameraperspektive durch eine schicke, aber durchschnittliche 3D-Welt steuert.

Viel Feind, wenig Abwechslung: Mit seinem Vehikel sieht man sich haufenweise Feinden gegenüber – bis zum Ende.
Genauer gesagt derer sieben, die man im Laufe der insgesamt 17 Missionen freischalten kann. Diese unterscheiden sich in Punkten wie Fassungsvermögen, Geschwindigkeit, Panzerung und Rammen, lassen sich jedoch gegen bare Münze zumindest in den letzten drei Bereichen aufwerten.
Zusätzlich können die Karren, deren Repertoire vom klassischen Taxi über Ambulanz-Wagen oder einen alten Bus mit satten 48 Plätzen bis hin zu einem an Mad Max erinnernden Vehikel reicht, noch mit Waffen ausgestattet werden.

Munition für die montierten Blei-, Napalm- oder Raketenspucker liegt ebenso in den relativ großräumigen Abschnitten verteilt wie sporadische Reparatursets, die beim Überfahren die Lebensleiste der Karosse wieder auffüllen. Geld, um sich die Upgrades zulegen zu können, bekommt man durch Abschluss der Missionen, die Zerstörung der Umgebung wie geparkte Autos (am besten mit Zombies in der Nähe, damit diese durch Kollateralschaden das Zeitliche segnen) oder Zäune und durch das Plattwalzen der Untoten-Wellen, die auf einen zu rauschen.

Von A nach B nach C

Das klingt doch schon einmal nicht so schlecht – wenn man Fan von Zombiespielen oder Titeln ist, in denen unverhältnismäßig viele Zinnoberpixel ausgeschüttet werden. Die Mischung aus Micro Machines und Carmageddon geht auch tatsächlich auf. Zumindest im ersten Drittel: Man freut sich noch über neue Waffen, die neuen Fahrzeuge und auch darüber, dass man bei entsprechend hohem Tempo durch den Kontakt mit den Gegnerwellen nicht nur roten Asphalt zurücklässt, sondern die in die Dutzende gehenden Feinde mit einem netten „Flatsch“ in ihre Einzelteile zerlegt, die noch kurz in der Umgebung umherkullern, bevor sie sich in Wohlgefallen auflösen.

Erst wenn die weiße Zielmarkierung zombiefrei ist, kommen die Überlebenden heraus, um gerettet zu werden.
Und spielt man Zombie Driver nur in wohl dosierten Minisitzungen von einem oder maximal zwei Abschnitten, bleibt eine gewisse Grundfaszination auch gewahrt. Sobald man jedoch länger am Stück spielt, werden die Limitierungen der Mechanik deutlich. Denn alle Waffen, alle Vehikel und alle Zombievertreter können nicht darüber hinweg täuschen, dass Missionsdesign und Anforderungsgrad sich von Aufgabe 1 bis Aufgabe 17 nicht großartig unterscheiden: Man fährt von A nach B, macht auf dem Weg alles platt (oder weicht den Gegnern aus), räumt dann das Evakuierungsgebiet frei, damit die Überlebenden sich aus dem Haus wagen, fährt dann entweder zurück zu A, um sie abzuliefern oder weiter zu C und danach zu D, räumt dort wieder das Gebiet frei usw.

Zwar versucht man hin und wieder durch Zeitlimits Abwechslung in den tristen Zombie-Überfahr-Alltag zu bringen, doch die vermeintliche Motivationsspritze entfaltet nicht ihre erhoffte Wirkung.  Denn spätestens bei bestimmten Fahrzeug-/Aufrüstungs-/Ausrüstungskombos muss man sich schon sehr ungeschickt anstellen, um von den Feinden überwältigt zu werden.

Arena-Kämpfe und Preispolitik

Alternativ zur „Story“ kann man sich auch am Gemetzel versuchen, einer Arena-Auseinandersetzung, in der man sich immer stärker werdenden Gegnerwellen gegenübersieht, die man mit Hilfe der ausgeschütteten Belohnungen in Form von Waffenupgrades, Munition etc. wieder in die Hölle schickt. Nett, aber letztlich ebenso belanglos wie die Kampagne. Immerhin lässt sich festhalten, dass die Kontrolle über das Fahrzeug und die Waffensysteme sowohl in der Tastatur-/Mauskombo als auch per Pad überzeugend von der Hand geht und man auch die eingesetzte Physik beim Fahren, besonders beim Driften
Zum Waffenarsenal gehört auch ein Flammenwerfer…
spüren kann: Jedes Fahrzeug reagiert anders und hört sich auch anders an. Dass dieses Feature sowie der gitarrenlastige, aber dennoch unspektakuläre Soundtrack schon die Höhepunkte einer ansonsten sparsamen Akustik sind, macht zusätzlich deutlich, dass Zombie Driver letztlich nicht mehr als ein handwerklich sauberes „Alternativ“-Projekt ist.

Wie die Reaktion auf die deutsche Preispolitik von Publisher rondomedia aussieht, lässt sich nur erahnen. Denn während hierzulande ein offizielles Preisschild von 14,99 Euro auf der Packung prangt, schlägt das identische Spiel auf Steam nur mit 8,99 Euro zu Buche – und ich glaube mich zu erinnern, dass es sogar mal Anfang des Jahres eine Steamaktion gab, in der es noch billiger war. Denn abgesehen von der Hülle und eines festen Datenträgers (der nach Installation übrigens nicht mehr benötigt wird), bekommt man keinen Mehrwert. Das Infoblatt mit den Installations- und Startanweisungen ist die im Vergleich zur digitalen Distribution anfallenden zusätzlichen Kosten jedoch nicht wert. Immerhin bekommt man auch im Laden die ungeschnitte Version, die sich mit ihren Minimalanforderungen von 1,6 GHz-Prozessor und 128 MB-Grafikkarte sehr sparsam gibt.

 

  1. Also ich hab das Spiel schon mehrmals durchgespielt und es ist so für zwischendurch mal ganz nett.
    Das mit der Kameraperspektive ist ja soweit in ordnung und ich krieg da auch dies GTA und GTA 2 feeling.
    Muss halt jeder die passendste für sich finden und unter "free look" kann man ja auch noch die Intensität einstellen.
    Das einzige was nervt ist, wenn man mit Nitro fährt und gegen kleine Gegenstände fährt, diese als Rampe fungieren und man so leicht ausserhalb der vorgegebenen Map landet.
    Bin schon mal so mit dem Bus auf dem Fluss rumgefahren...

  2. n8mahr hat geschrieben:Hab´s mir auch im Rahmen einer Preisaktion geholt, für 5€ absolut top das Spiel.
    Wie im Test schon angesprochen - die mangelnde Übersicht (ohne Karte??) und die zT nervige Kameraposition sind dicke Minuspunkte.
    Die Auswahl zwischen starrer Kameraposition (zu nah dran, aber spielbar) und "dynamischer Kamera" (bei der wurde mir nach 2 Minuten schlecht vom Gewackel und Gewirbel..) ist für sonen kleinen Titel grad noch akzeptabel, GUT ist das aber nicht.
    Die Waffen und Autos sind nett gemacht. Sehen unterschiedlich aus, fahren sich unterschiedlich... ist okay.
    Insgesamt sind 50-60% für die Spielerei okay. ich habs in mehreren 1 std abschnitten durchgespielt, fühlte mich gut unterhalten, aber hätt ich mehr als 10€ ausgegeben,ich würd mich geärgert haben.
    jo kann ich so unterschreiben die sache sehe ich net anders ;) allerdings wird man bei steam noch was zum freischalten haben was in der ger boxed version wohl wegfallen wird ;)

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