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Zotrix (Arcade-Action) – Zweistick-Action mit Arcadewurzeln

In einer nicht enden wollenden Renaissance der Zweistick-Shooter muss man sich etwas Besonderes einfallen lassen, wenn man herausstechen möchte. Zotrix von ZeroBit Games hat sich dabei u.a. auf Retro-Design und 40 knallharte Missionen festgelegt. Reicht das, um Titeln wie Tachyon Project oder Zenzizenzic den Kampf anzusagen? Die Antwort gibt der Test.

© ZeroBit Games / Ocean Media LLC

Teurer Spaß

Die 40 Missionen führen einen dabei stets quer durch die Galaxie, wobei man sich nicht an die vorgeschlagenen Routen halten muss, sondern auch einen eigenen Weg wählen kann. Allerdings muss man hier vorsichtig planen, da man nicht willkürlich zwischen den einzelnen Stationen reisen kann. Von der Startstation Ozhron-7 führen nur Wege zu vier weiteren Stationen. Der Schwierigkeitsgrad hier ist auf allen Pfaden niedrig. Von Sofia führen fünf Pfade, die sich allerdings vom Anforderungsprofil sehr unterschiedlich gestalten, von drei bis zehn (Höchststufe) ist fast alles dabei. Ähnlich sieht es bei den anderen Startpositionen aus. Falls man sich in der Frühphase des Spiels für einen falschen Weg entscheiden sollte, kann man u.U. in Problemzonen reisen, aus denen man nicht wieder so einfach entkommen kann – bei einem Ableben wird man an die letzte besuchte Station zurückgesetzt.

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Das Schiff kann mit kostspieliger Ausrüstung aufgewertet werden. © 4P/Screenshot

Dem kann man entgegenwirken, indem man sich für das durch die Reisen bzw. die 40 Hauptaufgaben verdiente Geld neue Ausrüstung kauft. Doch Credits alleine reichen nicht aus, um die Schildgeneratoren, Drohnen, Raketen oder verbesserte Laseranlagen anzuschaffen. Denn man muss auch Rohstoffe wie Kobalt, Gold oder Eis dafür hergeben. Sieben dieser Güter gibt es, die man auch als Sold für erledigte Missionen bekommt. Und selbstverständlich kann man auch damit handeln, da es von Quadrant zu Quadrant unterschiedliche Preise sowie Bedürfnisse gibt. Doch auf ein Elite light braucht man hier nicht hoffen. Das Wirtschaftssystem ist sehr einfach gehalten und wird ganz klar dem arcadigen Spielansatz untergeordnet – es ist nur ein Mittel, um den Ausbau der Waffensysteme interessanter zu gestalten.

Die Kehrseite

Hinsichtlich des Konzepts sowie der Einbindung der verschiedenen Elemente animiert mich Zotrix immer wieder, eine weitere Mission in Angriff zu nehmen – auch wenn das Spiel zu Redundanz neigt, je weiter man sein Raumschiff aufgerüstet hat und man gegen Ende kaum noch überrascht wird. Die Länge der einzelnen Ausflüge ist nahezu perfekt für „zwischendurch“ und auch die Retro-Kulisse mit ihren 8-Bit-Modellen sorgt für angenehm rustikales Arcade-Feeling. Bei der Akustik hingegen war man sich wohl unschlüssig, in welche Richtung man gehen wollte. Während die Soundeffekte mit ihrem monotonen Ballerstakkato in drei Modulationsstufen (je nach aufgesammeltem Upgrade) zwar für authentisches Spielhallenflair sorgen, hätte hier Abwechslung gut getan. Egal welches Schiff man nutzt, egal welche Bewaffnung man an Bord hat, klingen die Gefechte immer gleich – zumal auch kein Gegenpol durch krachige Explosionen gesetzt wird. Und das kann irgendwann auf die Nerven gehen.

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Die Retro-Kulisse passt zum Arcade-Ansatz. © 4P/Screenshot

An den treibenden Elektro-Beats, die die Ballereien untermalen, gibt es per se wenig auszusetzen. Allerdings gehen sie während der Action-Ausflüge im All im permanenten pewpewpewpew der Laser vollkommen unter. Zudem passen die modernen Instrumente nicht  zum Retro-Ansatz von Zotrix. Eventuell wäre es besser gewesen, wenn man sich hier für Chipsounds entschieden hätte, um den Grafikstil auch von akustischer Seite zu unterstützen.

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